Ostthüringer Zeitung: Dirk Hautkapp kommentiert: Obama scheitert an Putin
Geschrieben am 02-03-2014 |
Gera (ots) - Es dürfte das längste und unerfreulichste
Dienstgespräch seiner bisherigen Amtszeit gewesen sein. Während
Barack Obama mahnte, warnte und vermittelte, während er analog zum
Iran-Atom-Konflikt und Syriens Giftgas-Fabriken mit roten Linien
hantierte und an Gewissen, Moral und Verstand appellierte, schaffte
Wladimir Putin auf der Krim blass lächelnd Fakten. Die Einmischung,
die der Westen zu verhindern trachtete, sie ist längst geschehen.
Selten zuvor in der Geschichte ist ein US-Präsident so brutal düpiert
worden. Die Blamage wird Obamas außenpolitische Bilanz nachhaltig
verschatten. Sie markiert den vorläufigen Höhepunkt einer
Fehleinschätzung. Obama hat sich über die Agenda und Antriebskräfte
derer, die im Kreml das Sagen haben, komplett getäuscht. Seine
Ankündigung von 2010, die amerikanisch-russischen Beziehungen zu
modernisieren ("Reset-Button") und zu entkrampfen, wirkt angesichts
der offensichtlich allein auf Wiederherstellung von Prestige und
Macht abzielenden Geopolitik Putins naiv. Die Quittung bekommt Obama
jetzt auf der Krim. Er droht Putin. Und Putin lacht ihn aus. Die
bisher absehbaren politischen Folgekosten der schleichenden Landnahme
Moskaus im Südosten der Ukraine zahlt der russische Herrscher aus der
Portokasse. Weder kann ihn die Androhung Obamas groß bekümmern, den G
8-Gipfel im Juni in Sotschi zu schwänzen. Noch beunruhigt ihn das
hilflose Gerede des Westens von der drohenden politischen Isolierung.
Das Gegenteil ist der Fall: Obama braucht Putin dringend gegen
Teherans Atomwaffen-Ambitionen, gegen den Despoten Assad und beim
Abzug der US-Truppen aus Afghanistan. Trotz aller Eil-Sitzungen, die
UN, EU, Nato und andere Organisationen jetzt absolvieren: Putin weiß,
dass dass der kriegs- und entscheidungsmüde Obama, der 140 000 Tote
im syrischen Bürgerkrieg weitgehend untätig hingenommen hat, wegen
einer Halbinsel am Schwarzen Meer keine militärische Intervention
riskieren wird. Alles andere ist für Moskau zweitrangig.
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