neues deutschland: zu einem russischen Eingreifen auf der Krim
Geschrieben am 02-03-2014 |
Berlin (ots) - Die Politik Russlands gegenüber der Ukraine ist von
US-amerikanischer Art. Wenn Amerikaner und nationale amerikanische
Interessen irgendwo bedroht sind, behält sich in Washington Präsident
Obama ein Eingreifen vor. Wenn nun Russen und nationale russische
Interessen in der Ukraine bedroht sind, behält sich in Moskau
Präsident Putin ein Eingreifen vor. Russen - und auch andere
Volksgruppen - sind von der neuen Macht in Kiew real und demonstrativ
bedroht. Den rechten Ultranationalisten und der neuen »westlichen«
Mehrheit im Parlament waren sie sofort die Abschaffung ihres Rechtes
auf Amtssprache wert. Das setzte die Rechtspartei »Swoboda« auf die
Tagesordnung und beschwor damit finsterste Geister des Großen
Krieges: die Faschisten und ihre Bandera-Kollaborateure. Die Kiewer
Rus könnte man schon mal als eine Art heiliges Amselfeld der
nationalen Erweckung verstehen. Die Ukraine ist in jedem Falle
Moskaus militärisches Vorfeld. USA, EU und NATO rücken seit dem
Zerfall der Sowjetunion gezielt in die geostrategischen Räume um
Russland ein. Darin wiederum ist die Krim dessen unersetzlicher
Zugang zum Schwarzen und zum Mittelmeer, zum Nahen Osten. Also gilt
es Bürger zu schützen - und Interessen. Die USA haben schon mit
geringeren Gründen interveniert. Der Unterschied? Jetzt wären es die
Russen, und die waren allzu lange nicht einmal Verhandlungen wert.
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