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Nachhaltige Städte: Die Zukunft des Gebäudesektors ist grün

Geschrieben am 21-03-2014

Hannover (ots) - Effektiver Klimaschutz geht nicht ohne die
Gebäude in Städten - sie verbrauchen einen Großteil der Energie und
sind deshalb für den Klimaschutz essentiell. Nachhaltige Architektur
ist dabei längst nicht mehr nur etwas für Weltverbesserer, sondern
ein gewaltiger Zukunftsmarkt.

Auf der Metropolitan Solutions, der weltweit einzige
Smart-City-und Green-City-Konferenzplattform (7. bis 11. April 2014),
diskutieren Politiker und Experten unter anderem aus der EU, der
deutschen Bundespolitik, den europäischen Klimaschutzhochburgen, der
Automobil- und Energieversorgungswirtschaft gemeinsam mit innovativen
Start-ups, Spitzenverbänden und der Deutschen Rohstoffagentur über
intelligente Technologien, die zum Einsatz kommen könnten, um die
Energiewende voranzutreiben. Denn: Der Erfolg der Energiewende
entscheidet sich in den Städten und durch die Städte. Fragen sind
beispielsweise: Welche innovativen kommunalpolitischen Strategien
setzen Europas beispielgebende Klimaschutzhochburgen ein? Wie "smart"
muss das Energiesystem sein, und wer bezahlt es?

Der deutsche Reichstag als Selbstversorger mit grünem Strom

Von außen betrachtet steht am Platz der Republik in Berlin nur das
wiederbelebte Wahrzeichen der deutschen Demokratie: Der Reichstag ist
120 Jahre alte Neorenaissance, Touristenmagnet und Kulisse für
hitzige Parlamentsdebatten. Doch ist er auch ein Symbol für die
Zukunft unserer Städte? Das integrierte Energiekonzept des in den
Neunzigerjahren umgebauten Gebäudes - inklusive Solartechnik,
Geothermie, Kraft-Wärme-Kopplung und mechanischer Belüftung -
verdeutlicht, was Ingenieure inzwischen aus alten Bauwerken
herausholen können. Zu 82 Prozent versorgen sich der Reichstag und
die umliegenden Gebäude selbst mit grünem Strom. Dass Gebäude zu
Kraftwerken werden, ist nicht die einzige Neuerung: innovative
Fenstertechnik, Dämmung sowie effiziente Heizung und Kühlung senken
den Energieverbrauch von Gebäuden drastisch. Der Gebäudesektor ist
dabei der Schlüssel zu effektivem Klimaschutz und zukunftsfähigen
Städten.

Neuartige Fenster lassen Heizkosten um bis zu 25 Prozent sinken

Der deutsche Gebäudebestand macht knapp 40 Prozent des
Endenergieverbrauchs aus. Mehr als ein Drittel des EU-weiten
Ausstoßes von Treibhausgasen entfällt auf Gebäude. Gleiche Zahlen
gelten laut den Vereinten Nationen für den weltweiten Durchschnitt.
Und diese Zahlen zeigen: Beinahe nirgendwo bringen Effizienzmaßnahmen
mehr als im Gebäudesektor und sind sie so einfach und auch
wirtschaftlich umzusetzen. Mit heute verfügbaren Technologien lässt
sich der Energiebedarf von alten und neu errichteten Gebäuden um 30
bis 80 Prozent verringern. Genau das schreiben auch immer mehr
Gesetzgeber vor - beispielsweise soll der deutsche Bestand bis 2050
nahezu klimaneutral werden. Um diesen Vorgaben nachzukommen, hat zum
Beispiel das oberfränkische Unternehmen Rauh SR Fensterbau zusammen
mit Fraunhofer-Forschern ein Fenster entwickelt, das über Sensoren
die Lüftung steuert und die Heizkosten um bis zu 25 Prozent senken
soll. Der Trick: Bevor die frische Luft in den Raum fließt, strömt
sie durch einen Spalt am Boden des Fensters zwischen den Scheiben
nach oben und erwärmt sich so. Scheint die Sonne, ist der Effekt noch
größer.

Auch im Bereich der Dämmung tut sich einiges: So könnten nur zwei
Zentimeter dünne Vakuumpaneele für Fassaden künftig auch Altbauten
ohne größere Verschandelung wärmedämmen. Erste Produkte deutscher
Unternehmen sind schon erhältlich.

