"Arbeit schaffen ist eine humanitäre Notwendigkeit" / In Haiti kämpfen die Menschen weiter ums Überleben (FOTO)
Geschrieben am 27-03-2014 |
Karlsruhe (ots) -
Bereits vor dem Erdbeben zählte Haiti zu einem der ärmsten Länder
der Welt. Durch die Katastrophe im Januar 2010 verloren rund 220.000
Menschen ihr Leben, mehr als eine Million wurden obdachlos. Vielen
Haitianern wurde durch das Beben die ohnehin schon karge
Lebensgrundlage entzogen. Ihr Verkaufsstand am Straßenrand oder das
kleines Geschäft in Port-au-Price wurde zerstört und ganze Familien
in noch größere Not und Armut gestürzt. "Das durchschnittliche
Jahreseinkommen eines Haitianers beträgt rund 700 US-Dollar", erzählt
Pater Richard Frechette, der Leiter der Einrichtungen von nuestros
pequeños hermanos (nph) in Haiti. Der Arzt und Priester ist derzeit
in Deutschland und Europa unterwegs, um die internationale
Gemeinschaft auch künftig um Solidarität mit Haiti und den Haitianern
zu bitten. Denn dem Land fehle es weiterhin an medizinischer
Versorgung für die Bevölkerung, an Bildungsmöglichkeiten für die
Kinder und vor allem an Arbeitsplätzen.
"Ich werde oft gefragt, warum der Wiederaufbau in Haiti so langsam
vonstatten geht", sagt Pater Richard. "Aber wenn kaum jemand eine
Arbeit hat, wie will man ein Land wieder aufbauen. Arbeit zu
schaffen, ist für Haiti eine humanitäre Notwendigkeit." Zwar gebe es,
seit Präsident Michel Martelly im Amt ist, kleine Fortschritte: So
wurden in den letzten Jahren rund 7.000 neue Häuser gebaut, Straßen
erneuert und Solarlampen installiert, die für mehr Sicherheit sorgen.
Diese Fortschritte, so klein sie auch sein mögen, sind ein
Hoffnungszeichen für viele Haitianer. Sie zeigen, wie es sein kann,
wenn die Regierung sich für die Menschen einsetzt. Doch trotz dieser
zaghaften Ansätze muss die Mehrheit der Bevölkerung auch weiterhin
ums tägliche Überleben kämpfen. Die mikroökonomischen Strukturen sind
zwar größtenteils wieder aufgebaut, eine funktionierende Wirtschaft
fehlt aber nach wie vor, auch wenn Präsident Martelly große
Hoffnungen in den Tourismus setzt.
Als Leiter der nph-Einrichtungen engagiert sich Pater Richard
Frechette seit 27 Jahren für die Menschen in Haiti. Er und sein Team
haben dort zwei Kinderdörfer, Schulen, Ausbildungswerkstätten sowie
medizinische und therapeutische Einrichtungen aufgebaut. Das
Kinderkrankenhaus "St. Damien" zählt zu den modernsten medizinischen
Einrichtungen in Haiti und ist das einzige, das Krebsbehandlungen bei
Kindern durchführt. "Unser Ziel ist es, Kinder zu schützen, ihnen
eine gute Ausbildung zu geben und damit eine Grundlage für ein
selbstbestimmtes Leben zu schaffen", sagt Pater Richard. Damit
möglichst viele Kinder in Haiti diese Chance bekommen, haben der
60-Jährige und seine rund 1.900 vorwiegend haitianischen Mitarbeiter
28 Straßenschulen in den Armenvierteln von Port-au-Prince und in
ländlichen Gebieten aufgebaut. Dort lernen mehr als 10.000 Mädchen
und Jungen. Darüber hinaus gibt es eine weiterführende Schule, eine
Berufsschule und ein Ausbildungszentrum, in dem die Jugendlichen
einen Beruf erlernen können. Für die notleidenden Menschen im
Armenviertel Cité Soleil, die unter schlimmsten Bedingungen in
Blechhütten ohne Elektrizität oder sanitäre Anlagen leben, wurden von
nph inzwischen 140 Häuser gebaut, in denen ein menschenwürdiges Leben
möglich ist. Die Motivation für all diese Projekte beschreibt Pater
Richard folgendermaßen: "Wir unterstützen die Menschen so lange bis
es eine Regierung gibt, die stark genug ist, die Verantwortung für
ihre Bürgerinnen und Bürger zu übernehmen." Damit dies mittelfristig
oder langfristig möglich wird, appelliert der Pater an internationale
Staatengemeinschaft, ihren Hilfszusagen nachzukommen und die nach dem
Erdbeben versprochenen Hilfsgelder auch für den Wiederaufbau von
Haiti einzusetzen.
Pater Richard ist es sehr wichtig darauf hinzuweisen, dass nph
haiti eine haitianische Organisation ist. "Wir haben keinen Arzt und
keinen Buchhalter bei uns, der nicht Haitianer ist", versichert er.
