neues deutschland: Zukunft der freien Hebammen: Pressen!¶
Geschrieben am 17-02-2014 |
Berlin (ots) - Es ist vielleicht ein Zufall, dass die seit
längerem laufende Diskussion über die Pille danach und die neuesten
Nachrichten über die existenzielle Gefährdung der freien Hebammen
zeitlich zusammenfallen. Politisch betrachtet passt beides jedoch in
ein und dasselbe Bild: Selbstbestimmung und Entscheidungsfreiheit von
Frauen bleiben auch nach Jahrzehnten der Emanzipation prekär. Oder
anders gesprochen: Was als Fortschritt oft nur im Schneckentempo
vorankam, ist nie zum Selbstläufer geworden. Man(n) mag von
Geburtshäusern, Beleghebammenschaft oder Hausniederkunft halten, was
er will - aber dass Frauen den Geburtsort selber wählen können, ist
eines jener Güter, an denen sich der Freiheitsgrad einer Gesellschaft
messen lassen muss. Diese Wahlfreiheit ist nicht erst seit heute
unter Druck und sie ist es auch nicht allein durch den drohenden
Zusammenbruch des Haftpflichtsystems für die freien Hebammen. Wird
dieser jedoch nicht verhindert, kommt noch ein faktisches
Berufsverbot dazu - das wiederum vor allem Frauen treffen würde. Man
wolle »die Situation der Geburtshilfe und der Hebammen beobachten«,
heißt es im Regierungsvertrag der Großen Koalition. Dass Union und
SPD daraus tatsächlich und dann auch noch die richtigen Schlüsse
ziehen - auch das ist alles andere als ein Selbstläufer. Also ist
entsprechender Druck nötig, auf der Straße - und nicht nur von
Frauen. Es ist längst höchste Zeit. Oder, um es in der Sprache der
Hebammen zu sagen: Pressen!
Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion
Telefon: 030/2978-1715
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Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
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