(Registrieren)

Autokäufer: Händler müssen sich grundlegend ändern, bleiben aber unverzichtbar

Geschrieben am 26-02-2014

Düsseldorf (ots) - Internationale McKinsey-Umfrage unter
Autokäufern: 82% der Kunden legen Wert auf Probefahrt - Autohandel in
Deutschland vor Umbruch - Technische Neuerungen der Autos erhöhen
Beratungsbedarf - Testfahrt-Center und Superstores als Antwort auf
Onlinehandel

Der klassische Autohandel ist durch Online-Angebote unter Druck.
Er wird aber seine zentrale Rolle auch in Zukunft behalten, sofern er
sich den veränderten Kundenwünschen anpasst. Autokäufer informieren
sich zunehmend im Internet, 82 Prozent wollen aber auf die Probefahrt
und damit den Besuch beim Händler vor der finalen Kaufentscheidung
nicht verzichten. Dies ergibt eine aktuelle Branchenstudie mit dem
Titel "Innovating Automotive Retail" der Unternehmensberatung
McKinsey & Company. Für die internationale Vergleichsstudie wurden
mehr als 4.500 Autokäufer in Deutschland, Großbritannien, Italien,
China und den USA befragt.

Die Händler können punkten, indem sie auf die Veränderungen
reagieren. "Der Markt wird sich auseinanderentwickeln: Händler, die
Investitionen in neue Formate stemmen können, werden sich von den
anderen deutlich absetzen", sagt Detlev Mohr, europaweiter Leiter der
Automobilberatung bei McKinsey. Mehr als 80 Prozent der
Neuwagenkäufer und fast 100 Prozent der Gebrauchtwagenkäufer beginnen
ihre Überlegungen zum Kauf eines Fahrzeuges online. "Der Händler
verliert in der Anfangsphase die Informationshoheit über das
Produkt", so Mohr. Daher ist es für Händler sinnvoll, ihre eigenen
Online-Aktivitäten (Websites, Blogs, Foren) besser mit den Angeboten
im Laden zu verzahnen. Mohr: "Während der Kunde früher fünf Mal ins
Autohaus kam, bevor er sich für ein Fahrzeug entschied, ist es heute
oftmals nur noch ein Besuch."

Dabei zeigen sich signifikante Unterschiede zwischen den
Altersgruppen: Vor allem junge Autokäufer zwischen 18 und 34 beginnen
ihre Recherche beim Autokauf online - bei den über 55-jährigen ist
der Händler nach wie vor die wichtigste Informationsquelle, das
Internet folgt jedoch schon auf dem zweiten Platz. Außerdem kommen
die Kunden schon sehr viel besser informiert zu den Händlern. Dennoch
macht es für 41 Prozent der Befragten einen wesentlichen Unterschied,
ob der Verkäufer Erfahrung mit dem gesuchten Auto hat. 29 Prozent
nennen die Information über die Lieferbarkeit als wichtigsten Grund
für den Besuch im Autohaus statt sich nur online zu informieren.

Ein weiterer potenzieller Pluspunkt für Händler: Die Fahrzeuge
werden immer komplexer und damit erklärungsbedürftiger. Die
anspruchsvolle Ausstattung der heutigen Fahrzeuge mit zunehmender
Elektrifizierung, Vernetzung von Smartphones und mobilem Internet
sowie zahlreichen automatischen Funktionen erfordert ein hohes
technisches Verständnis. Das alles vor Ort erklären zu können, kann
zum entscheidenden Argument werden - wenn das Personal dazu in der
Lage ist. "Die Verkaufsmitarbeiter müssen viel besser geschult werden
als früher", sagt Marcus Hohmann, einer der Autoren der Studie.

"Händler sollten noch viel stärker ihre Vorteile ausspielen",
ergänzt Detlev Mohr. Dazu gehören neue Formate, die den
Kundenwünschen optimal entgegenkommen. So bietet beispielsweise der
Bau von Testfahrt-Centern eine gute Möglichkeit, Kunden anzuziehen.
Mit einer breiten Palette für Probefahrten verfügbarer Wagen lässt
sich die Bedeutung des stationären Handels untermauern. Eine andere
Möglichkeit sind so genannte Superstores, in denen eine hohe Anzahl
verschieden ausgestatteter Modelle und Varianten für den Spontankauf
ohne Lieferzeit bereitstehen, Marcus Hohmann: "Wenn die Händler in
die richtigen Formate investieren, können sie ihre Marge auch in
Zukunft halten."

