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Schwächere Konjunkturentwicklung und Nachfragerückgang belasten H.C. Starck-Geschäft 2013

Geschrieben am 03-04-2014

München (ots) - H.C. Starck, einer der führenden Hersteller von
kundenspezifischen Pulvern und Bauteilen aus Technologie-Metallen und
technischer Keramik, hat 2013 ein herausforderndes Geschäftsjahr
absolviert. Nach zwei starken Wachstumsjahren erwirtschaftete das
Unternehmen 2013 einen Umsatz von 703,9 Millionen Euro und blieb
damit unter dem Vorjahreswert von 862,9 Millionen Euro. Zum 31.
Dezember 2013 beschäftigte das Unternehmen weltweit 2.834 Mitarbeiter
(2012: 2.926).

"Hauptursache für das gegenüber den beiden Vorjahren rückläufige
Umsatzergebnis ist die schwache konjunkturelle Entwicklung und
Dynamik unserer Kernmärkte und Zielindustrien insbesondere im
Tantal-Bereich", erklärte Dr. Andreas Meier, Vorsitzender der
Geschäftsführung von H.C. Starck. Zusätzlich belastet wurde das
Umsatzergebnis durch den schwachen US-Dollar und den japanischen Yen
sowie zeitweise schwächere Metall-Notierungen. H.C. Starck startete
daher bereits frühzeitig ein umfangreiches Kostensenkungsprogramm in
allen Unternehmensbereichen und führte zusätzlich das bestehende
strikte Kostenmanagement fort. Das schwache Auslastungsniveau konnte
trotz dieser Maßnahmen jedoch nur teilweise kompensiert werden.

2013: Schwache Nachfrage nach Tantal und Niob

Insbesondere bei den Tantal- und Niob-Pulvern verzeichnete H.C.
Starck eine schwache Nachfrage aus der Elektronikindustrie aufgrund
struktureller Veränderungen in der Unterhaltungselektronik und
Bestandsabbaumaßnahmen bei Großkunden. Auch bei den Tantal-Bauteilen
und -Komponenten, wie beispielsweise Sputter-Targets, führten
Bestandsabbau seitens der Kunden sowie ein schwächeres
Projektgeschäft aus der Chemieindustrie zu Umsatzrückgang. Positive
Entwicklung am Jahresende im Wolfram-Geschäft Das Geschäft mit
Wolfram-Metallpulvern war insbesondere im 1. Halbjahr 2013 vom
rückläufigen europäischen Markt und sinkenden Rohstoffpreisen
geprägt. Gegen Jahresende erfuhr der Bereich jedoch eine deutliche
Erholung, die für einen positiven Start in das Geschäftsjahr 2014
sorgte.

Trotz der angespannten Marktentwicklung investierte H.C. Starck
einen zweistelligen Millionenbetrag in den Ausbau seiner Standorte,
um die Leistungsfähigkeit des Unternehmens weiter auszubauen. So
wurden in Deutschland beispielsweise die Produktionskapazitäten für
Wolfram erweitert und am Standort Taicang (China) die Fertigung von
hochspezialisierten, kundenspezifischen Bauteilen aus
Technologie-Metallen ausgebaut. Außerdem wurde das Wolfram-Joint
Venture in China weitgehend fertiggestellt, während in Vietnam erste
Vorbereitungsarbeiten für das dortige Wolfram-Joint Venture
erfolgten.

Forschung und Entwicklung für Zukunftstechnologien

Im Mittelpunkt von Forschung und Entwicklung standen Arbeiten zur
Qualitätsverbesserung von hochkapazitiven Tantal-Pulvern sowie die
Entwicklung von speziellen Wolfram-Karbiden für den asiatischen
Markt. Außerdem arbeitete H.C. Starck gemeinsam mit einem großen
Medizintechnik-Hersteller erfolgreich an einer innovativen
Technologie zur Herstellung von Röntgenteilen. Ein weiterer
Forschungsschwerpunkt war die Entwicklung spezieller Legierungen für
eine neue Generation extrem hitzebeständiger Bauteile für die
LED-Industrie.

Die sichere Versorgung mit qualitativ hochwertigen und
konfliktfreien Rohstoffen ist weiterhin wichtiger Bestandteil der
Geschäftsstrategie von H.C. Starck: Im Frühjahr 2013 erhielt H.C.
Starck zum dritten Mal in Folge die Zertifizierung der Electronic
Industry Citizenship Coalition (EICC) als sogenannter "conflict-free
smelter" für seine tantalverarbeitenden Betriebe. Für die
Verarbeitung konfliktfreier Wolfram-Rohstoffe entwickelte H.C. Starck
2013 zusammen mit anderen Unternehmen der Branche ein entsprechendes
Audit-Programm und wird auf dieser Basis in Kürze seine
Wolfram-Verarbeitung zertifizieren lassen.