Grüne Gebäude: aus der Nische zum Megatrend

Der Trend zu effizienten Gebäuden, die außerdem ihre eigene
Energie produzieren, schafft einen gigantischen Markt. Laut einer
Befragung des US-Fachverlags McGraw Hill schätzen Architekten,
Ingenieure und Gebäudebesitzer, dass bis Ende 2015 mehr als die
Hälfte ihrer Projekte in den Bereich nachhaltiges Bauen fallen.
Bemerkenswert dabei ist, dass noch 2008 ein Großteil der Befragten
auf die Frage nach den wichtigsten Treibern für die Zunahme an grünen
Bauprojekten antwortete: "Weil es das Richtige ist." In der neuen
Erhebung geben sie "niedrigere Betriebskosten" als wesentlichen Grund
an. Nachhaltiges Bauen, so zeigt sich, wird von einem Thema für
Weltverbesserer zu einem tragfähigen Geschäftsmodell.

Höhere Anfangsinvestitionen für effiziente Gebäude zahlen sich
dabei von allein aus, schreibt der World Green Building Council in
einem Report. Der Grund: Energieeffiziente Wohnungen und Büros
verursachen langfristig deutlich weniger Betriebskosten. Kein Wunder,
dass Marktanalysten beeindruckende Umsatzzahlen für den Bereich
grünes Bauen voraussagen. In 2017 werde das globale Marktvolumen für
energieeffiziente Technik in Gebäuden die Marke von 100 Milliarden
US-Dollar knacken, schätzen Experten des
US-Marktforschungsunternehmens Navigant Research.

Online-Award zeichnet vorbildliche Projekte aus

Deshalb darf das Thema Green Buildings auch auf der Metropolitan
Solutions nicht fehlen, die parallel zur HANNOVER MESSE vom 7. bis
11. April Technologien und Dienstleistungen für Städte zeigt. Auch
ein hochkarätig besetztes Diskussionspanel der in diesem Rahmen
stattfindenden ICLEI Global Town Hall widmet sich dem Thema
nachhaltiges Bauen. Hinzu kommt ein weiteres Highlight der Messe: die
Vergabe des Green Building Solutions Awards, den die Metropolitan
Solutions in Kooperation mit dem Netzwerk Construction21 zum zweiten
Mal vergibt. In vier Kategorien soll der Award vorbildliche Gebäude,
die innovative Lösungen im Bereich Energieeffizienz und Umweltschutz
aufweisen, hervorheben und auszeichnen.

Ein Beispiel fortschrittlicher Stadtentwicklung ist derzeit schon
in Stuttgart zu besichtigen: Das Stadtquartier Killesberghöhe hat im
vergangenen Jahr als erstes Bauprojekt seiner Art die
Gold-Zertifizierung der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen
erhalten. Projekte wie das in Stuttgart dürften künftig das Bild der
Metropolen weltweit prägen. Nimmt man die verschiedenen
Nachhaltigkeitszertifikate als Messgröße, bleibt indes noch viel zu
tun: Weniger als fünf Prozent der Büroflächen in den sieben größten
deutschen Städten sind einer Erhebung des Immobilienunternehmens
Jones Lang LaSalle zufolge bislang zertifiziert. Der Gebäudeindustrie
stehen also grüne Zeiten bevor.

Über die Metropolitan Solutions 2014

Die Metropolitan Solutions ist die weltweit einzigartige
Smart-City-und Green-City-Konferenzplattform, auf der Entscheider aus
Verwaltung, Administration und Politik mit den wichtigsten Anbietern
von städtischen Infrastrukturlösungen aus der Industrie
zusammenkommen. Gemeinsam nutzen sie die Messe als internationale
Dialog- und Informationsplattform für Technologien und
Dienstleistungen für Städte und diskutieren über innovative Konzepte
und aktuelle Technologien für nachhaltige Stadtentwicklung sowie
Best-Practice-Beispiele. Insgesamt 37 Partner unterstützen die
Metropolitan Solutions, unter ihnen Institutionen wie der Deutsche
Städtetag und der Deutsche Städte- und Gemeindebund, das weltweite
Städtenetzwerk ICLEI und das World Business Council for Sustainable
Development. Die Schirmherrschaft hat erneut EU-Energiekommissar
Günther Oettinger übernommen, der auf der Messe seine "Smart Cities
Initiative" vorstellt. Foren und Diskussionsrunden sowie begleitende
Konferenzen wie die ICLEI Global Town Hall und das better transport
forum ergänzen das Messeprofil. Das nutzen insbesondere der
öffentliche Sektor sowie Wissenschaft und Industrie als ideale
Möglichkeit, um sich zu begegnen und auszutauschen.



Ansprechpartnerin für die Redaktion:
Silke Gathmann
Tel.: +49 511 89-31614
E-Mail: silke.gathmann@messe.de


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