Die Ausgangslage der Branche erzwinge ein Umdenken, so der
Berater. Denn "die Margen der Händler sind zwar nach der Krise wegen
der Ausdünnung des Händlernetzes wieder angestiegen - seit 2011 sehen
wir aber einen erneuten Rückgang". Nur 1,3 Prozent Umsatzrendite
wiesen die deutschen Händler 2013 aus, während ihre Anzahl seit 2006
von 16.000 auf 13.300 zurückgegangen ist. Nun gelte es, diesem Trend
entgegenzuwirken.

Hintergrund

McKinsey & Company ist die in Deutschland und weltweit führende
Unternehmensberatung für das Topmanagement. 28 der 30 DAX-Konzerne
zählen aktuell zu den Klienten. In Deutschland und Österreich ist
McKinsey mit Büros an den Standorten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am
Main, Hamburg, Köln, München, Stuttgart und Wien aktiv, weltweit mit
102 Büros in 52 Ländern.



Für weitere Informationen oder zusätzliche Schaubilder wenden Sie
sich bitte an:
Kai Peter Rath, Telefon 0211 136 4204,
E-Mail: kai_peter_rath@mckinsey.com
www.mckinsey.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

513992

weitere Artikel:
  • BPI und vfa zum Tag der Seltenen Erkrankungen / Orphan Drugs helfen immer mehr Menschen Berlin (ots) - Immer mehr seltene Erkrankungen können medikamentös wirksam behandelt werden. Darauf machen der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa) und der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) anlässlich des Internationalen Tages der seltenen Erkrankungen am 28. Februar aufmerksam. Nach Angaben der Europäischen Arzneimittelagentur EMA wurden allein in den letzten drei Jahren mehr als 20 Präparate gegen seltene Leiden zugelassen, damit stehen jetzt schon über 100 Orphan Drugs zur Verfügung. 24 weitere sind im mehr...

  • Ford SYNC AppLink mit neuer Parkplatz- und Radio-App; Start der "EcoSport Live!"-Online-Kampagne (FOTO) Köln / Barcelona (E) (ots) - - Ford SYNC mit AppLink ermöglicht europäischen Kunden die verkehrssichere Sprachsteuerung der Apps Parkopedia und AUPEO! während der Fahrt - Parkopedia findet freie Parkplätze in der Nähe des eigenen Standorts; AUPEO! erleichtert die Auswahl zwischen 200 weltweiten Radiostationen - Neuer Ford EcoSport eines der ersten Modelle mit Ford SYNC und AppLink in Europa - Auftakt für die ungewöhnliche "EcoSport Live!"-Kampagne mit einzigartigem Online-Konzert; mehr...

  • Barmenia startet mit neuem Angebot in der Reiseversicherung Wuppertal (ots) - Die Barmenia Versicherungen bieten ab sofort zwei neue Tarife im Bereich der Reiseversicherung an: Travel und Travel Day. Der Jahres-Reiseschutzbrief Travel umfasst den weltweiten Versicherungsschutz während der ersten acht Wochen einer Urlaubs- oder Dienstreise, der Tarif Travel Day sichert Einzelreisen zwischen drei und 365 Tagen von Singles oder Familien weltweit ab. "Mit unserem komplett neuen Konzept für die Reiseversicherung wollen wir den Zugang zu Online-Reiseportalen sowie Online-Maklern finden", so Frank mehr...

  • Studie: Geschäftsreisende durchschauen Kostenfalle bei Low-Cost-Airlines / 40 Prozent halten Linienfluggesellschaften für günstiger Berlin (ots) - Weniger Sicherheit, mehr Flugausfälle, überfordertes Personal: Low-Cost-Airlines schneiden aus Sicht von Geschäftsreisenden in allen wichtigen Kriterien schlechter ab als andere Fluglinien. Doch selbst beim Preis überzeugen sie nicht immer: Vier von zehn Geschäftsreisenden sagen, dass sie geringe Gesamtkosten eher bei Linienfluggesellschaften finden. Zu diesen Ergebnissen kommt die Studie "Chefsache Business Travel 2014" von Travel Management Companies im Deutschen ReiseVerband (DRV). Nahezu die Hälfte der Geschäftsreisenden mehr...

  • Renovierungsboom in Bayern / Rund 60.000 Wohneinheiten mit KfW-Mitteln modernisiert München (ots) - Die Bereitschaft von Eigenheimbesitzern in Bayern, Häuser und Wohnungen energetisch oder altersgerecht zu modernisieren, hat deutlich zugenommen. Im Jahr 2013 hat die bundeseigene Förderbank KfW die Sanierung von rund 57.000 Wohneinheiten im Freistaat mit ihren Energieeffizienz-Programmen unterstützt, wie die LBS Bayern mitteilt. Dies waren 23 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Bei den altersgerechten Umbauten wurden rund 3100 Wohneinheiten gefördert. Hier hat sich die Zahl gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht