Senkung der HIV-Übertragung von Mutter zu Kind durch Aufbau einer «One-stop Klinik» in Tansania / Unterstützung mit MSD for Mothers Grant (DOKUMENT/BILDER)
Geschrieben am 12-05-2014 |
Bern (ots) -
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Der Aufbau einer «One-stop Klinik» soll die Behandlung
HIV-infizierter schwangerer Frauen und deren Familien in
Ifakara/Tansania entscheidend verbessern. Verstärkte
Präventionsbemühungen und integrierte Versorgung in der Klinik sollen
dazu beitragen, Müttersterblichkeit und Übertragung des HI-Virus von
der Mutter auf das Kind massiv zu senken. Dafür erhielt das
Schweizerische Tropen- und Public Health Institut (Swiss TPH) als
Non-Profit Organisation eine finanzielle Unterstützung von rund
450'000 Schweizer Franken aus dem globalen «MSD for Mothers»
Programm. Eine Initiative, die in Zusammenarbeit mit der U.S.
Regierung und anderen Stakeholdern in mehr als 20 Ländern weltweit
Zuschüsse zur Bekämpfung der Müttersterblichkeit vergibt. Über das
langfristige Kooperationsprojekt und seine Bedeutung informierten
heute Professor Marcel Tanner, Direktor des Swiss TPH, Professor
Manuel Battegay, Leiter Klinik Infektiologie und Spitalhygiene am
Universitätsspital Basel sowie Doktor Naveen Rao, Global Lead MSD for
Mothers, im Rahmen einer Einladung der U.S. Embassy Residence in
Bern.
HIV/AIDS ist in Ländern Subsahara Afrikas noch immer eines der
grössten Gesundheitsprobleme, insbesondere für schwangere Mütter. 92%
der HIV-infizierten schwangeren Frauen und 90% der HIV infizierten
Kinder weltweit leben in Subsahara Afrika (SSA). 90% der infizierten
Kinder wurde das Virus von der Mutter übertragen 1). Das
HIV/Aids-Programm der WHO und UNAIDS stellt Medikamente für eine
effiziente HIV-Therapie auch in Subsahara Afrika zur Verfügung. Das
Problem liegt jedoch vielerorts in der Qualität der medizinischen
Behandlung und im Zugang zu Medikamenten.
Verbesserte medizinische Betreuung dank langjähriger Partnerschaft
Die abgelegene Stadt Ifakara mit rund 80'000 Einwohnern ist ein
Teil des Distrikts Kilombero im Südwesten Tansanias, mit einer
Bevölkerung von ca. 410'000 Menschen2. Seit den 1950er Jahren ist das
Swiss TPH als wichtiger Partner im Bereich der Gesundheits- und
Entwicklungszusammenarbeit in Ifakara tätig.
Vor zehn Jahren gingen die Klinik für Infektiologie und
Spitalhygiene am Universitätsspital Basel und das Swiss TPH eine
Partnerschaft mit dem lokalen Distriktsspital St. Francis Referral
Hospital in Ifakara ein. Daraus entstand die 2004 gemeinsam
gegründete Chronic Diseases Clinic. Ebenfalls im Jahr 2004 wurde das
St. Francis Referral Hospital als erstes Distriktsspital in einem
ländlichen Gebiet Tansanias im Rahmen des nationalen HIV-Programms
zertifiziert. Dadurch konnte die Klinik dringend benötigte
HIV-Medikamente direkt an betroffene Patienten abgeben.
Galten die ersten Jahre dem Auf- und Ausbau der Klinik und der
Behandlung von zunächst 2'000 Patienten, folgte im zweiten Schritt,
in enger Zusammenarbeit mit dem tansanischen Gesundheitsministerium,
der Aufbau eines Netzwerks von Satellitenkliniken über ein Gebiet von
15'000 km2 mit circa 410'000 Einwohnern. Bis anhin erhielten über
7'000 Patienten medizinische Betreuung und rund 70% aller Erkrankten,
die eine HIV-Therapie benötigen, wurden in der Region durch die
Chronic Diseases Clinic und die Satellitenkliniken versorgt. Der
nächste Meilenstein in dieser Zusammenarbeit ist nun die Errichtung
einer sogenannten «One-stop Klinik» für HIV-infizierte Mütter und
deren Familien in Ifakara.
«One-stop Klinik» für HIV-infizierte Mütter und deren Familien in
Ifakara
Die «One-stop Klinik» umfasst nebst der integrierten
vorgeburtlichen Versorgung werdender Mütter auch eine umfassende
HIV-Behandlung und -vorsorge der gesamten Familie. Einerseits kann so
die Übertragung des HI-Virus von der Mutter auf das Kind vermieden
werden. Andererseits sollen HIV-Diagnostik, Therapie und Beratung
nicht nur Müttern und ihren Kindern, sondern ebenfalls auch deren
Partnern zur Verfügung stehen.
«Alle medizinischen Leistungen können mit der «One-stop Klinik»
nun unter einem Dach angeboten werden.», betont Professor Manuel
Battegay vom Universitätsspital Basel. Das soll nicht nur die
Qualität der Behandlung verbessern, sondern auch die Hemmschwellen
für Patientinnen und ihre Familienangehörigen senken. Dank eines in
das Klinikkonzept integrierten kontinuierlichen Ausbildungsprogramms
werden die Patientinnen und Patienten zudem von geschultem und
erfahrenem Personal betreut. «Wir sind überzeugt, mit der «One-stop
Klinik» die HIV-Übertragungsrate von der Mutter auf das Kind
drastisch senken zu können.», führt Manuel Battegay weiter aus.
Die Klinik wird in die bestehende Spitalstruktur eingebettet und
kann vom gesamten Distrikt Kilombero genutzt werden. «Die finanzielle
Unterstützung von MSD hilft uns, die dringend notwendige
Infrastruktur zur medizinischen Versorgung HIV-infizierter Mütter zu
verbessern. Damit leisten wir einen Beitrag, um die Übertragung von
HIV auf ungeborene Kinder zu senken.», sagte Professor Marcel Tanner,
Direktor des Swiss TPH. «Die «One-stop Klinik» in Ifakara ist damit
auch ein Vorzeigeprojekt für andere Distriktspitäler Tansanias».
Engagement für Müttergesundheit im Einklang mit UN und WHO
Die Verbesserung der Müttergesundheit ist das fünfte der acht
Millennium-Entwicklungsziele der Vereinten Nationen. Es strebt die
Senkung der Müttersterblichkeit um 75% sowie die Sicherstellung des
allgemeinen Zugangs zu Leistungen für reproduktive Gesundheit bis zum
Jahr 2015 an. Mit der Initiative «MSD for Mothers» bestärkt MSD sein
Bekenntnis zu diesen Entwicklungszielen.
«Wenn wir das Leben von Frauen während Schwangerschaft und Geburt
schützen können, tragen wir dazu bei, Familien gesünder,
Gemeinschaften stärker und Nationen produktiver zu machen", so Dr.
Naveen Rao, Global Lead MSD for Mothers. «Ich bin stolz, ein Programm
mit einer so starken Vision zu leiten.», führte Rao, weiter aus.
Über «MSD for Mothers»
«MSD for Mothers» ist eine globale 10-Jahresinitiative. Mit
insgesamt 500 Millionen US-Dollar unterstützt sie die Reduzierung
vermeidbarer Todesfälle von Frauen während Schwangerschaft und Geburt
in Ländern, in denen die Müttersterblichkeit besonders hoch ist.
Dabei arbeitet «MSD for Mothers» eng mit der Regierung,
internationalen Organisationen, Gesundheitsexperten und lokalen
Partnern zusammen. Die Erforschung und Entwicklung von Technologien
und Produkten sowie die Sensibilisierung für Müttergesundheit stehen
dabei ebenso im Zentrum, wie Müttern den Zugang zu
Gesundheitssystemen, -produkten und -programmen zu verschaffen.
Über Müttersterblichkeit
- Mit 240 Todesfällen pro 100'000 Lebendgeburten in
Entwicklungsländern im Vergleich zu 16 Todesfällen pro 100'000
Lebendgeburten in Industrieländern, weisen Entwicklungsländer 99 %
der gesamten, weltweiten Müttersterblichkeit auf.
- Schätzungen zufolge starben im Jahr 2010 rund 287'000 Frauen
aufgrund von Komplikationen während Schwangerschaft oder Geburt.
- Weniger als die Hälfte der Geburten in Afrika und Südasien
werden von Fachpersonal betreut.
- Die angestrebte Senkung der Müttersterblichkeit zwischen 1990
und 2015, im Rahmen des Millennium-Entwicklungsziels Nr. 5 (MDG 5),
beträgt 75%.
- Das Todesrisiko eines Kleinkindes, dessen Mutter die Entbindung
nicht überlebt hat, beträgt während seiner ersten zwei Lebensjahre
70%.
