Lausitzer Rundschau: Gewichtige Argumente
Zur Null-Promille-Grenze im Straßenverkehr
Geschrieben am 24-03-2014 |
Cottbus (ots) - Wie war das noch? "Wenn man die zwei Maß in sechs,
sieben Stunden auf dem Oktoberfest trinkt, ist Autofahren noch
möglich." Der ehemalige bayerische Ministerpräsident Günter Beckstein
sorgte mit diesem Satz für helle Aufregung. Nun ist zwar immer noch
nicht klar, ob Beckstein einst selbst schon zwei Maß intus hatte,
aber unbestritten ist damals wie heute: Wer betrunken oder
angeheitert Auto fährt, riskiert nicht nur sein Leben, sondern vor
allem das anderer. Zu allererst muss also an die Vernunft jedes
einzelnen Fahrers appelliert werden, den Wagen stehen zu lassen.
Selbst wenn man das Gefühl hat, man sei noch fahrtauglich. In der
Regel ist man es eben nicht. Die Befürworter der Null-Promille-Grenze
haben sicher gewichtige Argumente. Denn bei Fahranfängern gilt das
Verbot schon länger, und es hat offenbar dazu beigetragen, dass diese
Gruppe weniger Unfälle baut als andere. Auch hat es in der
Vergangenheit viele Umfragen geben, in denen sich eine Mehrheit der
Menschen für null Promille ausgesprochen haben. Das zeigt zumindest:
Autofahrer fühlen sich nicht nur gegängelt, wenn es um Neuregelungen
und Verbesserungen im Straßenverkehr geht. Die Null-Promille-Grenze
macht aber eigentlich nur dann Sinn, wenn auch mehr kontrolliert
wird. Schon jetzt wirkt die Polizei jedoch eher überfordert, im
Straßenverkehr für Ordnung zu sorgen. Überdies zeigt sich in Ländern
mit absolutem Alkoholverbot, dass trotzdem vor Fahrtantritt getrunken
wird. Und dann stellt sich noch eine andere Frage - was ist mit der
berühmten alkoholhaltigen Praline oder dem Hustensaft? Das mag
zunächst absurd klingen, ist aber für den Gesetzgeber ein heikler
Aspekt. Ob die Null-Promille-Grenze am Ende also sinnvoll ist, darf
bezweifelt werden.
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Lausitzer Rundschau
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