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Geschäftsverlauf 2013 (FOTO)

Geschrieben am 27-03-2014

Reutlingen (ots) -

Inhalt

1 Reiff-Gruppe - die Handelsgruppe für Reifen und Technische
Produkte: Rückblick 2013

2 Wichtige Entwicklungen 2013 in den Geschäftsbereichen
2.1 Geschäftsbereich Reifen und Autotechnik
2.1.1 Fachhandel
2.1.2 Discount
2.1.3 E-Commerce
2.1.4 Großhandel
2.2 Geschäftsbereich Technischer Handel
2.3 Geschäftsbereich Elastomertechnik

3 Ausblick 2014 in den Geschäftsbereichen
3.1 Geschäftsbereich Reifen und Autotechnik
3.2 Geschäftsbereich Technischer Handel
3.3 Geschäftsbereich Elastomertechnik

4 Ausblick 2014 Gesamtunternehmen

1 Reiff-Gruppe - die Handelsgruppe für Reifen und Technische
Produkte: Rückblick 2013

Insgesamt hat die Gruppe ein schwieriges Jahr hinter sich. Der
Reifenmarkt war in Europa von einer schwachen Nachfrage und einer
hohen Produktionskapazität der Hersteller geprägt. In den Jahren 2011
bis 2013 wurden ca. 35 Millionen Pkw-Reifen weniger nachgefragt. Das
entspricht der Produktionskapazität von fünf mittleren Reifenwerken.
Der Wetterverlauf sorgte 2013 an zwei Fronten für eine mäßige
Nachfrage: Im Frühjahr 2013 war es bis in den späten April kalt und
der Winter fiel nahezu aus. Bereits Ende des ersten Halbjahres
berichteten wir über den rückläufigen Sommerreifenmarkt. Die Folge
sind übervolle Lager verbunden mit einem entsprechenden
Margenverfall. Der Technische Handel konnte den Umsatz des Vorjahres
auf gutem Niveau halten. Reiff Elastomertechnik schloss mit großen
Restrukturierungsanstrengungen und stagnierendem Umsatz ab.

Der Umsatz ging gegenüber Vorjahr um 3,6 Prozent auf 509 Mio. Euro
zurück. Das EBITDA lag mit 4,7 Mio. Euro unter dem Vorjahr (13,5 Mio.
Euro). Das Ergebnis wird von zwei negativen Einflüssen belastet:
Einmaleffekte in einer Höhe von 4,9 Mio. Euro und dem Margenverfall
im Reifengeschäft. Nach Steuern liegt das Ergebnis der Reutlinger
Unternehmensgruppe im Geschäftsjahr 2013 bei -8,7 Mio. Euro (Vorjahr
0,6 Mio. Euro). Die Mitarbeiterzahl beträgt 1.620 und liegt in etwa
auf Vorjahresniveau (1.630).

Die Aussichten für 2014 sind optimistischer. Weltweit wird sich
das Wachstum beleben. Selbst die europäischen Krisenländer werden
leichte Wachstumsraten aufweisen können. Auch für Deutschland werden
höhere Wachstumsraten prognostiziert, die Bandbreite reicht von 1,5
Prozent bis 2,0 Prozent. Einfluss könnten die Krisenherde in Syrien
und in der Ukraine ausüben, trotzdem glauben wir dass die
Rahmenbedingungen für Deutschland und Europa günstiger sein werden
als vor einem Jahr.

2 Wichtige Entwicklungen 2013 in den Geschäftsbereichen

2.1 Geschäftsbereich Reifen und Autotechnik

Drei Jahre anhaltende Nachfrageschwäche und die daraus
resultierenden Lagermengen führten zu einem großen Mengendruck. Der
bis ins Frühjahr reichende Winter sorgte bei Sommerreifen für
Niedrigstpreise; bei M+S-Reifen zeigte sich mit dem seit 130 Jahren
mildesten Winter eine vergleichbare Situation. Zudem sanken die
Rohstoffpreise für Natur- und synthetischen Kautschuk auf Grund der
weltweit schwachen Nachfrage. Dies führte bei den Herstellern zu
umfangreichen Preissenkungen und zu entsprechenden
Bestandsabwertungen im Handel. Darüber hinaus fördert der E-Commerce
die Transparenz der Märkte. Der Umsatz des Geschäftsbereiches Reifen
und Autotechnik ging infolge dessen um 4,9 Prozent zurück. Das EBITDA
des Geschäftsbereiches lag bei -1,3 Mio. Euro. (Vorjahr: 6,7 Mio.
Euro).

