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Mittelstand: sehr verhaltene Preiserwartungen trotz guter Laune

Geschrieben am 07-05-2014

Frankfurt (ots) -

- Lage im Mittelstand minimal besser, Erwartungen geringfügig
schlechter
- Großunternehmen spürbar optimistischer als im Vormonat
- Preiserwartungen zeigen Richtung Deflation

Der Aufschwung hält Kurs. Dies geht aus dem aktuellen
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer hervor: Weder der Konflikt in der
Ostukraine, noch die Wachstumsverlangsamung in China oder das Risiko
fallender Verbraucherpreise in Europa können die Stimmung nennenswert
trüben. Das mittelständische Geschäftsklima zeigt sich im April mit
22,1 Saldenpunkten fast unverändert gegenüber dem Dreijahreshoch aus
dem Vormonat. Auch die Lageurteile sowie die Geschäftserwartungen
halten sich auf einem nahezu konstant hohen Niveau:

- Die Urteile zur aktuellen Geschäftslage steigen minimal um 0,3
Zähler auf 31,1 Saldenpunkte - ein Zweieinhalbjahreshoch, das
für ein solides Wirtschaftswachstum zu Beginn des zweiten
Quartals spricht.

- Demgegenüber fallen die Erwartungen an zukünftige Geschäfte kaum
schlechter aus (-0,8 Zähler auf 13,0 Saldenpunkte). Diese
Konsolidierung ist angesichts des bereits erreichten hohen
Niveaus plausibel, da weitere Verbesserungen immer schwieriger
werden.

Spürbar optimistischer als noch im März zeigen sich dagegen die
Großunternehmen: Nach dem Rückgang im Vormonat steigen ihre
Geschäftserwartungen im April um 1,9 Zähler auf 15,1 Saldenpunkte. Da
zugleich die Lageurteile der großen Firmen im April nur leicht sinken
(-0,5 Zähler auf 25,2 Saldenpunkte), klettert ihr Geschäftsklima um
0,8 Zähler auf 20,4 Saldenpunkte und erreicht damit - wie bereits im
Februar dieses Jahres - den höchsten Stand seit Juli 2011.

"Sorgen bereiten uns allerdings die schon lange schwachen
Preiserwartungen der Firmen - trotz der auf hohem Niveau stabilen
Klimaindikatoren in beiden Unternehmensgrößenklassen", sagt Dr. Jörg
Zeuner, Chefvolkswirt der KfW. Die Absatzpreiserwartungen erholen
sich im April zwar leicht (Mittelstand: +0,4 Zähler auf -0,9
Saldenpunkte; Großunternehmen: +2,0 Zähler auf -0,8 Saldenpunkte).
Gemessen an der guten wirtschaftlichen Stimmung bleiben sie aber
untypisch verhalten und verharren wie meistens in den letzten zwei
Jahren unterhalb des langfristigen Durchschnitts. "Dies zeigt, dass
der europaweite Druck auf die Preise auch in Deutschland - trotz
merklich besserer Kapazitätsauslastung als in vielen anderen
Euroländern - deutliche Spuren hinterlässt", erklärt Zeuner.

Gleichwohl sei konjunkturelle Zuversicht angebracht: "Auch wenn
die Quartalswachstumsraten im weiteren Jahresverlauf wieder etwas
moderater ausfallen dürften als zu Jahresbeginn, ist ein
Wirtschaftswachstum mit einer 2 vor dem Komma in diesem Jahr drin",
so Zeuner. Außenwirtschaftlich erwiesen sich die USA ein weiteres Mal
als Zugpferd, während China sehr bedacht an den Umbau seiner
Volkswirtschaft gehe. Das verdiene Vertrauen. Als Risiken blieben
jedoch die mageren Aussichten in Europa sowie die ungesund niedrigen
europäischen Inflationsraten, die in Richtung Deflation tendierten.
Das könne die EZB zu Recht zum Handeln veranlassen.

Eine ausführliche Analyse mit Datentabelle und Grafik zum
aktuellen KfW-ifo-Mittelstandsbarometer ist unter
www.kfw.de/mittelstandsbarometer abrufbar.



Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM) Frau Christine Volk
Tel. +49 (0)69 7431 3867, Fax: +49 (0)69 7431 3266,
E-Mail: Christine.Volk@kfw.de, Internet: www.kfw.de


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