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WAZ: Mailregeln gehören in die Betriebe. Kommentar von Frank Meßing

Geschrieben am 18-02-2014

Essen (ots) - Wenn die IG Metall ein Recht auf Nichterreichbarkeit
einfordert, spricht sie sicherlich vielen Arbeitnehmern aus dem
Herzen, die in ihrer E-Mail-Flut zu ersticken drohen. Der Ruf nach
dem Gesetzgeber allerdings führt in die Irre. Es ist schlecht
vorstellbar, dass ein Gesetz regeln soll, welche Rechte und Pflichten
Beschäftigte in ihrer Freizeit haben. Die wachsende Zahl von
Unternehmen, die eigene Regeln aufstellen, zeigt, dass das Thema in
der Wirtschaftsrealität angekommen ist. Genau dort, an die Basis,
gehört es auch hin. Der Personalchef von Evonik hat recht, wenn er
dafür plädiert, dass am besten jede Abteilung für sich einen Modus
findet, wie mit Nachrichten und Anrufen nach Feierabend zu verfahren
ist. Individuelle Lösungen sind immer besser als von oben verordnete.
Thyssen-Krupp-Chef Heinrich Hiesinger schaltet sein Handy am
Wochenende auch mal ab. Er ist ein gutes Vorbild. Denn das gehört
auch zur Wahrheit: Das Smartphone verleitet einfach dazu, die
Dienstmails in der Freizeit zu checken, obwohl es gar nicht nötig
wäre. Diese Mechanismen finden im Kopf statt. Sie kann kein Gesetz
stoppen.



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de


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