2014: Verbesserte Grundstimmung in allen Kernmärkten erwartet

Für 2014 sieht sich H.C. Starck gut aufgestellt: "Wir haben in der
Vergangenheit bewiesen, dass wir auch schwierigere Phasen nutzen, um
unsere Wettbewerbsposition zu stärken und darauf aufbauend
Marktanteile gewinnen", erklärte Dr. Meier. "Wir sind überzeugt, dass
wir mit der kontinuierlichen Ausrichtung unseres Unternehmens auf
sich verändernde Kunden- und Marktbedürfnisse für die Zukunft
flexibler aufgestellt sind. Mit der entsprechenden Anpassung von
Produktportfolio, Strukturen und Prozessen werden wir unsere führende
Marktpositionen nachhaltig ausbauen." So erwartet das Unternehmen
2014 eine Verbesserung der allgemeinen Marktbedingungen: "Wir sehen
Anzeichen für eine verbesserte Grundstimmung und ein Ende des
Bestandsabbaus in unseren Kernmärkten. Das sind gute Voraussetzungen,
um 2014 wieder an frühere Erfolge anzuknüpfen und dank unserer Joint
Ventures in Asien auch wieder profitabel zu wachsen."

Auf dem Weg zum weltweit größten, unabhängigen Wolfram-Anbieter

Operativer Schwerpunkt des laufenden Geschäftsjahres für H.C.
Starck ist der spürbare Ausbau der Marktposition im Wolfram-Bereich:
2014 wird das Unternehmen zwei große Wolfram-Joint Ventures in China
und Vietnam in Betrieb nehmen. "Dank unserer Joint Ventures sind wir
hervorragend positioniert, um das Marktpotential Asiens und die
Nachfrage im Bereich Wolfram bestmöglich für unser Wachstum zu
nutzen.", erläuterte Dr. Meier. "Zusammen mit unseren bestehenden
Wolframpulver-Produktionen in Deutschland und in Kanada werden wir
damit zum größten, unabhängigen Wolfram-Hersteller weltweit." Die
Wolfram-Produkte von H.C. Starck werden als Hochleistungsmaterialien
in vielen Wachstumsbranchen eingesetzt, insbesondere im Werkzeugbau,
in der Medizintechnik, Automobilindustrie und Energiewirtschaft, bei
Verschleißteilen für Berg-, Tunnel- und Straßenbau, als
Legierungsmetall, bei der Katalysatorproduktion für die
Chemieindustrie sowie für Bauteile in der Luftfahrt.

Stärkung der führenden Marktposition im Tantal

Im Tantal-Bereich will H.C. Starck im Geschäftsjahr 2014 seine
führende Marktposition stärken: "Wir erwarten für dieses Jahr zwar
eher eine Seitwärtsentwicklung im Tantal-Kondensatormarkt. Jedoch
rechnen wir nach dem Ende der Bestandsabbaumaßnahmen bei unseren
Kunden wieder mit einer steigenden Nachfrage nach unseren
Tantal-Pulvern.", so Dr. Meier. "Unserer Verpflichtung als einer der
führenden Hersteller von Tantal-Kondensatorpulver entsprechend,
werden wir zusammen mit Schlüsselkunden den Tantal-Kondensatormarkt
stabilisieren und unseren Marktanteil weiter ausbauen: mit einem
attraktiven Preis-Leistungsverhältnis, innovativen Produkten und
einer langfristig gesicherten Rohstoffversorgung.", fasste Dr. Meier
zusammen. Zusätzlich wird das Unternehmen sein Tantal-Geschäft auf
eine breitere Basis außerhalb der Elektronikindustrie stellen und die
Vertriebsaktivitäten in Regionen und Märkten mit hohem
Wachstumspotenzial verstärkten.

Ausbau der globalen Präsenz und Fokus auf innovativen Produkten
für wachsende End-Industrien

In den übrigen Geschäftsfeldern sieht das Unternehmen
Wachstumschancen im regionalen Ausbau seiner Geschäftsaktivitäten.
Zudem bieten neue Technologien und Marktsegmente wie 3D-Druck
(additive manufacturing) sowie die deutlich wachsende
Saphirglas-Produktion attraktive Geschäftsmöglichkeiten. "Saphirglas
wird aufgrund seiner hohen Widerstandsfähigkeit gegen mechanische
Belastungen beispielsweise in der nächsten Generation von Smartphones
und Tablet-PCs als Display verbaut. Deshalb bieten sich hier große
Wachstumschancen", erläuterte Dr. Meier. "Für 3D-Druck sind unsere
gasverdüsten Metallpulver von hohem Interesse, da wir diese bis ins
kleinste Detail an die spezifischen Anforderungen der
Spezialmaschinenbauer anpassen können."

Der Bereich der keramischen Bauteile von H.C. Starck verändert
sein Produktportfolio und stellt die Produktion weniger rentabler
Standard-Bauteile teilweise ein. Im Fokus stehen zukünftig keramische
Hightech-Anwendungen und hochpräzise, großformatige Bauteile. Diese
kommen unter anderem im Maschinen- und Anlagenbau und der
Halbleiterindustrie zum Einsatz, wo sie beispielsweise als
Befestigungselemente für Siliziumwafer bei der Herstellung von
Speicherchips dienen. "Bei der Herstellung dieser Bauteile nutzt H.C.
Starck seine jahrelange Erfahrung und hohe Fertigungskompetenz und
positioniert sich damit als einer der führenden Anbieter im Markt."
so Dr. Meier.



Pressekontakt:
Ulrike Reich
Director Corporate Communications
+49 89 500 942 155


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