Deutsche Imker entsetzt über Deutschlands Abstimmungsverhalten / Durchbruch bei Zulassung von GV-Maissorte 1507
Geschrieben am 11-02-2014 |
Wachtberg (ots) - Heute stimmten die EU-Mitgliedstaaten im
Ministerrat über die Zulassung der gentechnisch veränderten Maissorte
1507 der Firma DuPont Pioneer ab. Die Agrochemie-Konzerne DuPont
Pioneer und Dow Agrosciences haben auf gerichtlichen Wege erzwungen,
dass die EU Kommission die Zulassung ihres Gen-Mais 1507 betreibt.
Der Mais bildet in allen Pflanzenzellen ein Bt-Toxin, das giftig für
Schadinsekten ist und sich in besonders großen Mengen auch im Pollen
befindet, von dem sich die Bienen und ihre Brut ernähren. Der Gehalt
ist um ein vielfaches höher als z. B. im gentechnisch veränderten
Mais MON810. Dessen Anbau wurde schon 2009 von
Landwirtschaftsministerin Aigner wegen ungeklärter Risiken für die
Umwelt unterbunden und ist deshalb bis heute in Deutschland verboten.
Deutlich giftiger als das Bt-Toxin des Mais MON810 scheint das Toxin
"Cry1F" des neuen Mais 1507 zu sein. Bei wissenschaftlichen
Untersuchungen in den USA (Hanley et al. (2003), Utah) war es für
einen europäischen Schmetterling zu 100 Prozent tödlich.
Selbst die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA)
hat in der Vergangenheit mehrfach auf die Auswirkungen des
Insektengifts auf wichtige Bestäuber und die fehlenden Datenlage für
eine verlässliche Risikoabschätzung hingewiesen.
Die Ländervertreter des Vereinigten Königreichs, Schwedens und
Spaniens stimmten heute für eine Zulassung der umstrittenen Pflanze.
19 Länder - unter anderem Frankreich, Italien, Österreich, Polen, die
Niederlande, Lettland, Litauen, Dänemark, Malta, Luxemburg, Irland,
Griechenland, Rumänien und Ungarn - haben sich gegen die Zulassung
ausgesprochen.
Allerdings kam durch die Stimmenthaltung Deutschlands, Portugals,
Belgiens und der Tschechischen Republik keine qualifizierte Mehrheit
gegen die Zulassung zustande.
Es ist nun damit zu rechnen, dass durch die EU-Kommission, die als
gentechnikfreundlich gilt, der Anbau des GVO-Maises 1507 für zulässig
erklärt wird.
Sollte der Mais die EU-Zulassung erhalten, müsste als nächster
Schritt die Sortenzulassung beantragt werden, was in Spanien bereits
geschehen ist.
Mehrfach, zuletzt in ihrer Pressemitteilung vom 22.01.2014, haben
die deutschen Imkerverbände in der Vergangenheit auf die Gefahren der
Maissorte für alle Bestäuberinsekten hingewiesen und ein klares Nein
zum Mais 1507 von der deutschen Regierung gefordert. "Wir verstehen
unsere Politiker nicht mehr, warum sie nicht Wort halten und die
überwiegende Mehrheit der Verbraucher in Deutschland, die keine
Gentechnik in ihren Lebensmitteln haben will, ignorieren, obwohl dies
im Koalitionsvertrag schriftlich fixiert wurde", so der Präsident des
Deutschen imkerbundes e. V. (D.I.B.), Peter Maske, heute nach der
Entscheidung. Denn CSU und SPD hatten sich vor der Wahl gegen
Gentechnik auf dem Acker ausgesprochen.
"Das ist nicht nur ein Schlag ins Gesicht der europäischen
Verbraucher, sondern auch für die europäischen Imkerinnen und Imker.
Der D.I.B. lehnt den Anbau in Deutschland vehement ab und wird sich
dementsprechend mit den anderen Verbänden positionieren."
