Lausitzer Rundschau: Aus Fehlern lernen
Zu Beschwerden gegen Behandlungs-Pfusch
Geschrieben am 06-05-2014 |
Cottbus (ots) - In Deutschlands Kliniken kommt es jedes Jahr zu
etwa 18 Millionen Behandlungen. Bei den niedergelassenen Ärzten sind
es sogar fast 700 Millionen. Das ist die Dimension, die man sich
vergegenwärtigen sollte, wenn die Rede auf Fälle von vermuteten oder
tatsächlich festgestellten Behandlungsfehlern kommt. Nach der
jüngsten Statistik des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen waren
es im vergangenen Jahr rund 14 600 Vorgänge, die die Gutachter
beschäftigten. Eine ähnliche Größenordnung wird in Kürze auch die
Bundesärztekammer bekannt geben. Selbst in der Summe lässt sich
daraus kein Skandal konstruieren. Im Gegenteil. Die verhältnismäßig
niedrigen Zahlen sprechen eher für die Qualität und
Leistungsfähigkeit des deutschen Gesundheitssystems. Zumal sich bei
der "Fehlerkultur" schon einiges bewegt hat. Die Patienten sind
selbstbewusster geworden. Kritik an den "Halbgöttern in Weiß" gilt
längst nicht mehr als tabu. Gerade deshalb wird es auch immer
schwerer, ärztlichen Pfusch unter den Teppich zu kehren. Wer selbst
zum Opfer eines Behandlungsfehlers geworden ist, dürfte freilich kaum
etwas auf Statistiken geben. Der individuelle Fall ist immer einer zu
viel. Doch auch wenn der sich wohl nie vermeiden lassen wird - das
Potenzial zur weiteren Minimierung ärztlicher Fehler ist zweifellos
vorhanden. Das fängt bei der Hygiene im Krankenhaus an und hört bei
Checklisten für eine umfängliche Behandlung noch lange nicht auf.
Manchmal genügt es schon, wenn der Patient vor der Narkose auf sein
krankes Knie zeigen kann, damit der Arzt nicht das falsche operiert.
Aus Fehlern lässt sich schließlich auch lernen.
Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau
Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
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