ROG bestürzt über den Tod von Anja Niedringhaus in Afghanistan
Geschrieben am 04-04-2014 |
Berlin (ots) - Reporter ohne Grenzen (ROG) und Journalisten helfen
Journalisten sind bestürzt über den Tod der deutschen
Kriegsfotografin Anja Niedringhaus. Die Journalistin ist nach Angaben
afghanischer Behörden in Ostafghanistan von einem Polizisten
erschossen worden. Ihre kanadische AP-Kollegin Kathy Gannon wurde bei
dem Vorfall schwer verletzt.
"Der Angriff zeigt, wie extrem gefährlich Afghanistan für
Journalisten immer noch ist", sagt ROG-Geschäftsführer Christian Mihr
in Berlin. "Die Regierung muss dafür sorgen, dass Journalisten in den
kommenden Tagen über die Präsidentschaftswahl berichten können, ohne
um ihr Leben fürchten zu müssen."
Niedringhaus arbeitete seit 2002 für die Nachrichtenagentur
Associated Press. 2005 gewann sie gemeinsam mit einem Team von
AP-Fotografen den Pulitzer-Preis für ihre Berichterstattung im Irak.
Ein aktueller, auf Interviews und Recherchen in Afghanistan
fußender Bericht von Reporter ohne Grenzen zeigt, wie schwierig die
Lage für Journalisten und Medien dort ist (http://bit.ly/1krnEOA).
Seit Beginn des Präsidentschaftswahlkampfes am 15. Februar dieses
Jahres wurden Journalisten in mindestens 20 Fällen bedroht oder
angegriffen. Am 21. März dieses Jahres wurde der afghanische
AFP-Reporter Sardar Ahmad bei einem Anschlag auf ein Kabuler
Luxushotel getötet. (http://bit.ly/PgXHar). Am 11. März wurde der
schwedisch-britische Radiojournalist Nils Horner mit gezielten
Schüssen in den Hinterkopf ermordet.
Insgesamt wurden seit 2002 mindestens 19 Journalisten in
Afghanistan im Zusammenhang mit ihrer Arbeit getötet. Darunter waren
auch die deutschen Journalisten Karen Fischer und Christian Struwe,
die 2006 erschossen wurden. Vor allem im Süden und Osten des Landes,
den die Taliban de facto dominieren, werden Journalisten vermehrt
bedroht und angegriffen. Laxe Strafverfolgung führt zu einem Klima
der Straffreiheit. (http://bit.ly/1krnEOA).
Afghanistan steht auf der ROG-Rangliste der Pressefreiheit aktuell
auf Platz 128 von 180.
Aktuelle Informationen zu Verstößen gegen die Pressefreiheit in
Afghanistan finden Sie unter http://en.rsf.org/afghanistan.html, den
aktuellen ROG-Bericht zur Lage der Medien finden Sie unter
http://bit.ly/1krnEOA.
Pressekontakt:
Reporter ohne Grenzen
Silke Ballweg / Christoph Dreyer
presse@reporter-ohne-grenzen.de
www.reporter-ohne-grenzen.de
T: +49 (0)30 609 895 33-55
F: +49 (0)30 202 15 10-29
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