Alle verantwortungsvollen Positionen innerhalb der Organisation, sind
mit Haitianern besetzt. "Für uns ist es schön, dass eine neue
Generation mit viel Liebe, Kraft und Zuversicht die Verantwortung für
die nph-Einrichtungen und Projekte und damit auch für ihr Land
übernimmt."
nuestros pequeños hermanos (nph) feiert in diesem Jahr sein
60-jähriges Bestehen. Das Kinderhilfswerk wurde 1954 von Padre
William Wasson gegründet um verwaisten und verlassenen Kindern in
Lateinamerika ein Zuhause zu schenken. Zurzeit leben rund 3.300
Kinder in elf Kinderdörfern in Lateinamerika. Die Kinder leben dort
wie in einer großen christlichen Familie, gehen zur Schule und können
einen Beruf erlernen. Seit der Gründung des ersten Kinderdorfes sind
schon mehr als 18.000 Kinder bei nph aufgewachsen und haben erfahren,
was bedingungslose Annahme und Liebe, Teilen, Mitarbeit und
Verantwortung bedeutet. Außerdem leistet die Organisation in ihren
Projektländern humanitäre Hilfe für viele hunderttausend Menschen.
Pressekontakt:
Dagmar Schneider
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Durchwahl: 0721 35440-167, Mobil: 0173 5335086
E-Mail: dagmar.schneider@nph-deutschland.org
nph deutschland e. V.
Tullastr. 66, 76131 Karlsruhe, Germany
Tel.: 0721 35440-0
Fax: 0721 35440-22
www.HilfeFuerWaisenkinder.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
519432
weitere Artikel:
- Das Erste / Tagessieg mit Themenabend: 6,16 Millionen Zuschauer sahen "Die Fahnderin" München (ots) - Der gestrige Themenabend im Ersten stieß auf große
Zuschauerresonanz: Der Fernsehfilm "Die Fahnderin" (WDR/NDR) mit
Katja Riemann in der Titelrolle erreichte 6,16 Millionen Zuschauer,
was einem Marktanteil von 19,3 % entspricht. Das anschließende
"Plusminus extra" (MDR) zum Thema "Fiskus, Bürger und Betrüger - wie
der Staat die Steuern eintreibt "verfolgten 4,92 Millionen Zuschauer
(Marktanteil 17,2 %) und war die meistgesehen Ausgabe des
ARD-Wirtschaftsmagazins seit acht Jahren. Damit lagen "Die Fahnderin"
und "Plusminus mehr...
- Heliatek erzielt Effizienzrekord mit 40 % transparenten organischen Solarzellen Dresden, Deutschland (ots/PRNewswire) -
Ideal zur Energiegewinnung an Fenstern, Fassaden und Autodächern
aus Glas
Die Heliatek GmbH hat als eines der weltweit führenden Unternehmen
in der Herstellung organischer Solarfolien einen neuen Rekord in der
Effizienz transparenter Solarzellen erreicht. Die neueste Entwicklung
ermöglicht Transparenzgrade von bis zu 40 % bei einer Effizienz von
über 7 %. Das Unternehmen hält bereits den Weltrekord mit 12 %
Zelleffizienz für opake (lichtundurchlässige) organische Solarzellen.
(Photo: mehr...
- Schnupfen, niesen, husten - Frühling gefährdet Autofahrer Oberursel (ots) - Der Frühling ist da, das Wetter wird besser und
die Laune steigt. Doch diese Jahreszeit bringt nicht nur Positives
mit sich: Während die Pflanzen blühen, greifen die Pollen um sich.
Für Allergiker bedeutet das nicht nur die unliebsame Rückkehr des
Heuschnupfens - sondern auch Gefahr beim Autofahren.
Kaum sind die ersten Pollen in der Luft, geht das große Niesen
wieder los. Kommen dann noch tränende Augen und Juckreiz hinzu, gilt
die Aufmerksamkeit vor allem den plagenden Symptomen. Sollte dies am
Steuer geschehen, mehr...
- Duales Studium - Erwartungen, Erfahrungen und Zufriedenheit untersucht Köln (ots) - Wieso entscheiden sich Schulabgänger für ein duales
Studium? Was sind ihre Motivationsfaktoren und sind sie dann auch
zufrieden mit diesem Studienmodell? Der Studienführer
www.Wegweiser-Duales-Studium.de hat eine Studie unter rund 300
Studierenden und Absolventen durchgeführt. Ergebnis: 86% sind mit
ihrer Wahl zufrieden, obwohl sich die Erfahrungen nicht immer mit den
Erwartungen decken.
Ein duales Studium zieht jedes Jahr mehr Interessenten an. Was
macht den Reiz dieses Studiums aus? In der Studie, durchgeführt mehr...
- Ehemalige Patienten und Sportler segeln für den guten Zweck:
3. José Carreras Yacht Race im Rahmen des BMW Business Cup 2014 vor Kroatien München (ots) -
- Dr. Gabriele Kröner, Geschäftsführender Vorstand der José
Carreras Leukämie-Stiftung: "Niemand ist vor Leukämie oder einer
anderen schlimmen Krankheit gefeit. Wir sitzen also alle
sprichwörtlich im gleichen Boot."
- Bis zu acht ehemalige Leukämiepatienten können an Bord einer
Yacht gemeinsam mit einem erfahrenen Skipper mitsegeln.
- Zum dritten Mal segeln Patienten und Sportler beim José Carreras
Yacht Race gemeinsam für den guten Zweck und unterstützen damit
die Arbeit mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Sonstiges
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|