Weser-Kurier: Zur Position Chinas in der Ukraine-Krise schreibt Felix Lee im "Weser-Kurier" (Bremen) vom 15. April 2014:
Geschrieben am 14-04-2014 |
Bremen (ots) - Kaufkraft ist sexy, deshalb buhlen Außenminister
Frank-Walter Steinmeier und sein russischer Kollege Sergej Lawrow
derzeit um chinesische Zuneigung. Nicht nur beim Ukraine-Gipfel am
Donnerstag hätten beide China gerne als Unterstützer im Rücken - auch
auf Handelsebene wünschen sie sich intimere Beziehungen mit der
neureichen chinesischen Schönheit. Im Hinblick auf die Krim-Krise
erhielt Steinmeier bereits gestern in Peking einen Korb, Lawrow wird
es bei seinem heutigen Besuch nicht anders ergehen. China beruft sich
auf den Grundsatz, sich nicht in die Innenpolitik anderer Länder
einzumischen. Ein Leitmotiv, das vor allem dem Schutz der eigenen
Grenzen dient. Diese Maxime nach dem Motto "Wasch mir den Pelz, aber
mach mich nicht nass" bringt die Pekinger Staatsführung jetzt in ein
Dilemma. Erkennt sie das Krim-Referendum an und schlägt sich damit
auf die Seite Wladimir Putins, vergrätzt sie die westlichen
Handelspartner. Andererseits ist Russland ein enger Verbündeter -
gemeinsam bilden die Riesenreiche ein militärisches Gegengewicht zur
westlichen Allianz. So flirtet China mit beiden Freiern und mag sich
nicht recht für einen entscheiden. Ein egozentrischer Mittelweg, der
letzten Endes beide Bewerber verprellen könnte. Denn Kaufkraft mag
sexy sein, zu einer guten Beziehung gehört aber mehr.
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Pressekontakt:
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