Weser-Kurier: Hamed Abdel-Samad im Interview mit dem WESER-KURIER:
"Islamismus ist eine Krankheit"
Geschrieben am 11-04-2014 |
Bremen (ots) - Der deutsch-ägyptische Autor Hamed Abdel-Samad
bezeichnet den Islamismus als Krankheit. Dem Bremer WESER-KURIER
sagte der 42-jährige, der durch eine Fatwa aus Ägypten mit dem Tod
bedroht ist: "Ich sehe mich eher als Arzt, der eine Diagnose stellt.
Es liegt jetzt am Patienten zu erkennen, dass er krank ist und die
Diagnose anzunehmen - um dann die richtige Medizin zu nehmen." Die
Diagnose des streitbaren Publizisten, dessen jüngstes Buch "Der
islamische Faschismus" unlängst erschien, lautet dabei: "Der
Islamismus ist keine Reaktion gewesen auf Kolonialismus oder Armut.
Der Islamismus ist von Beginn an tief verankert im Islam. Es gibt
deutliche Parallelen zwischen faschistischen Bewegungen der
20er-Jahre und islamistischen Bewegungen: die Aufteilung der Welt in
Gut und Böse, die Vergiftung der eigenen Anhänger mit Ressentiments
und Hass, die Auserwähltheit der eigenen Gruppe, den Antisemitismus,
die Organisationsstrukturen in Form des Führerprinzips. Dann die
Durchsetzung einer traditionellen Gesellschaftsordnung und das
Streben nach Weltherrschaft. Diese ,Erkrankung' könnte die Welt in
ein ähnliches Elend stürzen wie der Faschismus es in den
1940er-Jahren getan hat." Als "Hauptproblem" dieser "Erkrankung"
bezeichnet der in Berlin lebende Deutsch-Ägypter "die Unantastbarkeit
der Religion. Diese Unantastbarkeit muss man angreifen, die religiöse
Erziehung zum Hass muss aufhören. Einem Kind sollte kritisches Denken
gelehrt werden, nicht Unterwerfung. Die liberalen Muslime sollten
sich endgültig von der Illusion verabschieden, dass sie Demokratie
auf Basis ihrer Religion aufbauen können. Die juristische und
politische Seite des Islam sind faschistoid. Wir müssen uns davon
trennen, damit wir endlich im 21. Jahrhundert ankommen. Das wäre mein
Vorschlag zur Medikation."
Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de
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