2.1.1 Fachhandel

Das neu aufgestellte Management und der Best-Practice-Ansatz in
der Niederlassungsorganisation sorgten im Laufe des Jahres für erste
Erfolge. Die verschärfte Wettbewerbssituation ließ die
Reifenroherträge trotzdem weiter schrumpfen. Im Absatzvolumen konnten
leichte Marktanteilsgewinne verbucht werden.

Vor allem bei den Dienstleistungen und besonders beim Autoservice
konnte ein Wachstum erzielt werden. Bei bereits kaufenden
Reifenkunden gelingt es dem Unternehmen zunehmend neue
Geschäftspotentiale zu erschließen.

Im Juli konnte der Neubau von A/B/S in Stuttgart-Möhringen bezogen
werden. Es entstand eine der modernsten freien Werkstätten
Deutschlands. Auf 28 Hebebühnen werden alle Kfz-Marken gewartet und
repariert. Die Karosserie- und Lackieranlage bietet im weiten Umkreis
modernste und umweltfreundlichste Lackiertechnologie. Die Investition
in dieses Kompetenzzentrum unterstützt unsere Autoservicepolitik in
der Gruppe erheblich.

Bei Nutzfahrzeug-Reifen ist die Entwicklung hinter unseren
Erwartungen geblieben. Der Fuhrpark der deutschen Transportindustrie
ist so jung wie schon lange nicht mehr. Grund sind die
CO2-Emmissionsvorgaben, die mit der Euroklasse 5 von Brüssel
vorgegeben werden. Fahrzeuge höherer Schadstoffklassen können im
Prinzip gar nicht mehr ökonomisch auf deutschen Straßen betrieben
werden, da die Mautkosten für diese Fahrzeuge besonders hoch sind.
Ein junger Fuhrpark hat naturgemäß hervorragende, von der
Erstausrüstung gelieferte Reifen, die auf dem Ersatzmarkt nicht
verkauft werden können. Bei Neureifen wurde die verkaufte Menge vom
Vorjahr nicht ganz erreicht. Bei Bandag, der hauseigenen
Lkw-Runderneuerungsmarke, ist die Situation im Laufe des Jahres
besser geworden. Nachdem das Werk drei Monate Kurzarbeit gefahren
hat, ist die Nachfrage ab September gestiegen und auch in den letzten
Wochen des Jahres war kein Abbruch zu verspüren. Innerhalb des
Nutzfahrzeugreifenbereichs hat das Industriereifengeschäft eine
stabile Rolle gespielt.

Durch stringentes Kostenmanagement und durch die oben erwähnten
Wachstumserfolge im Dienstleistungs- und Autoservicegeschäft ist das
Ergebnis besser als im Vorjahr gewesen.

2.1.2 Discount

Während die Absatzmengenentwicklung des Vertriebskanals erfreulich
war und Marktanteile gewonnen wurden, mussten diese mit sinkenden
Preisen und Roherträgen erkauft werden. Die
Dienstleistungsentwicklung ist erfreulich.

2.1.3 E-Commerce

Der Online-Shop ist neu gestaltet worden und konnte bei einem Test
unter den wesentlichen Marktteilnehmern in Deutschland den ersten
Platz belegen. Das Wachstum blieb auch in diesem Geschäftsfeld etwas
hinter unseren Erwartungen, allerdings haben sich im zweiten Halbjahr
erfreuliche Tendenzen eingestellt.

