Irans Außenminister Zarif: Holocaust war "grausame Tragödie des Umbringens"
Geschrieben am 02-02-2014 |
Bonn (ots) - Der Iran ist im Verhältnis zu Israel offenbar an
einer Abkehr von der Politik der Konfrontation interessiert. Entgegen
Aussagen des früheren Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad, der den
Holocaust stets geleugnet hatte, erkennt der jetzige iranische
Außenminister Mohammad Javad Zarif an, dass es Verbrechen an Juden
gegeben hat. "Es war eine grausame Tragödie des Umbringens, das darf
nie wieder vorkommen", erklärte der Minister in der Sendung
KAMINGESPÄCH im Fernsehsender phoenix.
Zarif ging noch weiter und betonte: "Wir haben nichts gegen Juden
und den größten Respekt für sie innerhalb und außerhalb Irans. Wir
fühlen uns durch niemanden bedroht." Allerdings seien die seiner
Meinung nach von Israel begangenen Menschenrechtsverletzungen in
Palästina nicht hinnehmbar. "Israel betreibt eine Vernebelungstaktik.
Die Rechte des palästinensischen Volkes werden seit 60 Jahren
verletzt", so der iranische Außenminister. Sein Land könne nicht
hinnehmen, "dass manche Länder illegale Machenschaften anwenden, um
andere zu bedrohen".
Zarif machte deutlich, dass man im Zusammenhang mit dem iranischen
Atomprogramm die Kluft des Misstrauens, das auf beiden Seiten
bestehe, hinter sich lassen wolle. "Wir wollen den Teufelskreis
beenden und alle Wege nutzen, um Vertrauen aufzubauen. Schließlich
ist die Sicherheit der anderen auch unsere Sicherheit." Allerdings
machte der Minister deutlich, dass seine Regierung das Recht,
Atomenergie zu nutzen, als gegeben ansieht und man nur im Konsens zu
Lösungen komme. "Wir werden es nicht akzeptieren, dass wir
herumkommandiert werden."
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