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WAZ: Billige Werkbank China war einmal. Kommentar von Frank Meßing

Geschrieben am 18-04-2014

Essen (ots) - China verblüfft uns immer wieder. Der kommunistische
Staat ist zu einer starken Wirtschaftsmacht aufgestiegen, die
inzwischen westliche Konzerne aufkauft. Daimler, BMW oder Audi würden
in die Röhre schauen, könnten sie ihre Premiumautos nicht auf dem
gewaltigen chinesischen Markt absetzen. Diese rasante Entwicklung im
Reich der Mitte lässt das Selbstbewusstsein der Arbeitnehmer wachsen.
Zehntausende Beschäftigte einer chinesischen Schuhfabrik streiken.
Ihnen geht es nicht nur - wie in der Vergangenheit - um die Höhe
ihrer Löhne. Nun pochen sie auf ihre Rechte in den Arbeitsverträgen
und ihre soziale Absicherung. Westliche Firmen müssen sich deshalb
von der Vorstellung verabschieden, dass China für sie auf Dauer eine
billige Werkbank ist. Auch wenn Adidas noch mit breiter Brust nichts
von Lieferengpässen wissen will und auf 1000 verschiedene Zulieferer
verweist, wird der Streik in der riesigen Schuhfabrik Yueyuen Folgen
haben. Adidas & Co. werden höhere Preise akzeptieren oder sich andere
Fabriken suchen müssen. Für den US-Markt lässt eine chinesische
Manufaktur bereits Schuhe in Äthiopien nähen.



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de


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