Ostthüringer Zeitung: Jörg Riebartsch kommentiert Verhältnis Linke/SPD/Wahlen
Geschrieben am 11-02-2014 |
Gera (ots) - Am Liebsten würden die Linken im Lande den
Politikwechsel ja herbeischreiben. Auch Wahlforscher wissen gern
schon vorab, was nach der Wahl herauskommt. Wenn nur nicht immer die
blöde Sache mit dem Wähler wäre, dem Souverän. Der entscheidet oft
anders als Demoskopen und Journaille. Aktuell ist es in Mode
vorherzusagen, dass die Regierungszeit der CDU in Thüringen im
September ein Ende findet. Man wird nicht müde dabei zu erwähnen,
dass der Linken-Boss im Erfurter Landtag, Bodo Ramelow, kein Problem
damit hätte, das Amt des Ministerpräsidenten auszufüllen. Sogar die
Bundes-SPD in Berlin hat den Thüringer Genossen erlaubt, den
Steigbügel für Ramelow zu halten. Na, da muss man ja nur noch
aufspringen und die Wahl ist schon so gut wie gelaufen. Oder muss man
fürchten, dass der Wähler in Thüringen sich weiter zum Rittmeister
seiner eigenen Zukunft erhebt, mündig ist und selbst abzuwägen weiß,
was hinter ihm liegt und was vor ihm liegen kann? Das Reiten toter
Pferde wird nun nicht gerade dazu gehören. Zuweilen hilft auch ein
Blick in die nahe Vergangenheit. Dass die CDU auf Bundesebene
kürzlich nur knapp die absolute Mehrheit verfehlte, hatte niemand in
der Glaskugel gesehen.
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