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neues deutschland: Uwe Timm: »Fälle der sogenannten Arisierung kenne ich aus dem eigenen Bekanntenkreis«

Geschrieben am 14-05-2014

Berlin (ots) - In der DKP ist er nicht mehr, aber seine Flagge
wehe immer noch »nach Backbord, also nach links», so äußert sich der
Schriftsteller Uwe Timm in einem Interview für die Tageszeitung
»neues deutschland« (Freitagausgabe). Was ihn bis heute bewege, sei
der Umgang mit der Nazivergangenheit in der Bundesrepublik.
»Autoritäre, ja faschistische Mentaliäten haben sich lange in der
Justiz, in Polizei und Militär gefunden«. Erst 1966, 67, 68 sei das
breit thematisiert worden. Es wuchs die Einsicht, dass das Bürgertum
und auch Teile des Proletariats mit den Nazis paktiert hatten. Bis
heute wüssten viele nicht, dass ihre Großeltern Geschäfte und Häuser
von Juden übernommen haben. »Fälle der sogenannten Arisierung kenne
ich aus dem eigenen Bekanntenkreis.« Da könne Literatur vieles
bewusst machen. Aber man dürfe sie »nicht so in den Schwitzkasten
nehmen, dass man von ihr sofort unmittelbare praktische Wirkungen
erwartet«. Derzeit arbeite er an einem Buch, das durchaus auch mit
der Utopie eienr anderen Gesellschaft zu tun hat. Es gehe um die
ersten kommunistischen Bewegungen Mitte des 19. Jahrhunderts und
reiche bis in die Gegenwart.



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neues deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1715


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