2.1.4 Großhandel

Die vier Marken R.Tec, Reifen und Räder, Hanse-Trading
Reifenservice und Reifen Krupp haben ein extrem schwieriges Jahr
hinter sich. Überbestände bei Sommer- und Winterreifen und
entsprechende Panikverkäufe von Händlern, die Liquidität benötigten,
bestimmten die Märkte in ganz Europa. Die Margen sind in einer Weise
kollabiert, wie dies nicht erwartet wurde. Das Geschäft wird heute
hauptsächlich von B2B-Internet-Plattformen in Europa bestimmt. Der
E-Commerce-Anteil des Großhandels liegt bei ca. 70 Prozent.

Die Gesamtmarktverfassung mit den stark sinkenden Preisen und dem
Bestandsdruck haben dem Großhandel stark zugesetzt. Selbst das
Motorradreifengeschäft, in dem wir Marktführer in Europa sind, ist
von dem Preiswettbewerb nicht unberührt geblieben, auch wenn es im
Vergleich zu den Pkw-Zahlen stabil blieb.

2.2 Geschäftsbereich Technischer Handel

Die in das Jahr gesetzten Erwartungen konnten nicht erfüllt
werden. Statt eines geplanten signifikanten Umsatzwachstums konnte
nur ein geringes Umsatzwachstum erzielt werden. Der Umsatz liegt bei
134,5 Mio. Euro (Vorjahr: 133,9 Mio. Euro). In Baden-Württemberg war
die deutliche Abhängigkeit vom Maschinenbau für den Geschäftsverlauf
verantwortlich. Die Niederlassungen tendieren ähnlich.

Zwei Investitionsprojekte standen im Mittelpunkt des Jahres. Zum
einen die Erweiterung des Logistikzentrums. Das erweiterte
Hochregallager hat 2013 1.740 Palettenplätze in Betrieb genommen. Die
Anmietung externer Lagerkapazität konnte damit entfallen. Das fast 20
Meter hohe und mit über 22.000 Einlagerungsplätzen eingerichtete AKL
(automatisches Kleinteilelager) wird ab Mitte 2014 in Testbetrieb und
ab Ende des Jahres in Vollbetrieb gehen. Für die Niederlassung
Chemnitz wurde das neue Bürogebäude um 200 m² erweitert und zum
Jahreswechsel bezogen.

Mit der Akquisition des metallverarbeitenden Unternehmens
Delta.tec wurde das Dienstleistungsspektrum ausgebaut. Dort werden
einerseits im Linearcenter Führungsschienen für Linearantriebe
konfektioniert, andererseits können dort mechanische Bauteile und
Baugruppen jeglicher Art hergestellt werden.

Kremer war 2013 besonders erfolgreich. Zunehmende
Umsatzsteigerungen im zweiten Halbjahr führten zu einem Gesamtzuwachs
von 7 Prozent. Der Auftragsbestand ist weiterhin hoch.

In Luxemburg und Belgien ist Roller weiter auf Expansionskurs. Die
neue erworbene Firma Picha hat sich gut eingefügt und sorgt zusammen
mit der Filiale in Charleroi für eine gute Abdeckung von Vallonien.
Der Markt Luxemburg ist schwierig. Die Konjunktur war nun schon im
zweiten Jahr deutlich rückläufig.

In China wurde eine weitere Verankerung als Technischer Händler
bei deutschen Industrieunternehmen erzielt. Die Organisation wurde
weiter ausgebaut und verstärkt.

2.3 Geschäftsbereich Elastomertechnik

Für R.E.T. war 2013 ein schwieriges Jahr. Externe und interne
Einflüsse führten zu einem Verlust. Das erste Halbjahr zeigte große
Unterauslastung. Nach der Sommerpause stiegen die Umsätze sehr
erfreulich an.

Der Umsatz liegt bei 15,7 Mio. Euro. Hohe Kosten belasten das
Jahresergebnis. Der unerwartete Auslauf eines bedeutenden Serienteils
war zu verkraften.

Große Anstrengungen wurden in Kundenakquisition und
Restrukturierung gemacht. Neue Serienaufträge sorgen ab 2014 für eine
zusätzliche Produktionsauslastung. Die Anforderungen der
Automobilindustrie erforderten Personal- und Prozessveränderungen.
Alle notwendigen Investitionen wurden getätigt.

