Papierlose Klinik bleibt Vision - Deutschland liegt bei eHealth zurück
Geschrieben am 29-04-2014 |
Frankfurt am Main (ots) - PwC "European Hospital Survey" für
EU-Kommission: Nur 60 Prozent der Kliniken nutzen elektronische
Patientenakte / Deutsche Krankenhäuser sind wenig vernetzt /
Schwächen bei Datensicherheit
Deutsche Krankenhäuser nutzen die Chancen der Digitalisierung und
Vernetzung bislang nur unzureichend. Insbesondere bei der
elektronischen Übermittlung von Befunden, Patientenbriefen und
Laborergebnissen an Ärzte, Krankenkassen oder andere externe Akteure
sind Kliniken im europäischen Ausland weiter, wie der im Auftrag der
Europäischen Kommission erstellte "European Hospital Survey -
Benchmarking Deployment of eHealth Services" der Wirtschaftsprüfungs-
und Beratungsgesellschaft PwC zeigt.
Ein umfassender elektronischer Datenaustausch scheitert in
Deutschland oft bereits an der IT-Infrastruktur: Nur sechs Prozent
der Kliniken mit Akutversorgung sind mit anderen Akteuren des
Gesundheitswesens auf regionaler bzw. nationaler Ebene vernetzt. In
Dänemark, Island und Schweden gilt dies hingegen für gut 50 Prozent
der Häuser, in der EU insgesamt sind immerhin 15 Prozent der Kliniken
in ein übergreifendes IT-Gesundheitsnetzwerk eingebunden.
Auch bei der Digitalisierung der internen Daten sind deutsche
Kliniken im Rückstand. Eine umfassende elektronische Patientenakte,
die Untersuchungs- und Behandlungsergebnisse für alle beteiligten
Ärzte zugänglich macht, gibt es nur in rund zwei von drei deutschen
Kliniken. Damit liegen die inländischen Krankenhäuser lediglich knapp
über dem EU-Durchschnitt (57 Prozent). Gut jede siebte deutsche
Klinik der Akutversorgung hat sogar überhaupt keine elektronische
Patientenakte.
"Durch die konsequente Nutzung digitaler Technologien ließen sich
erhebliche Effizienzreserven heben: Der Informationsaustausch
zwischen Kliniken und ambulanten Akteuren würde durch die Vernetzung
schneller und sicherer, Ärzte und Gesundheitspersonal würden im
Klinikalltag von administrativen Aufgaben entlastet. Doch schrecken
viele Krankenhäuser bzw. deren Träger vor den notwendigen
Investitionen zurück, da sich diese erst mittel- bis langfristig
auszahlen", kommentiert Michael Burkhart, PwC-Partner und Leiter des
Bereichs Gesundheitswesen und Pharma.
Derzeit deutet wenig darauf hin, dass die Krankenhäuser künftig
schnellere Fortschritte bei der Digitalisierung machen. Nur die
Hälfte der Kliniken in Deutschland verfügt über eine IT-Strategie,
und gerade einmal jedes vierte Haus bekommt öffentliche Zuschüsse, um
Digitalisierung und Vernetzung voranzutreiben.
Schwachstelle Datensicherheit
Deutliche Schwächen zeigen die Krankenhäuser bei Datenschutz und
Datensicherheit. So ist eine Verschlüsselung der gespeicherten
Patientendaten nur in 40 Prozent der deutschen Kliniken üblich. Der
Zugang zum IT-System ist in der Regel nach Eingabe eines Passwortes
möglich, nur in jedem vierten Krankenhaus werden Daten zusätzlich
durch eine digitale Signatur geschützt.
Sollte es zu einem Ausfall der IT-Systeme bzw. einem Datenverlust
kommen, ist eine schnelle Wiederherstellung der Patientendaten
keineswegs garantiert. Europaweit haben nur drei von vier Kliniken
eine Notfallstrategie, in Deutschland liegt die Quote bei gut 80
Prozent. Bedenklich stimmt, dass gerade einmal 14 Prozent der
europäischen und 20 Prozent der deutschen Krankenhäuser über ein
redundantes Datensicherungssystem verfügen, das die sofortige
Wiederherstellung aller Informationen ermöglicht. In jeder dritten
deutschen Klinik könnten Daten bei einem Systemausfall erst nach 24
Stunden wiederhergestellt werden.
Für die Studie wurden 1.717 Akutkliniken in der EU sowie Norwegen
und Island befragt. Aus Deutschland beteiligten sich 201
Krankenhäuser.