Über das Schweizerische Tropen- und Public Health Institute (Swiss
TPH)
Das Swiss TPH ist eine gemeinnützige öffentlich-rechtliche
Institution, die im Jahr 1943 gegründet wurde. Ihr Ziel ist die
Verbesserung der öffentlichen Gesundheit auf internationaler,
nationaler und lokaler Ebene durch Kompetenz in den Bereichen
Forschung, Dienstleistungen sowie Lehre und Ausbildung. Dabei strebt
das Swiss TPH eine weltweit führende Rolle im Bereich der
integrierten Gesundheitssysteme an. Der Bereich HIV ist eine der
zentralen Aktivitäten im Rahmen der langfristigen Kooperation im
Bereich öffentlicher Gesundheit zwischen der Schweiz und Tansania.
www.swisstph.ch
Über die Klinik für Infektiologie und Spitalhygiene am
Universitätsspital Basel
Die Klinik für Infektiologie und Spitalhygiene des
Universitätsspitals Basel betreut stationäre Patientinnen und
Patienten mit meist schweren Infektionskrankheiten. Die Klinik ist
dafür zuständig, die Verbreitung zumeist viraler oder bakterieller
Infektionen innerhalb des Spitals einzudämmen. Die ambulante
HIV-Klinik ist Teil der Schweizerischen HIV-Kohortenstudie und
betreut HIV/AIDS Patienten seit Beginn der Pandemie in den 1980er
Jahren. Seither erfolgen regelmässig wichtige Beiträge zur Betreuung
und Therapie der HIV/AIDS Infektion respektive Krankheit auf
nationaler sowie internationaler Ebene. http://ots.ch/TJbq0
Über die US-Botschaft Bern
Die US-Botschaft Bern ist stolz, Gastgeber der Verantsaltung zum
Projektstart der «One-stop-Klinik» in Tansania zu sein. Wir
unterstützen die Initiative MSD for Mothers. Sie basiert auf der
einzigartigen, von der US-Regierung ins Leben gerufenen,
öffentlich-privaten Partnerschaft Saving Mothers, Giving Life und hat
zum Ziel, Todesfälle während Schwangerschaft und Geburt in Ländern
mit hoher Müttersterblichkeit drastisch zu senken.
Über MSD
MSD ist ein global führendes, forschungsbasiertes Unternehmen, das
sich weltweit für Gesundheit und Wohlbefinden einsetzt. MSD ist ein
geschützter Name von Merck & Co., Inc. Whitehouse Station, New
Jersey. Mit seinen rezeptpflichtigen Medikamenten, Impfstoffen,
Biotherapeutika sowie Produkten zur Selbstmedikation und der
Veterinärmedizin bietet MSD in über 140 Ländern umfassende und
innovative Lösungen für Gesundheit. Darüber hinaus setzt es sich ein
für die Verbesserung der weltweiten Gesundheitsversorgung und den
verbesserten Zugang zu Medikamenten. Zu diesem Zweck engagiert sich
MSD in weitreichenden Gesundheitsprogrammen und Partnerschaften. Mit
über 600 Mitarbeitenden ist die Schweiz ein wichtiger Standort für
das Gesundheitsunternehmen. MSD vertreibt hier rezeptpflichtige
Medikamente und Biopharmazeutika in den Therapiebereichen:
Herz-Kreislauf, Diabetes, Autoimmunerkrankungen, Frauengesundheit,
Virologie mit u.a. HIV/Aids und Hepatitis C, Infektionskrankheiten,
neurologische Erkrankungen, Atemwegserkrankungen und Augenleiden. MSD
setzt sich lokal für die Verbesserung der Gesundheitskompetenz ein,
engagiert sich in der Gesundheitsökonomie und unterstützt
medizinische Forschungsprojekte in der Schweiz. www.msd.ch,
www.msdformothers.com, www.lucernemarathon.ch
Weitere Informationen erhalten Sie in der beigefügten
Dokumentation.
Referenzen
1 Joint United Nations Programme on HIV/AIDS (UNAIDS). Global report:
UNAIDS report on the global AIDS epidemic 2012. Geneva, UNAIDS; 2012.
Available from: http://ots.ch/5Gthd
2 2012 Tanzanian popoulation and housing census. National Bureau of
Statistics, Dar es Salaam.; Available from: http://ots.ch/B5uKL
©2014 MSD Merck Sharp & Dohme AG,
Werftestrasse 4, 6005 Luzern.
Alle Rechte vorbehalten.
CORP-1117288-0000
Pressekontakt:
Medienkontakt Swiss Tropic and Public Health Institute
Dr. Christian Heuss
Head of Communication and Public Affairs
Tel. +41 61 284 86 83, christian.heuss@unibas.ch
Medienkontakt Universitätsspital Basel
Dr. Sabina Heuss
Leiterin Marketing und Kommunikation
Tel. +41 61 556 59 73, sabina.heuss@ubs.ch
Medienkontakt MSD Merck Sharp & Dohme AG
Susanne Thost, Communications Advisor
Tel. +41 79 356 23 84, susanne.thost@merck.com
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