(Registrieren)

Westdeutsche Zeitung: ADAC kommt nicht mehr aus den Negativ-Schlagzeilen heraus = von Lothar Leuschen

Geschrieben am 24-01-2014

Düsseldorf (ots) - Der Automobilclub ADAC rast von einer
Peinlichkeit in die nächste. Nachdem der Kommunikationschef und
zugleich Chefredakteur des Club-Magazins zugeben musste, dass er die
Zahlen für die Wahl zum Lieblingsauto der Deutschen geschönt hatte,
machen nun Hubschrauberflüge des Präsidiums Furore. Der Pressechef
ist schon weg. Vieles spricht dafür, dass ihm Clubprominenz folgen
wird. Denn die Journalisten lassen nicht locker. Einmal auf der
Fährte, wollen sie auch alles wissen. Und das ist richtig so. Zwar
bemüht sich der ADAC darum, die Flüge der Präsidiumsmitglieder mit
den gelben Rettungshubschraubern kleinzureden, weil es in zehn Jahren
ja nur 30 gewesen seien. Außerdem ließen die Bestimmungen des Clubs
diese Nutzung zu. Aber das wird für die Männer an der Spitze des
größten Automobilclubs Europas nicht reichen, um den Kopf aus der
Schlinge zu ziehen. Der ADAC galt jahrzehntelang als untadelig,
unerschütterlich. Wann immer ein Politiker es wagte, den Autofahrern
in Deutschland zusätzliche Lasten aufzubürden, war der Club zur
Stelle, hob mahnend den Finger und machte unliebsame Pläne zunichte.
Kein Lobbyist in Deutschland war stärker. Kein Club genoss höheres
Ansehen. Kaum einer anderen Instanz wurde so sehr vertraut wie dem
Allgemeinen Deutschen Automobilclub. Vorbei. Der Skandal um das
Mitgliedervotum hat den Stein ins Rollen gebracht. Ob der ADAC ihn
aufhalten kann, wird sich zeigen. So wie er es bisher versucht,
dürfte es ihm aber nicht gelingen. Die korrekten Berichte über das
Wahlverfahren zunächst ins Lächerliche zu ziehen, offenbarte eine
Arroganz, die nur vermeintlich Unantastbare an den Tag legen. Die
Aufdeckung der Helikopterflüge herunterzuspielen, zeigt, dass die
Herren des ADAC die Zeichen der Zeit immer noch nicht erkennen. Es
mag sein, dass die Flüge rechtlich nicht zu beanstanden sind. Es mag
auch sein, dass sie ordentlich abgerechnet wurden. Aber der ADAC lebt
von den Beiträgen seiner Mitglieder, er wird mit Steuergeld
unterstützt. Deshalb ist er über seine Arbeit Rechenschaft schuldig.
Deshalb ist es richtig, genau hinzusehen. Deshalb werden einige
Spitzenfunktionäre des Clubs ihre Ämter verlieren.



Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2370
redaktion.nachrichten@wz.de
www.wz.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

508209

weitere Artikel:
  • WAZ: Häuserkampf um Verbraucherschutz - Kommentar von Wolfgang Mulke Essen (ots) - Durch den neuen Zuschnitt der Ministerien könnte der Verbraucherschutz deutlich an Gewicht verlieren. Denn nun wandern die Themen zwischen drei Ministerien hin und her. Gibt es einen neuen Gammelfleischskandal, ist der Landwirtschaftsminister gefragt, werden Kunden im Internet über den Tisch gezogen, der Justizminister. Und wenn es um den Schutz der Sparer geht, kommt auch noch der Finanzminister ins Spiel. Dass für die Bürger daraus ein höherer Nutzen entsteht, ist höchst zweifelhaft. Gleichwohl wird erst die Praxis mehr...

  • Börsen-Zeitung: Die Stimmung kühlt ab, Marktkommentar von Christopher Kalbhenn Frankfurt (ots) - Ungefähr vier Wochen nach dem optimistischen Start ins neue Jahr sind die Marktteilnehmer spürbar vorsichtiger geworden. Der Dax hat in der gerade abgelaufenen Woche zwar noch ein Rekordhoch von 9794 Zählern erreicht; dann folgte jedoch ein recht deutlicher Rücksetzer bis auf 9374 Punkte. Gewinnmitnahmen nach den zurückliegenden starken Kurssteigerungen schienen nicht wenigen Akteuren opportun zu sein, was auch absolut nachvollziehbar ist. Nachdem die Marktbewertungen angesichts seit geraumer Zeit stagnierender mehr...

  • (RED), U2 und Bank of America schließen Partnerschaft zum Kampf gegen AIDS -- Partnerschaft wird mehr als 10 Millionen $ für den Kampf gegen Aids zusammenbringen und die Veröffentlichung eines kostenfreien, neuen U2-Songs wird während des Super Bowl erfolgen New York (ots/PRNewswire) - (RED), die Rockgruppe U2 und die Bank of America gaben heute eine Partnerschaft bekannt, die mehr als 10 Millionen $ für den Kampf gegen AIDS aufbringen wird. Details stehen unter www.bankofamerica.com/RED [http://www.bankofamerica.com/RED] zur Verfügung. (Foto: http://photos.prnewswire.com/prnh/20140123/NY51738-a mehr...

  • Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Celesio Stuttgart (ots) - Natürlich wird McKesson, wie auch das derzeitige Celesio-Management, nach weiteren Einsparmöglichkeiten suchen, um im harten Preiskampf zu bestehen. Es spricht aber wenig dafür, dass die Amerikaner bei ihrer neuen Tochter zu einem massiven Kahlschlag ansetzen werden. Glaubt man dem Management, soll vor allem der gemeinsame Einkauf zu Kostensenkungen in dreistelliger Millionenhöhe führen. Beruhigend dürfte in diesem Zusammenhang ein Blick auf den Frankfurter Celesio-Konkurrenten Alliance Healthcare Deutschland sein. mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Finanzen / Verbraucher Osnabrück (ots) - Ruhig abwägen Unglaubliche 5000 Milliarden Euro haben die Menschen in Deutschland an Geldvermögen, eine schier unvorstellbare Menge: Rekord. Dabei ist interessant, dass die Anleger trotz steigender Aktienkurse und eines DAX in immer höheren Sphären im dritten Quartal 2013 Papiere im Wert von vier Milliarden Euro verkauft haben. Statt auf Aktien setzen sie weiterhin auf ihr Sparbuch oder sogar auf Bargeld, sozusagen wie zu Großmutters Zeiten aufbewahrt im Sparstrumpf unter der Matratze. 22 Milliarden Euro mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht