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Börsen-Zeitung: The sky is the limit, Kommentar zu Pay-TV von Julia Roebke

Geschrieben am 12-05-2014

Frankfurt (ots) - Medienmogul Rupert Murdoch nimmt Anlauf zur
Neuordnung seines Pay-TV-Geschäfts. Die britische BSkyB, an der er
39% hält, bestätigt Verhandlungen mit der Murdoch-Dachgesellschaft
21st Century Fox. Geplant ist, dass BSkyB von den Amerikanern die 55%
an Sky Deutschland sowie die komplette Sky Italia übernimmt. Es
entstünde eine europäische Bezahlfernsehgesellschaft mit starker
Präsenz in drei der großen Volkswirtschaften Europas und mehr als 23
Millionen Kunden. Doch ist Masse auch gleich Marge? Was springt für
die Aktionäre von Sky Deutschland heraus? Und welche Ziele verfolgt
Murdoch mit einem solchen Verschiebebahnhof?

Auf den ersten Blick scheint eine Bündelung der
Pay-TV-Beteiligungen sinnvoll. Einen ähnlichen Deal hatte Murdoch ja
bereits im Jahr 2000 angestrebt. Damals sollten die weltweiten
Pay-Beteiligungen gebündelt werden. Doch aus der Abspaltung wurde
nichts. Die Pläne verliefen im Sande, um jetzt in anderer Form - eben
mit Fokus auf Europa - wieder auf den Tisch zu kommen.

Dabei lohnt ein genauerer Blick hinter die Kulissen. Denn die mit
einer Zusammenlegung der Gesellschaften hebbaren Synergien dürften
begrenzt sein. Schon jetzt produziert BSkyB die Set-Top-Boxen für Sky
Italia. Und Marketing sowie Distribution müssen je Land
maßgeschneidert werden. Auch beim größten Kostenblock, den
Inhalte-Rechten, lässt sich mittelfristig kaum großes Potenzial
heben. Denn selbst wenn der Bieter dann europaweit unterwegs sein
sollte, die Rechte werden auch auf absehbare Zeit weiterhin auf
Landesebene vergeben.

Für die Sky-Deutschland-Aktionäre lösen die Ideen zur Neuordnung
ein willkommenes Kursfeuerwerk aus, stünde im Fall der Fälle doch ein
öffentliches Übernahmeangebot an. Dann wäre ihnen der aus dem
Durchschnittskurs der vergangenen 90 Tage abgeleitete Mindestpreis
von knapp 7 Euro sicher. Das ist zwar weniger als der Rekord von
Dezember, mit Blick auf die zurückliegenden mageren Jahre aber nicht
zu verachten.

Ein großes Fragezeichen bleibt jedoch bei dem Blick auf Murdochs
Strategie hinter solch einem Deal. Gibt er die von ihm beherrschten
Pay-TV-Einheiten auf, um dann via BSkyB nur in der
Minderheitenposition zu bleiben? Oder stockt er in der Folge bei den
Briten auf, was zuletzt angesichts des Skandals um die Abhöraffäre
von Zeitungen aus dem Murdoch-Imperium noch als undenkbar galt?
Zumindest mit Verweis auf die vielen noch offenen Fragen bleibt: The
sky is the limit.



Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de


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