Mittelbayerische Zeitung: Kommentar von Ulrich Krökel zu Ungarn/Orban/Wahlen
Geschrieben am 01-04-2014 |
Regensburg (ots) - Es ist schon eine sonderbare Sache, wie schnell
sich in der politischen Sphäre die Maßstäbe verschieben können. Noch
vor Jahresfrist galt Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban in der EU
als der Buhmann schlechthin. Der Rechtspopulist stand in dem Ruf, in
Ungarn eine autoritäre Herrschaft errichten zu wollen. Nicht wenige
Beobachter verglichen Orban damals mit Kremlchef Wladimir Putin. Seit
der russischen Annexion der Krim hat Putin die Rolle des obersten
Bösewichts von Orban übernommen. Dafür gibt es nachvollziehbare
Gründe. Putin schert sich einen Dreck um Demokratie und Völkerrecht.
Andererseits hat Orban in seinem Drang, Ungarn nach seinem Bilde zu
formen, keineswegs nachgelassen. Am Sonntag wird er bei der
Parlamentswahl klar siegen - auch, weil er die Pressefreiheit
eingeschränkt und das Wahlrecht zu seinen Gunsten geändert hat. Es
ist höchste Zeit, dass sich die EU nach den dramatischen Wochen der
Ukraine-Krise wieder ihren heimischen "Kriegsschauplätzen" zuwendet.
Denn es geht nicht allein um Orban. Nach dem Front National in
Frankreich wird mit Jobbik in Ungarn innerhalb weniger Wochen aller
Voraussicht nach eine weitere rassistische und offen antisemitische
Partei einen äußerst beunruhigenden Wahlerfolg einfahren. Der Trend
dürfte sich bei der Europawahl im Mai fortsetzen. Wichtigster Grund
dafür ist das Versagen der Demokraten. In Frankreich regiert Hollande
fast so erfolglos wie Orban-Vorgänger Gyurcsany in Ungarn. Andere
sind kaum besser: In EU-Europa ist jeder vierte Jugendliche
arbeitslos. Wer in dieser Lage nicht handelt, gefährdet die
Demokratie.
Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten@mittelbayerische.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
520335
weitere Artikel:
- DStGB zur Einigung im Tarifstreit - Abschluss erreicht die Schmerzgrenze vieler Städte und Gemeinden - Belastungen für Bürger und Wirtschaft durch weitere Streiks vermieden Berlin (ots) - Der Deutsche Städte- und Gemeindebund zeigt sich
erleichtert, dass es doch noch zu einem Kompromiss im Tarifstreit des
öffentlichen Dienstes gekommen ist. "Die Erhöhung von rund 5,4% und
einem Mindestbetrag von 90 Euro in 2014 bei einer Laufzeit von 24
Monaten geht allerdings an die Schmerzgrenze, in einzelnen Städten
und Gemeinden wird sie überschritten", sagte
DStGB-Hauptgeschäftsführer Dr. Gerd Landsberg heute in Berlin.
Positiv ist zu bewerten, dass ein Sockelbetrag vermieden werden
konnte. Der Abschluss kostet mehr...
- Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zum Kandidaten-Duell an der Spitze der baden-württembergischen CDU Stuttgart (ots) - Landtagspräsident Guido Wolf schreibt gerne
Gedichte. Am Dienstag sprach er - was er bisher selten tat -
Klartext: "Ja, ich strebe die CDU-Spitzenkandidatur für die
Landtagswahl 2016 an." Und: Nein, er mache Peter Hauk den Chefposten
in der Landtagsfraktion am 8. April nicht streitig. Im Gegenzug
verzichtet Hauk auf eine Bewerbung als Kretschmann-Herausforderer.
Dass Wolf auf eine Kampfkandidatur um den einflussreichen
Fraktionsvorsitz verzichtet, ist einerseits klug. Der CDU bleibt
damit eine neuerliche Zerreißprobe mehr...
- Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Südwest-CDU/Wolf Stuttgart (ots) - Ein Hoffnungsträger der Landes-CDU, der
Landtagspräsident Guido Wolf, hat erklärt, dass er Spitzenkandidat
der Union bei der Landtagswahl 2016 werden will. So sehr, dass er
sofort die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem politischen Gegner
und so die Chance zur Profilierung suchen würde, will er es aber doch
nicht. Einem ehemaligen CDU-Hoffnungsträger, dem Fraktionschef Peter
Hauk, will er dessen Rang als Fraktionschef nicht streitig machen.
Aber wie soll das gehen, sich vom Stuhl des Parlamentspräsidenten aus
bei mehr...
- Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Koalition/Mindestlohn Stuttgart (ots) - Beim Mindestlohn scheint die Union mit der
Geschwindigkeit von Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) nicht mehr
mitzukommen. Während CDU und CSU nach den Koalitionsverhandlungen im
Herbst noch stolz verkündeten, dass zur gesetzlichen Lohnuntergrenze
Ausnahmen gehören, ist davon nicht mehr viel geblieben. Beispiel
dafür ist die Altersgrenze von 18 Jahren, bis zu der es keinen
Mindestlohn geben soll. Die Union forderte anfangs mit einiger
Berechtigung, einen größeren Kreis von jungen Menschen auszunehmen.
Dass die mehr...
- Westfalen-Blatt: zur Krise in Frankreich Bielefeld (ots) - Es sieht ein wenig nach Panik aus. Präsident
François Hollande setzt nach dem Erdrutsch bei den Kommunalwahlen auf
die Popularität seines Innenministers und ernennt ihn zum Premier.
Aber Popularität ist kein Programm. Ohne radikalen Kurswechsel der
Politik wird die »blaue Welle« - das ist die Farbe der Bürgerlichen
und Rechten in Frankreich - die Linke weiter überrollen. Den Wechsel
muss man messen können, Zahlen haben den Charme des Unbestechlichen.
Die Zahl der Arbeitslosen und Unternehmenspleiten steigt - trotz mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|