Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR
Papst nimmt Bischofs-Rücktritt an
Es muss weitergehen
CARSTEN HEIL
Geschrieben am 26-03-2014 |
Bielefeld (ots) - So ist ein Konflikt menschenwürdig und gründlich
zu regeln. Mit ausreichend Zeit für eine gründliche Prüfung, ohne
große Aufregung und vor allem ohne öffentliches Geschrei. Der Vatikan
hat die Causa Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst in vernünftiger
Weise zu einem hoffnungsvollen Ende geführt und damit den Gläubigen
und ihrer Kirche in Limburg die Chance auf einen Neuanfang
ermöglicht. Damit bleibt sich Papst Franziskus treu, er macht sich
Mühe. Es hat zwar länger gedauert, bis der Paderborner Weihbischof
Manfred Grothe als Leiter der Untersuchungskommis-sion den Bericht
über die Zustände und Abläufe in Limburg fertig hatte. Und es dauerte
auch noch einige Wochen, bis der Vatikan den Bericht dann geprüft
hatte. Letztlich blieb dann aber keine andere Möglichkeit, als das
Rücktrittsgesuch des Bischofs anzunehmen. Das ist für alle
Beteiligten das Beste. Diese Erkenntnis schließt ausdrücklich die
Person Tebartz-van Elst ein. Wie hätte er jemals als Bischof nach
Limburg zurückkehren können? Er wäre seines Lebens nicht mehr froh
geworden. Auch ein anderes deutsches Bistum wird er in Zukunft kaum
leiten können. Er hat krasse Fehler gemacht und muss nun dafür
bezahlen. Damit sollte es aber auch gut sein. Ihn weiter als
"Protzbischof" zu verunglimpfen oder an den Pranger zu stellen
verbieten der Anstand und die Menschlichkeit. So vernünftig es war,
den Fall leise und in Ruhe zu prüfen, so richtig und gut war es, dass
die Gläubigen des Bistums Limburg lautstark auf die Missstände
hingewiesen haben, die zur Amtsführung Tebartz-van Elsts gehörten:
autoritäres Verhalten, Prunksucht, Lüge und mangelnde Einsicht.
Öffentlich erklärte die Gemeinde, dass das Vertrauen zerstört sei.
Nur deshalb haben sich der Vatikan und auch die Deutsche
Bischofskonferenz des Themas angenommen. Jetzt freilich muss es
weitergehen. Die Kirche insgesamt muss sich fragen und sich fragen
lassen, wie sie es mit dem Geld hält. Transparenz in Gremien und
Konten sollte Einzug halten. Erste Reaktionen des neuen Vorsitzenden
der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Marx, lassen hoffen. Da
erwächst aus der unerfreulichen Affäre vielleicht doch noch
Positives.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
519303
weitere Artikel:
- Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zu Papst/Tebartz-van Elst: Frankfurt/Oder (ots) - Dass Tebartz-van Elst mit Uneinsichtigkeit
und Starrsinn auf die Kritik reagierte war für viele Katholiken auch
ein Zeichen des Verfalls ihrer Kirche. Indem Papst Franziskus nun den
Rücktritt des Bischofs annimmt, zeigt er, dass er den angesagten
Reformkurs konsequent verfolgt. Die Zeit der Selbstherrlichkeit
scheint vorbei. Der Papst erhebt den Zeigefinger und macht klar: Auch
ein Bischof darf sich nicht alles erlauben. Nur wer im Alltag die
christlichen Prinzipien wie Nächstenliebe, Bescheidenheit und
Brüderlichkeit mehr...
- Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zum Meistertitel der Bayern: Frankfurt/Oder (ots) - So schön das Spiel der Bayern anzusehen
ist, diese haushohe Überlegenheit birgt zumindest mittelfristig eine
Gefahr. Denn Fußball lebt von Spannung, und die ist eben nicht
gegeben, wenn der Meister von vornherein feststeht und ein Verein von
27 Spielen 25 gewinnt - eine Bilanz, die einen nur noch sprachlos
macht. Aber was will man den Münchnern vorwerfen? Dass sie nicht
absichtlich verlieren? Dass sie nicht freiwillig bei Transfers auf
Spieler in der Bundesliga verzichten, um die Konkurrenz nicht zu
schwächen? mehr...
- neues deutschland: Restriktionen für Migranten: Bestraft werden die Falschen Berlin (ots) - Ungerechtfertigtes »tiefes Misstrauen gegenüber
zugewanderten EU-Bürgern« bescheinigte die innenpolitische Sprecherin
der Linksfraktion, Ulla Jelpke, der Bundesregierung am Mittwoch. Der
Zwischenbericht zur sogenannten Armutsmigration bietet tatsächlich
kaum einen Beleg für die These, dass massenhafter Missbrauch von
Sozialleistungen durch eingewanderte Bulgaren und Rumänen hierzulande
an der Tagesordnung ist. Dass sich diese Situation bis zum
Abschlussbericht im Sommer gravierend ändert, ist kaum anzunehmen,
auch wenn mehr...
- Südwest Presse: KOMMENTAR · TEBARTZ-VAN ELST Ulm (ots) - Limburger Lügen
Bis in die vergangenen Wochen hinein hatten mächtige Freunde den
Limburger Bischof gestützt - doch am Ende nutzte auch die Fürsprache
durch Papst-Sekretär Georg Gänswein und Kardinal Gerhard Müller
nichts. Papst Franziskus ließ sich - muss man in diesem Falle "Gott
sei Dank" sagen? - auch durch krude Vergleiche (Müller: "Lust auf
Menschenjagd") nicht beirren: Franz-Peter Tebartz-van Elst wird nicht
auf den Limburger Bischofsstuhl zurückkehren. Wie bitter nötig der
päpstliche Schlussstrich unter diesen mehr...
- Rheinische Post: Franziskus' Fingerzeig Düsseldorf (ots) - Konrad Adenauer kannte seine Pappenheimer:
Kleine Jungs und Journalisten würfen einem immer noch 'nen Stein
hinterher. Deshalb zu dem vom Papst endgültig entschiedenen Fall des
ausgiebig gescholtenen Ex-Bischofs von Limburg der Maßhalte-Appell:
keinen Steinwurf mehr gegen Tebartz-van Elst. Wahrlich nicht ohne
Schuld am eigenen Abgang, ist der einst hochgelobte Theologe gestraft
genug. Die von Papst Franziskus wieder zum Strahlen gebrachte
christliche Tugend der Barmherzigkeit verbietet es, diesen Hirten
ohne genügend mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|