Hagen (ots) - Das sind Zahlen, die einen normalen Steuerzahler
schwindlig machen: Mehr als 50 000 Transaktionen hat Uli Hoeneß
von 2001 bis 2010 getätigt, 70 000 Blatt Papier hat das Gericht
von einer seiner Banken erhalten, 33 526 614 Euro Gewinn
soll er verschwiegen und somit 3 545 939,70 Euro Steuern
hinterzogen haben. Sagt die Anklage. Und dann setzt der
Bayern-Präsident einen drauf: Es seien 15 Millionen Euro mehr
gewesen. Steuerschulden. Wie hoch müssen dann erst die Gewinne
gewesen sein? Beeindruckend jedenfalls.
Die Frage ist,
inwieweit das Gericht sich beeindrucken lässt: Wertet es die erhöhte
Summe als Zeichen von Hoeneß' Absicht, reinen Tisch zu machen, oder
sieht es die Glaubwürdigkeit des Angeklagten und den Wert seiner
Selbstanzeige als zusätzlich beschädigt an? Nimmt es ihm die
behauptete Reue ab und die Rolle des Zockers unter Kontrollverlust,
der sich für Details nie interessiert hat? Das ist wichtig für das
Strafmaß, also dafür, ob der sozial durchaus engagierte
Wurstfabrikant und Fußballmanager ins Gefängnis muss. Der erste
Verhandlungstag macht nicht den Eindruck, dass Hoeneß einen
Promi-Bonus genießt. Einen Promi-Malus hätte er aber auch nicht
verdient.
Das Urteil wird Bedeutung über den Einzelfall
hinaus haben: Wirkt eine unvollständige Selbstanzeige nicht
strafmildernd, könnte die Zahl der Menschen, die sich derzeit in
Scharen offenbaren, sinken. Dann bekämen die Finanzbehörden mehr Mühe
beim Geldeintreiben. Fürs Gerechtigkeitsempfinden wäre es gut, wenn
sie diese auf sich und auch große Konzerne aufs Korn nähmen.
Steuerhinterziehung ist Diebstahl am Gemeinwesen. Wer den über lange
Zeit mit hohen Summen betreibt, sollte sich nicht zu leicht
freikaufen dürfen.
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- Rheinische Post: Hoeneß' gigantischer Steuerbetrug Düsseldorf (ots) - Je mehr Details des spekulationsbesessenen
Steuerhinterziehers Hoeneß ans Licht kommen, desto schwieriger wird
es für ihn, mit einer Bewährungsstrafe davonzukommen. Handelt es sich
bei der zusätzlichen Summe von 15 Millionen Euro um nicht verjährte
Steuervergehen, so muss sich der Bayern-Präsident auf eine
Gefängnisstrafe einstellen. Will er damit zeigen, dass er auch
verjährte Sünden bereut, könnte er sich vielleicht retten. So oder so
- der Fall Hoeneß hat den Steuerbetrug aus der trüben Zone der
Kavaliersdelikte mehr...
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Geld anzulegen haben, leiden unter der Niedrigzins-Phase. Nur einer
soll nicht mehr leiden und das ist die deutsche
Versicherungswirtschaft. In einem Akt dreister Lobbyarbeit hat sie
der Regierung ein Hilfspaket abgepresst, das ihr allein in diesem
Jahr zwei Milliarden Euro bringen soll. Entzogen wird das Geld den
Kunden, deren Lebensversicherungs-Police ausläuft. Bislang mussten
die Versicherer diese Kunden an den Bewertungsreserven (den
Kursgewinnen ihrer alten Wertpapiere) mehr...
- Rheinische Post: Hoeneß' gigantischer Steuerbetrug Düsseldorf (ots) - Die gute Nachricht vorweg: Ein Dritter
Weltkrieg bricht wegen der Krim nicht aus. Die Nato beobachtet den
unheimlichen russischen Truppenaufmarsch zwar wachsam, wird aber auf
keinen Fall militärisch eingreifen. Jetzt hat es sich als weitsichtig
erwiesen, dass die Ukraine zwar mit der Nato seit Jahren
zusammenarbeitet, aber noch nicht als Mitglied aufgenommen worden
ist. Damit gilt die Bündnisverpflichtung in diesem Fall nicht, wonach
der Angriff auf einen Nato-Staat als Angriff auf alle angesehen wird.
Die Amerikaner mehr...
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schon an der Spitze der katholischen Kirche - und die Begeisterung
für den freundlich-fröhlichen Argentinier scheint ungebrochen, weit
über die Grenzen besagter Kirche hinaus. Aber machen wir uns nichts
vor: Verglichen mit den vielen starken Bildern dieses ersten
Franziskus-Jahres ist der Ertrag an konkreten Inhalten oder gar
Beschlüssen frappierend gering. Franziskus hat manche Ämter neu
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benannt. Wirklich mehr...
- Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Flugzeugabsturz/Terrorismus Stuttgart (ots) - Videoaufzeichnungen dokumentieren, dass
mindestens zwei blinde Passagiere an Bord der Maschine waren, bei
denen es sich um Terroristen handeln könnte: zwei Männer mit
gestohlenen Pässen. Fatalerweise waren diese Reisedokumente bei
Interpol längst registriert. Sicherheitskräfte haben Zugriff zu der
entsprechenden Datenbank. Offenbar haben die Verantwortlichen am
Flughafen von Kuala Lumpur jedoch keinen Datenabgleich vorgenommen.
Wenn es unter solchen Umständen möglich ist, alle Kontrollen zu
überwinden, entwertet mehr...
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