"Bürgerenergie als Kollateralschaden": Greenpeace Energy kritisiert massive Wettbewerbsnachteile für kleinere und lokale Energie-Akteure durch die EEG-Reform
Geschrieben am 07-05-2014 |
Hamburg (ots) - Das reformierte Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)
wird weiterhin milliardenschwere Industrierabatte bei der EEG-Umlage
beinhalten. Entscheidende Teile der Reform, über die der Deutsche
Bundestag morgen in erster Lesung berät, führen nach Einschätzung des
Ökostrom-Anbieters Greenpeace Energy jedoch künftig zu massiven
Wettbewerbsnachteilen für private Investoren, lokale
Bürgerenergie-Projekte und Genossenschaften.
"Diese eigentlichen Hauptakteure der Energiewende, die in den
vergangenen Jahren hierzulande einen großen Teil der Investitionen in
erneuerbare Energien getätigt haben, werden systematisch
ausgebremst", kritisiert Marcel Keiffenheim, Leiter Energiepolitik
bei Greenpeace Energy:"Die Bürgerenergie könnte zum Kollateralschaden
dieser Reform werden, während große Konzerne profitieren."
So plant die Bundesregierung in ihrer EEG-Novelle eine
Ausschreibungspflicht für neu zu bauende Windparks und
Photovoltaik-Anlagen. Das Problem: Die Beteiligung an einer
Ausschreibung verursacht hohe Kosten. "Finanzstarke Anbieter und
große Konzerne haben hier ganz klar die Nase vorn, während
Privatpersonen, kleine und mittlere Unternehmen oder
Bürgerenergiegenossenschaften meist unterlegen sind", kritisiert
Keiffenheim.
Benachteiligt werden Bürgerenergie-Akteure auch durch einen
weiteren Punkt in der aktuellen EEG-Reform, nämlich durch die so
genannte "verpflichtende Direktvermarktung": Danach müssen Betreiber
neuer Windkraft- oder Solaranlagen ihren Strom künftig selbst oder
über kostenpflichtige Dienstleister an der Strombörse verkaufen.
Dafür erhalten sie zwar neben dem aktuellen Börsenpreis eine so
genannte Marktprämie, die die Differenz zur wegfallenden
EEG-Vergütung ausgleicht. "Allerdings müssen die Anlagenbetreiber die
Kosten der Vermarktung aus ihren Einnahmen bezahlen - ohne zu wissen,
wie viel Geld am Ende bei ihnen ankommt", sagt Marcel Keiffenheim.
Boten die bisherigen festen Einspeise-Vergütungen bislang eine
hohe Investitionssicherheit, so steigt nach Einschätzung von
Greenpeace Energy durch die verpflichtende Direktvermarktung das
finanzielle Risiko für die Anlagenbetreiber. Sie müssen
Unsicherheiten in der Vermarktung durch Risikoaufschläge ausgleichen,
was ihre Kosten weiter in die Höhe treibt. Zudem dürfte sich die
Vermarktungsmacht für Ökostrom langfristig bei wenigen Unternehmen
konzentrieren.
"Wir sehen große Nachteile in der verpflichtenden
Direktvermarktung und fordern - zumindest als Ergänzung - ein
alternatives Vermarktungsmodell für Ökostrom, das kleineren
Anlagen-Betreibern bessere Planungssicherheit bietet", sagt Marcel
Keiffenheim. Er fordert die Bundesregierung auf, eine so genannte
Verordnungsermächtigung auf den Weg zu bringen, mit der die
EEG-Reform nachträglich um ein faires Alternativ-Modell zur
verpflichtenden Direktvermarktung ergänzt werden kann. "Die Zeit
dafür drängt", so Keiffenheim. Bereits zum 1. August soll das
reformierte EEG in Kraft treten.
