Börsen-Zeitung: Die hässliche Ente, Kommentar zur HSH Nordbank von Carsten Steevens
Geschrieben am 10-04-2014 |
Frankfurt (ots) - Die hässliche Ente unter den Landesbanken ist -
da gibt es auf den ersten Blick kein Vertun - die HSH Nordbank. Keine
andere aus dem öffentlichen Großbankenlager weist für 2013 einen
Verlust aus, geschweige denn einen im Vorjahresvergleich mehr als
versechsfachten. Keine andere Landesbank handelte sich 2013 ein
neuerliches Prüfverfahren seitens der EU-Kommission ein, weil die
Ländereigner Hamburg und Schleswig-Holstein sich zur
Wiederaufstockung ihrer voreilig reduzierten Zweitverlustgarantien
veranlasst sahen, um die Kapitalbasis zu sichern.
Nicht auszudenken, würde die nicht nur durch die seit sechs Jahren
wegen der Schifffahrtskrise strauchelnde HSH über die Wupper -
Pardon: die Elbe - gehen: Für die beiden kleinen Bundesländer ist die
Bank das größte Haushaltsrisiko, wie gestern noch einmal in
Erinnerung gerufen wurde. Dass die Haupteigner deshalb bestrebt sind,
diesen "worst case" zu verhindern, ist verständlich. Dank der
aufgestockten Garantien blieb der Bank 2013 viel Raum für
Risikovorsorge. Doch nicht von ungefähr spielen Berater im Auftrag
der beiden Länder derzeit auch das Szenario einer Abwicklung durch.
Die HSH, deren einstiger Vorstandschef sich gemeinsam mit fünf
weiteren Ex-Managern seit Juli vorigen Jahres wegen des Vorwurfs der
Veruntreuung von Bankvermögen und falscher Bilanzdarstellung vor
Gericht verantworten muss, steht unter verschärftem Druck. Sie muss
in wenigen Monaten nicht nur einen Bankenstresstest bestehen, sondern
auch nachweisen, Schifffahrts- und andere Krisen auf Dauer aushalten
und ausreichend profitables Neugeschäft erwirtschaften zu können.
Für eine Bank, deren schrumpfende Belegschaft sich seit Jahren
auch ums Abarbeiten beträchtlicher Altlasten kümmern muss, ist die
Stabilisierung des Geschäftsmodells kein einfaches Unterfangen. Zumal
dann nicht, wenn solche Aufgaben für eine mit Steuermilliarden
gestützte Bank von bösen Überraschungen erschwert werden - wie der
Nachricht über eine jahrelange Beteiligung an fragwürdigen
Arbitragegeschäften zulasten des Fiskus.
Umso erstaunlicher erscheinen da die zuletzt erreichten
Wachstumsraten im Neugeschäft. Auch der Ergebnisvergleich mit anderen
Landesbanken fällt schwer, denn außer der HSH zieht kein anderes
gestütztes Institut Belastungen wie durch Prämien für staatliche
Hilfen unmittelbar durch die Gewinn-und-Verlust-Rechnung. Die HSH
Nordbank sieht derzeit gewiss alles andere als schön aus - aufgegeben
hat sie sich nicht.
Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion
Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
522180
weitere Artikel:
- QIAGEN Adds Promising New Biomarker to Pipeline of Personalized Healthcare Assays to Improve Diagnosis of Blood Disorders Hilden, Germany And Vienna (ots/PRNewswire) -
- Reliable diagnostic tools under development for mutations of calreticulin
(CALR) are expected to benefit patients with blood disorders known as
myeloproliferative neoplasms
- QIAGEN acquired exclusive worldwide license for CALR biomarker from CeMM
Vienna, whose researchers recently published the discovery in the New England Journal
of Medicine
- Addition of CALR biomarker expands market-leading position in Personalized
Healthcare in blood disorders, which includes JAK2, BCR-ABL mehr...
- Retail Solutions baut europäischen Betrieb aus, um weltweiten Bedarf für seine Lösungen für die Zusammenarbeit und für die Warenverfügbarkeit zu decken -- RSi Europe auf dem Weg, Wachstum im Jahr 2014 um 40 Prozent zu
steigern
London Und Mountain View, Kalifornien (ots/PRNewswire) - Retail
Solutions Inc. [http://www.retailsolutions.com/] (RSi), weltweiter
Anbieter von cloudbasierten Big-Data-Analytics und
Echtzeitinformationen für die Konsumgüterbranche, gab heute die
Erweiterung seines Unternehmens in Europa bekannt. Seit der Eröffnung
seines europäischen Hauptsitzes in London im Jahr 2011 hat das
Unternehmen ein zweistelliges Umsatzwachstum verzeichnet und befindet
sich auf mehr...
- QIAGEN erweitert Testpipeline für die personalisierte Medizin um neuen Biomarker zur besseren Diagnose von Blutkrankheiten Hilden, Deutschland Und Wien (ots/PRNewswire) -
- In der Entwicklung befindlicher Test für die zuverlässige Diagnose von
Mutationen des Calreticulin-Gens (CALR) soll Patienten mit Leukämie und anderen
Blutkrankheiten helfen
- QIAGEN hat vom CeMM in Wien die weltweiten Exklusivrechte für den
CALR-Biomarker erworben, dessen Entdeckung CeMM-Forscher erst kürzlich im New England
Journal of Medicine publiziert hatten
- CALR-Biomarker stärkt QIAGENs marktführende Position bei Tests für die
Personalisierung von Therapien bei Blutkrankheiten, mehr...
- Badische Zeitung: Die Badische Zeitung, Freiburg, meint zum Urteil zur Schwarzarbeit: Freiburg (ots) - Anders als früher kann der Schwarzarbeiter seinen
Lohn im Streitfall nicht mehr einklagen. Und der Auftraggeber kann,
so ein Urteil aus dem Vorjahr, vom Schwarzarbeiter keine Beseitigung
von Mängeln mehr verlangen. Das Signal der Justiz ist deutlich und
richtig: Wer den Staat betrügen will, muss bei der Abwicklung des
Geschäfts künftig selbst sehen, wie er zurechtkommt. Wenn etwas
schief geht - und auf dem Bau geht oft etwas schief - dann sind die
Beteiligten auf die Gutwilligkeit der Gegenseite angewiesen. Gründe mehr...
- Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Griechenland/Staatsanleihen Stuttgart (ots) - Dass es der griechischen Wirtschaft noch längst
nicht gut geht, dass auch die Finanzen noch nicht richtig geordnet
und die Schulden nach wie vor absurd hoch sind: es interessiert die
Anleger nicht, denn sie können darauf vertrauen, dass im Notfall doch
wieder die Europartner und die EZB einspringen, wenn Athen die Luft
ausgehen sollte. Erst wenn Griechenland wirklich seinen Haushalt
saniert hat und nicht mehr auf Hilfskredite der Partner angewiesen
ist, ist das Comeback endgültig gelungen. Aber das wird noch Jahre mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|