Bundesregierung verschuldet Genmais-Zulassung. BUND-Vorsitzender Hubert Weiger: "Armutszeugnis für Große Koalition"
Geschrieben am 11-02-2014 |
Berlin/Brüssel (ots) - Das heutige Abstimmungsverhalten von
Bundesagrarminister Hans-Peter Friedrich in Sachen
Pioneer-Genmais-1507-Zulassung ist für den Bund für Umwelt und
Naturschutz Deutschland (BUND) nicht nachvollziehbar.
"Die Bundesregierung hat auf ganzer Linie versagt. Obwohl
überwältigende Mehrheiten der Verbraucher und der Bundesländer
Gentechnik in der Landwirtschaft ablehnen, obwohl die SPD und große
Teile der CDU, das Bundeswirtschafts- und das Bundesumweltministerium
gegen den Anbau des Genmais 1507 sind, stimmte Deutschland in Brüssel
nicht dagegen", sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger.
"Das ist ein Armutszeugnis für die Große Koalition und ein Affront
gegenüber allen Verbraucherinnen und Verbrauchern, die Gentechnik auf
Äckern und Tellern ablehnen", so Weiger.
Der BUND-Vorsitzende warf Agrarminister Hans-Peter Friedrich eine
Täuschung der Öffentlichkeit vor: "Das Friedrich-Versprechen von
nationalen oder bundesländerbezogenen Genmais-Verboten ist eine
Mogelpackung. Dafür gibt es auf EU-Ebene keinerlei rechtliche
Grundlage. Wenn Friedrich es mit dem Schutz der gentechnikfreien
Landwirtschaft in Deutschland ernst meint, muss er für einen
ausreichenden Abstand zwischen Feldern mit gentechnisch veränderten
Pflanzen und solchen, auf denen keine Gentech-Pflanzen wachsen,
sorgen."
Erforderlich seien außerdem ausreichende Abstände von
Gentech-Feldern zu Bienenstöcken. Diese müssten sich am Flugradius
von Bienen orientieren. Dazu gebe es auch einen einstimmigen
Bundesrats-Beschluss vom November 2012, der bisher nicht umgesetzt
worden sei. Weiger forderte außerdem fraktionsübergreifende
Initiativen im Deutschen Bundestag gegen die Gentechnik.
"Die Bundesregierung behauptet fälschlicherweise, es habe keine
Rolle gespielt, ob sich Deutschland in der Abstimmung zur Zulassung
des Gentech-Maises enthalten oder ob es dagegen gestimmt hätte",
sagte die BUND-Gentechnikexpertin Heike Moldenhauer. Die
erforderliche Mehrheit von 260 gezählten Stimmen gegen den
Genmais-Anbau sei zunehmend greifbarer geworden. Hätte auch
Deutschland den Anbau abgelehnt, wäre es für die EU-Kommission
schwerer, eine Zulassung von Genmais 1507 gegen eine Mehrheit der
Mitgliedstaaten durchzusetzen.
Pressekontakt:
Heike Moldenhauer, BUND-Gentechnik-Expertin:
Tel. 0049-30-27586-456
E-Mail: heike.moldenhauer@bund.net bzw.
Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher:
Tel. 030-27586-425, Fax: -440
E-Mail: presse@bund.net
Internet: www.bund.net
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
511330
weitere Artikel:
- Einkommensrunde Bund/Kommunen 2014
dbb: Konkurrenzfähigkeit des Staates sichern Berlin (ots) - 3,5 Prozent Einkommensplus und eine Grunderhöhung
von 100 Euro für die insgesamt rund 2,1 Millionen Arbeitnehmer von
Bund und Kommunen - so lauten die Hauptforderungen des dbb
beamtenbund und tarifunion für die Einkommensrunde 2014.
"Die Einkommensschere zwischen Privatwirtschaft und öffentlichem
Dienst darf sich nicht weiter öffnen, wenn wir auf dem Arbeitsmarkt
in Zukunft überhaupt noch konkurrenzfähig sein wollen", sagte der dbb
Bundesvorsitzende Klaus Dauderstädt am 11. Februar 2014 in Berlin zum
Hintergrund mehr...
- Der Tagesspiegel: SPD-Fraktion unterstützt Afrika-Einsätze der Bundeswehr / Chef des Verteidigungsausschusses Bartels: "Afrika ist nicht Afghanistan" Berlin (ots) - Der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses,
Hans-Peter Bartels, teilt die Bedenken in der Union wegen der
bevorstehenden Afrika-Einsätze der Bundeswehr nicht. "Afrika ist
nicht Afghanistan oder der Balkan", sagte der SPD-Abgeordnete dem
"Tagesspiegel" (Mittwochsausgabe). Auf dem Höhepunkt von Balkan- und
Terror-Krisen hätten insgesamt fast 11.000 deutsche Soldaten
gleichzeitig im mandatierten Einsatz gestanden, Ende 2014 werde die
Zahl auf unter 3000 sinken. Diese Zahlen würden "nicht für eine
Überlastung der Bundeswehr mehr...
- NRZ: Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) glaubt nicht an Genmais-Anbau in Deutschland Essen (ots) - Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD)hat
zurückhaltend auf die Entscheidung der EU-Minister reagiert, den
umstrittenen Anbau des Genmais 1507 nicht zu stoppen. Deutschland
hatte sich in der Abstimmung enthalten. "Ich bin als Umweltministerin
gegen die Zulassung von Genmais", sagte Hendricks der in Essen
erscheinenden Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung (NRZ, Mittwochausgabe). Es
sei "bedauerlich, dass es in der Bundesregierung keine einheitliche
Meinung dazu gibt", weswegen sich der deutsche Vertreter habe
enthalten mehr...
- Immer mehr Heimbewohner sind auf Sozialhilfe angewiesen / bpa fordert umgehende Dynamisierung der Leistungen Berlin (ots) - Nachdem das Statistische Bundesamt eine Statistik
veröffentlicht hat, derzufolge im vorletzten Jahr 439.000 Menschen in
Deutschland Hilfe zur Pflege erhielten, fordert der Bundesverband
privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa) eine spürbare
Entlastung für die Heimbewohner durch eine Erhöhung der Leistungen
der Pflegeversicherung. "In den letzten Jahren wurden die Zuschüsse
der Pflegeversicherung für Heimbewohner nicht angehoben. Sehenden
Auges wurden damit alle Kostensteigerungen auf die Bewohnerinnen und
Bewohner, mehr...
- phoenix-Runde: Von wegen Diät... - Nachschlag für Abgeordnete - Mittwoch, 12. Februar 2014, 22.15 Uhr Bonn (ots) - Die Große Koalition will die Abgeordnetendiäten
reformieren. Sie sollen in zwei Schritten um je 415 Euro auf das
Einkommen eines Bundesrichters in Höhe von 9.082 Euro steigen. Das
sind satte zehn Prozent.
Zwar hatte das schon eine Kommission vor einem Jahr empfohlen,
gemessen an den Zuwächsen der Normalverdiener ist das aber wohl doch
sehr viel. Was ist mit den hohen Nebeneinkünften vieler Abgeordneter?
Warum bleibt die oft kritisierte Altersvorsorge fast unverändert?
Alexander Kähler diskutiert in der phoenix mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|