Pressekontakt:
Christoph Rasch
Politik und Kommunikation
Greenpeace Energy eG
Hongkongstraße 10
D-20457 Hamburg
Telefon 040 / 808 110 - 658
Mobil 0160 / 96 970 159
Fax 040 / 808 110 - 677
christoph.rasch@greenpeace-energy.de
www.greenpeace-energy.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
526086
weitere Artikel:
- Feierliche Übergabe des "Hügels" oberhalb der Marktebene an der Hochschule für Musik und Tanz Köln Köln (ots) - Mit der feierlichen Übergabe des instandgesetzten und
neugestalteten "Hügels" endet heute die Instandsetzung des Innenhofs
der Hochschule für Musik und Tanz, der sogenannten Marktebene. Die
stellvertretende Leiterin der Kölner Niederlassung des Bau- und
Liegenschaftsbetriebs NRW, Heike Blohm-Schröder, übergibt den
begrünten Hügel bei dem Festakt heute an Prof. Dr. Heinz Geuen, den
Rektor der Hochschule für Musik und Tanz Köln.
Mit der Instandsetzung des Hügels hat der Bauherr, der Bau- und
Liegenschaftsbetrieb NRW mehr...
- Ford schließt Restrukturierung der europäischen Werke Ende 2014 ab Landsberg am Lech (ots) - Bis zum Jahresende wird Ford die
Restrukturierung seiner Produktionslandschaft in Europa abschließen.
Die Maßnahmen zur Reduzierung der europäischen Produktionskapazität
um 355.000 Einheiten bezeichnete Barb Samardzich, Chief Operationg
Officer Ford Europe, gegenüber dem Branchenmagazin AUTOMOBIL
PRODUKTION als entscheidenden Schritt, Ford in Europa bis Ende 2015
wieder in die schwarzen Zahlen zu bringen.
Wie die Ford-Topmanagerin dem Branchenmagazin sagte, sei die
Entscheidung zur Schließung der Werke mehr...
- Kraftstoffpreise geben nach / Auch Rohölpreis gesunken München (ots) - Die Preise für Benzin und Diesel in Deutschland
sind gegenüber der vergangenen Woche gesunken. Laut aktueller ADAC
Auswertung kostet derzeit ein Liter Super E10 im bundesweiten Schnitt
1,534 Euro. Gegenüber der Vorwoche ist dies ein Minus von einem Cent.
Diesel verbilligte sich um 0,8 Cent. Ein Liter kostet somit aktuell
im Mittel 1,376 Euro.
Auslöser für den Spritpreisrückgang ist laut ADAC der gesunkene
Rohölpreis. So kostet ein Barrel der Sorte Brent rund 107 Dollar und
damit eineinhalb Dollar weniger als vor mehr...
- Australiens Südosten: Exzellenter Standort für die Luftfahrt- und Verteidigungsindustrie Melbourne/ Berlin (ots) - Der australische Bundesstaat Victoria
lockt europäische Unternehmen mit maßgeschneiderten
Einstiegsprogrammen und hervorragenden Bedingungen im Bereich
Forschung und Entwicklung.
Der Südosten Australiens hat eine lange Tradition in Entwicklung,
Herstellung und Wartung von zivilen und militärischen Flugzeugen
sowie Sicherheits- und Verteidigungssystemen. Mit 5,5 Millionen
Einwohnern ist Victoria der am dichtesten besiedelte Bundesstaat
Australiens und eine Hochburg für Maschinenbau und die verarbeitende mehr...
- Branchen: Grund zur Sorge in Asien / Coface sieht Stabilisierung der Branchenrisiken in Nordamerika und Europa Mainz (ots) - Anders als in Westeuropa und Nordamerika, wo sich
das Branchenrisiko allmählich stabilisiert, gibt es nach Einschätzung
des internationalen Kreditversicherers Coface in den asiatischen
Schwellenländern Anlass zu Sorge. Die verlangsamte Wirtschaftsdynamik
Chinas weise auf strukturelle Schwierigkeiten hin, die die
Rentabilität der Unternehmen beeinträchtigen. Besonders Branchen mit
Überkapazitäten stünden vor großen
Restrukturierungsherausforderungen.
"Dies gilt insbesondere für die Metallindustrie, in der ein
permanenter mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|