3 Ausblick 2014 in den Geschäftsbereichen

3.1 Geschäftsbereich Reifen und Autotechnik

Für den Gesamtmarkt sind die Aussichten besser. Die Bestände sind
auf einem Normal-Niveau angekommen. Das höhere Wirtschaftswachstum
wird vor allem im gewerblichen Kundenbereich zu mehr Nachfrage
führen. Entscheidend ist jedoch, dass neben den Absatzmengen auch
eine Rohertragsstabilisierung eintritt. Dies gilt vor allem für
Pkw-Reifen.

Der Best-Practice-Ansatz wird im Fachhandel seine volle Wirkung
entfalten. Hohe Erwartungen setzen wir nach wie vor auf den
Autoservicebereich. Aushängeschild und Keimzelle für weiteren Ausbau
dieser Dienstleistungen ist dabei A/B/S Stuttgart. Mit diesem
Servicezentrum stößt dieser Geschäftsbereich in neue Dimensionen für
den Autoservice vor.

Netto Reifen und Räder Discount wird einen leichten Expansionskurs
einschlagen. In Frankfurt wurde im März ein neuer Markt eröffnet.
Reifendiscount.de wird vom Wachstum des Internetmarktes profitieren.
Der Reifengroßhandel hat den größten Weg zu einer normalen
Ergebnislage zurückzulegen. Im Laufe des Jahres 2013 wurden viele
Voraussetzungen geschaffen, um 2014 kostengünstig und schnell ein
sehr breites und tiefes Sortiment an Reifen und Rädern in Europa an
die Kunden im Reifenhandel und in die Kfz-Werkstätten zu bringen. Vor
allem die hohen IT-Investitionen in die Verknüpfung der
Großhandelsmarken werden erhebliches Wachstumspotential freisetzen.

3.2 Geschäftsbereich Technischer Handel

Der Auftragseingang der relevanten Industrie zeigt leicht nach
oben. In Deutschland wird wieder mehr investiert. Die Investitionen
in die Logistik werden die Lieferfähigkeit über das gesamte Sortiment
spürbar erhöhen. Das Vertriebsgebiet soll sukzessive ausgeweitet
werden und die verschlankten Prozesse werden zur Effizienzsteigerung
beitragen. Der Ausbau der Baugruppenkompetenz wird weiter
vorangetrieben.

3.3 Geschäftsbereich Elastomertechnik

Deutlich steigende Umsätze, weniger Sonderkosten und neue
Serienanläufe in den Märkten E-Bike-Antriebe und
Fahrerassistenzsysteme wie das Gehäuse für Abstandsradarsensoren
werden erwartet. 2014 wird eine deutliche Ergebnisverbesserung
erwartet.

4 Ausblick 2014 Gesamtunternehmen

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind freundlich. Die
Konjunktur und das Investitionsklima werden zu einem Wachstum führen.
Viele Weichen wurden 2013 gestellt, um Prozesse zu vereinfachen und
die Bedienerfreundlichkeit der Reifenshops zu erhöhen. Die
logistische Kompetenz konnte ausgebaut werden, so dass sich das
Unternehmen davon positive Effekte erhofft. Für 2014 sind alle
Finanzierungslinien gesichert, die Investitionen sind
durchfinanziert. Das erste Quartal 2014 verlief nach Plan. Insgesamt
geht die Reiff-Gruppe von steigenden Umsätzen in allen Sparten, aber
vor allem von besseren Roherträgen aus.

Über die Reiff-Gruppe

Die Reiff-Gruppe ist eine Handelsgruppe in den Branchen Reifen und
Autotechnik, Autoservice, Technischer Handel und
Elastomerverarbeitung. 2013 beschäftigt die Gruppe an über 80
Standorten in Europa 1.620 Mitarbeiter.



Pressekontakt:
REIFF-Gruppe
Presservice
Frau Christina Guth
Tübinger Straße 2-6
72762 Reutlingen

Tel. 02151 36805 11
Fax 02151 36805 25
E-Mail: presse@reiff-gruppe.de


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