Pressekontakt:
Petra Friedrich, Tel. 0163/2732547 o. 0228/9329218, E-Mail:
dib.presse@t-online.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
511360
weitere Artikel:
- Frankfurter Rundschau: Pressestimme zu Diäten Frankfurt (ots) - Die Frankfurter Rundschau kommentiert die Pläne
für eine Diätenerhöhung im Bundestag:
Die Orientierung an den Einkünften von Bundesrichtern oder
Landräten kann für sich genommen nicht als maßlos gelten. Anrüchig
ist das Vorhaben aus anderen Gründen: Neben ihrer Diät erhalten die
Abgeordneten eine steuerfreie Kostenerstattung von rund 4200 Euro im
Monat, unabhängig vom tatsächlichen Bedarf. Vor allem aber haben sich
die Parlamentarier ein geradezu obszönes Altersversorgungssystem
gezimmert, mit Monatsrenten mehr...
- Mittelbayerische Zeitung: Diätenerhöhung: Bund der Steuerzahler rechnet mit Mehrkosten von sieben Millionen Euro ab 2016 Regensburg (ots) - Die von der Koalition geplante kräftige
Erhöhung der Abgeordnetendiäten wird ab dem Jahr 2016 mit sieben
Millionen Euro Mehrkosten zu Buche schlagen. Diessagte der Präsident
des Bundes der Steuerzahler, Reiner Holznagel, der Mittelbayerischen
Zeitung (Mittwoch) unter Verweis auf Berechnungen seiner
Organisation. Die Koalition hatte die Mehrkosten der Diätenreform auf
rund 1,7 Millionen und ab 2015 auf etwa 3,5 Millionen Euro beziffert.
Holznagel verlangte, die Koalitionsvorschläge müssten "schnell vom
Tisch". Bereits mehr...
- Neue OZ: Neue OZ - Gespräch mit Volker Perthes, Außenpolitik-Experte Osnabrück (ots) - Außenpolitik-Experte: Um Syrien-Krieg zu
beenden, müssen USA und Russland sich einigen
Perthes: Friedensgespräche in Genf reichen alleine nicht aus -
Auch Saudi-Arabien und Iran gefragt
Osnabrück. Nach Ansicht des Außenpolitik-Experten Volker Perthes
reichen die Friedensgespräche zwischen der syrischen Regierung und
der Opposition in Genf nicht aus, um den Bürgerkrieg zu beenden. In
einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch) sagte
der Direktor der Stiftung Wissenschaft und Politik: "Um mehr...
- Der Tagesspiegel: Gericht lehnt Befangenheitsantrag von Zschäpes Verteidigern ab Berlin (ots) - Im NSU-Prozess haben sich die Verteidiger der
Hauptangeklagten Beate Zschäpe mit einem Befangenheitsantrag gegen
einen der acht Richter nicht durchsetzen können. Drei Mitglieder des
6. Strafsenats am Oberlandesgericht München, darunter der Vorsitzende
Richter Manfred Götzl, wiesen am Dienstag nach Informationen des
Tagesspiegels das Ablehnungsgesuch gegen ihren Kollegen Peter Lang
"als unbegründet" zurück.
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an: Der Tagesspiegel,
Newsroom, Telefon: 030-29021-14909.
Pressekontakt: mehr...
- Wahl des Vorsitzenden der Arbeitsgruppe Digitale Agenda und des Kandidaten für den Bundestagsausschussvorsitz Digitale Agenda Berlin (ots) - Die Pressestelle der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
teilt mit:
Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat in ihrer Sitzung am heutigen
Dienstag Thomas Jarzombek mit 241 Stimmen (96 Prozent) zum
Vorsitzenden der Arbeitsgruppe Digitale Agenda gewählt.
Die Fraktion hat ebenfalls heute Jens Koeppen mit 249 Stimmen (98
Prozent) als Kandidat für den Vorsitz des Bundestagsausschusses
Digitale Agenda gewählt.
Pressekontakt:
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660 mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|