Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Rentenpaket
Geschrieben am 19-05-2014 |
Bielefeld (ots) - Kompromiss auf der ganzen Linie. Neben der
Mütterrente, dem mit Abstand teuersten Teil des Rentenpakets, gibt es
auch die umstrittene Rente mit 63 nach 45 Beitragsjahren. Letztere
kommt allerdings nicht auf ewig. Schon nächstes Jahr heißt das bei
der Wirtschaft und Teilen der Union ungeliebte Kind Rente mit 63
»plus zwei Monate«.
Egal wie: Ein falsches Signal wird auch dadurch nicht
ausgeschaltet, dass die Mittelständler um den Paderborner Carsten
Linnemann herum in zähen Verhandlungen ein zweites, ganz anderes
Zeichen setzen konnten. Die Flexirente für alle, die länger statt
kürzer arbeiten wollen, dürfte den wachsenden Fachkräftemangel etwas
abmildern. Sie wird aber nie so attraktiv sein wie das Angebot zum
Ausstieg mit 63 plus x.
Die echten Erfolge der letzten Wirtschaftsliberalen in der Großen
Koalition stehen im Kleingedruckten. Nur Arbeitslosengeld I, das vor
dem 61. Lebensjahr und selten länger als zwei Jahre läuft, zählt wie
Berufstätigkeit. Die SPD jubelt, die Fünfjahresgrenze ist formal vom
Tisch, und die Union weiß, die Zahl dieser Fälle ist begrenzt. Jedem
das Seine.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
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