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Junges deutsches Kino stark mit FBW-Prädikaten/Auszeichnung der Deutschen Film- und Medienbewertung für Kinderfilm RICKY - NORMAL WAR GESTERN und das Suizid-Drama UND MORGEN MITTAG BIN ICH TOT

Geschrieben am 05-02-2014

Wiesbaden (ots) - Wiesbaden, 5. Februar. Für die kommenden zwei
Wochen empfiehlt die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) zwei
Kinofilme, die innerhalb ihres Genres durch ihre Qualitäten
hervorzuheben sind.

Als Kind hat man es schon schwer genug im Leben, auch ohne ältere
Geschwister. Und trotzdem wird der zehnjährige Ricky ständig von
seinem großen Bruder geärgert. Bei den "großen Jungs" mitspielen darf
er natürlich erst recht nicht. Und so träumt sich Ricky bald eine
Fantasiewelt herbei, in der er von einem Kung-Fu-Kämpfer die Kunst
der Selbstverteidigung lernt. Als er dann aber der 13jährigen Alex
begegnet und sich mit ihr anfreundet, wendet sich das Blatt. Denn
auch sein Bruder mag Alex. Und braucht jetzt Ricky, um ihr Herz zu
gewinnen. Eine kleine Geschichte vom Kindsein und Erwachsenwerden
erzählt Kai S. Pieck in RICKY - NORMAL WAR GESTERN (Start: 6.
Februar). Neben dem gut gewählten Hauptdarsteller und der
sympathischen Erzählperspektive lobte die Jury die originäre Idee und
die schön bebilderte Fantasiewelt des kleinen Helden. Zusätzlich hob
sie die Bedeutung des Films innerhalb seines Genres hervor: "Im Genre
Kinderfilm bietet der Film immer wieder trotz des Abenteuers auch
Szenen der Entspannung, ohne seinen Rhythmus zu verlieren." Dies
zeichne den Film aus, der außerdem "dem jungen Publikum Wege des
Miteinanders aufzuzeigen vermag". Hierfür vergab die FBW-Jury dem
Film das Prädikat "wertvoll".

Vor zwei Wochen gewann Liv Liesa Fries im Rahmen des
Max-Ophüls-Filmfestivals den Preis als beste Nachwuchsdarstellerin
für ihre Rolle in dem bewegenden Suizid-Drama UND MORGEN MITTAG BIN
ICH TOT. In der kommenden Woche startet der Film nun auch offiziell
in den Kinos. Lea, eine junge Frau, die seit ihrer Kindheit an
Mukoviszidose leidet, beschließt, ihr Leben selbstbestimmt zu
beenden. Sie reist in die Schweiz und lädt ihre Familie ein, mit ihr
noch einmal gemeinsame Zeit verbringen. Mit sehr viel Feingefühl
inszeniert Regisseur Frederik Steiner die Geschichte von Lea, die Liv
Liesa Fries mit einer bemerkenswerten und eindrucksvollen Stärke
verkörpert. Die FBW-Jury zeigte sich tief beeindruckt von dem
berührenden Drama und schreibt in ihrem Gutachten: "Leas Geschichte
zu erleben, ihren Todeswunsch zu verstehen, mit ihr zu leiden, so
weit das überhaupt möglich sein kann, und dennoch den Film nicht
völlig niedergeschlagen zu verlassen, machen diesen Film zu einem
besonderen Ereignis." Das vollständige Gutachten findet sich auf der
Homepage der FBW unter www.fbw-filmbewertung.com.

Prädikatsfilme vom 6. bis 13. Februar 2014

Ricky - normal war gestern

Spielfilm, Kinder-/Jugendfilm. Deutschland 2013. Filmstart:

Ricky ist zehn Jahre alt und träumt davon, einmal ein berühmter
unbesiegbarer Kung-Fu-Meister zu werden. Im Moment jedoch ist das
leider noch nicht der Fall, denn nie hat er eine wirkliche Chance
gegen seinen größeren Bruder Micha und dessen beste Freunde, die ihn
immer wieder ärgern. Doch dann zieht plötzlich die 13jährige Alex ins
Dorf. Micha verliebt sich Hals über Kopf in sie, doch es ist Ricky,
der sich zuerst mit ihr anfreunden kann. Die beiden Jungs machen
einen Deal: Ricky muss Alex für Micha ausspionieren. Und erhält dafür
"Personenschutz" vom großen Bruder. Neben der Geschichte von Ricky
erzählt der Film von Kai S. Pieck noch viel mehr. Es geht um die ganz
"normalen" Probleme des Größerwerdens, die erste Liebe,
Geschwisterrivalität, Probleme der Eltern, Identitätssuche und andere
Konflikte, die jedes Kind aus der eigenen Erfahrungswelt kennt.
Kindgerecht und für die Zielgruppe angemessen werden diese Konflikte
vermittelt, der erhobene Zeigefinger bleibt unten und das Happy End
wirkt nicht gekünstelt, sondern authentisch und nachvollziehbar. Gut
aufgelegte Kinder- und Jugendunterhaltung.

http://www.fbw-filmbewertung.com/film/ricky_normal_war_gestern

Und morgen mittag bin ich tot

Spielfilm, Drama. Deutschland 2013 Filmstart: 13.02.2014

Lea will nicht mehr. Seit ihrer Kindheit leidet sie an
Mukoviszidose. Ohne Atemgerät kann sie sich nicht bewegen und jede
Anstrengung schneidet ihr die Luft ab. Und so hat die junge Frau eine
Entscheidung getroffen: Sie möchte sterben, einen kontrollierten
Freitod. Sie reist in die Schweiz, nach Zürich, wo genau dies möglich
ist. An ihrem Geburtstag soll es soweit sein. Noch weiß niemand
davon. Doch Lea will unbedingt ihre Familie bei sich haben. Auch wenn
sie weiß, dass sie nicht auf viel Verständnis hoffen kann. Die Chance
auf Selbstbestimmung, bis in den Tod. Das ist die Botschaft des
beeindruckenden Debütfilms von Frederik Steiner. Lea, wundervoll
gespielt von Liv Liesa Fries, ist jung, eine fröhliche und
aufgeweckte Frau, der man wünscht, das Leben zu lieben. Doch nach und
nach begreift der Zuschauer durch die bedrückend authentische
Inszenierung, dass Leas Leben von Schmerz und Qual bestimmt ist. Doch
Steiner blickt auch auf Leas Mutter und Schwester (großartig: Sophie
Rogall und Lena Stolze) und lässt den Zuschauer an deren Gefühlen
teilhaben. Verzweifelt kämpfen beide gegen die Trauer und die
Gewissheit, Lea zu verlieren und lernen doch, durch ihre Liebe
loszulassen. Steiner ist es gelungen, ein Drama mit großer tragischer
Tiefe zu inszenieren, voller menschlicher und nachhallender
Augenblicke. Ein bewegendes, mutiges und in seiner Ruhe so
kraftvolles Plädoyer für die Freiheit des Einzelnen, über das eigene
Leben zu entscheiden. Bis zuletzt.


http://www.fbw-filmbewertung.com/film/und_morgen_mittag_bin_ich_tot



Pressekontakt:
Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
Schloss Biebrich Rheingaustraße 140
65203 Wiesbaden

Tel: 0611/ 96 60 04 -18
Fax: 0611/ 96 60 04 -11
info@fbw-filmbewertung.com
www.fbw-filmbewertung.com


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