Über PwC:
PwC bietet branchenspezifische Dienstleistungen in den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung. Dort schaffen
wir für unsere Mandanten den Mehrwert, den sie erwarten. Mehr als
184.000 Mitarbeiter in 157 Ländern entwickeln in unserem
internationalen Netzwerk mit ihren Ideen, ihrer Erfahrung und ihrer
Expertise neue Perspektiven und praxisnahe Lösungen. In Deutschland
erzielt die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
an 28 Standorten mit 9.300 Mitarbeitern eine Gesamtleistung von rund
1,55 Milliarden Euro.
Die Bezeichnung PwC bezieht sich auf das PwC-Netzwerk und/oder
eine oder mehrere der rechtlich selbstständigen
Netzwerkgesellschaften.
Weitere Details unter www.pwc.com/structure
Pressekontakt:
Sven Humann
PwC Presseabteilung
Tel.: (069) 95 85-2559
E-Mail: sven.humann@de.pwc.com
www.pwc.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
524645
weitere Artikel:
- Zentrales Thema auf der conhIT 2014: Interoperabilität in der ambulanten Versorgung muss vorankommen Berlin (ots) - Die ambulante Versorgung in Deutschland ist
gekennzeichnet durch ein komplexes Zusammenspiel zwischen
Einrichtungen unterschiedlicher Sektoren und Disziplinen. Sowohl aus
medizinischen als auch aus versorgungspolitischen Gründen ist eine
stärkere Integration der zum Einsatz kommenden IT-Systeme
wünschenswert. Gute Beispiele dafür existieren bereits.
Die Gesundheitspolitik fordert von der ambulanten Medizin
zunehmend kooperative Strukturen und eine stärkere Verzahnung der
Versorgungsprozesse zwischen den an der mehr...
- Neuer HR Director verstärkt ManpowerGroup-Geschäftsführung Frankfurt am Main (ots) - Dr. Wolfgang Runge ist neuer HR Director
der ManpowerGroup Deutschland. Der 49-Jährige trat die Position am 1.
April 2014 an. Gleichzeitig wurde er zum Mitglied der
Geschäftsführung berufen. Für den Personaldienstleister wird Runge in
Zukunft sämtliche HR-Prozesse sowie das Vertragswesen verantworten.
+++ Pressefotos finden Sie auf
https://www.manpower.de/index.php?id=1257 +++
Der Diplom-Pädagoge wird dabei seine weitreichende Expertise aus
dem Personalmanagement einbringen. Nach einer Promotion im mehr...
- Hausmesse der VIDCO Studios GmbH in Neu-Isenburg vom 6. bis 9. Mai 2014 - Aktuelle Produkte und Lösungen aus den Bereichen Medientechnik und Medienproduktion --------------------------------------------------------------
Hier anmelden
http://ots.de/LceRq
--------------------------------------------------------------
Neu-Isenburg (ots) - Die VIDCO Studios GmbH, Systemhaus für
medientechnische Anlagen, moderne AV-Lösungen und multimediale
Dienstleistungen, veranstaltet vom 6. bis 9. Mai 2014 am neuen
Unternehmenssitz in Neu-Isenburg eine Hausmesse rund um die Themen
Medientechnik und Medienproduktion. Es werden zahlreiche Besucher aus
Industrie, Handel, Bildung und öffentlicher mehr...
- DKV verbessert Leistungen in ihren Vollversicherungstarifen Köln (ots) - Die DKV Deutsche Krankenversicherung hat die
Leistungen nahezu aller ihrer Vollversicherungstarife verbessert.
Außerdem hat die DKV ihre Online-Services ausgebaut und ermöglicht
etwa eine komplett papierlose Leistungsabrechnung. Beiträge und Zahl
der Versicherten sind im zurückliegenden Geschäftsjahr 2013 leicht
gesunken.
In nahezu allen ihren Vollversicherungstarifen hat die DKV
zahlreiche Leistungsverbesserungen umgesetzt. Diese betreffen
zunächst einen offenen Hilfsmittelkatalog sowie ausreichende
Leistungen mehr...
- Energieversorger unter Druck durch neue Marktteilnehmer / BearingPoint-Studie zeigt große Kluft zwischen aktuellen und zukünftig geforderten Kompetenzen von Versorgern Frankfurt am Main (ots) - Versorgungsunternehmen stehen vor einem
dramatischen Umbruch: Mit dem Entstehen eines neuen, dezentralen
Versorgungsmarkts in Europa erwachsen neue Marktteilnehmer und das
Verhältnis von Angebot und Nachfrage wird unberechenbarer. Eine neue
Studie des BearingPoint Institute in Zusammenarbeit mit IDC Energy
Insights unter 40 europäischen Versorgungsunternehmen zeigt eine
große Lücke zwischen den derzeitigen Kompetenzen und jenen, die
erforderlich sind, um in den kommenden drei Jahrzehnten erfolgreich
zu mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|