Badische Neueste Nachrichten: Desinteresse
Kommentar Von Martin Ferber
Geschrieben am 10-02-2014 |
Karlsruhe (ots) - Er steht. Und er denkt gar nicht daran zu
fallen. Klaus Wowereit hat in seiner bald 13-jährigen Amtszeit als
Regierender Bürgermeister von Berlin schon so viele Stürme
überstanden, dass er sich von einem solch lauen Lüftchen wie der
Steueraffäre seines Vertrauten André Schmitz erst recht nicht aus dem
Amt wehen lässt. Dass der 60-jährige Sozialdemokrat aus einem harten
Holz geschnitzt ist und eine Teflonschicht besitzt, an der alle
Affären scheinbar folgenlos abperlen, hat er in der Vergangenheit
schon mehrfach bewiesen. Was soll ihn, der das S-Bahn-Chaos und das
Flughafendesaster überstanden hat, noch zu Fall bringen? Doch der
Eindruck täuscht. So heftig tobt mittlerweile die Debatte, dass es
längst der Anschein hat, Wowereit selber sei ein Steuerhinterzieher
und nicht sein Kultur-Staatssekretär. Dass der Regierende
Bürgermeister Mitte 2012 von Schmitz über den Vorgang in Kenntnis
gesetzt wurde und dennoch an ihm festhielt, hatte gute und
nachvollziehbare Gründe. Zum Problem wurde das Ganze jedoch durch
Wowereits nonchalanten Umgang mit dem Fall, sein demonstratives
Desinteresse und seine Kaltschnäuzigkeit, lieber den Skiurlaub
fortzusetzen als sich der Partei, den Abgeordneten und der
Öffentlichkeit zu stellen. Da war er wieder zu sehen, jener Klaus
Wowereit, der mit seiner kühlen Arroganz alle anderen spüren lässt,
wie wenig ernst er sie nimmt und der seit längerem so wirkt, als
interessiere ihn die Stadt mit ihren Problemen nicht mehr. Mag sein,
dass Wowereit im Augenblick weder von seiner Partei noch vom
Koalitionspartner etwas zu befürchten hat, weil in der SPD niemand
den Königsmörder spielen will und die CDU Neuwahlen fürchtet. Ein
Bürgermeister aber, der derart abgehoben agiert, darf sich nicht
wundern, wenn sich die Bürger abwenden. So könnte aus dem Fall
Schmitz langfristig doch noch ein Fall Wowereit werden. Es hat sich
einfach zu viel angestaut.
Pressekontakt:
Badische Neueste Nachrichten
Klaus Gaßner
Telefon: +49 (0721) 789-0
redaktion.leitung@bnn.de
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