Rheinische Post: Kommentar /
Verwirrspiel um Geiseln
= Von Helmut Michelis
Geschrieben am 30-04-2014 |
Düsseldorf (ots) - Schon fast eine Woche lang wird die
Militärbeobachter-Gruppe, darunter vier Deutsche, in der Ost-Ukraine
festgehalten. Man mag nicht so recht glauben, dass Russland, das sich
angeblich tatkräftig für die Freilassung der Geiseln einsetzt, keinen
Einfluss auf den prorussischen Rebellenchef in Slawjansk hat, auch
wenn dieser seine Unabhängigkeit von Moskau lautstark betont. Spielt
also Kreml-Chef Wladimir Putin ein doppeltes Spiel? Dagegen spricht,
dass die Lage in der Ost-Ukraine tatsächlich außer Kontrolle geraten
zu sein scheint - nicht nur für die Regierung in Kiew, sondern
möglicherweise auch für diejenigen, die von jenseits der Landesgrenze
Einfluss ausüben. Die Separatisten werden immer unberechenbarer,
fungieren als Geiselnehmer und Folterer. Das kann nicht im Interesse
des Kreml sein, der auf der Krim zwar gegen internationales Recht
verstieß, aber seine Soldaten als Ordnungsmacht einsetzte. Würde
Moskau sich mit politisch Unzurechnungsfähigen gemein machen, würde
es den letzten Rest an Achtung verspielen. Umso größer wird die
Besorgnis um die zwölf Geiseln.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
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Sperrfrist: 30.04.2014 22:45
Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
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