Ostthüringer Zeitung: Jörg Riebartsch kommentiert: Europa, Putin und die USA
Geschrieben am 26-05-2014 |
Gera (ots) - Während Koalitionsmathematiker noch rechnen, wer mit
wem nach den Europawahlen zusammen kommt und wer den Präsidenten der
Kommission stellt, stehen diese Erkenntnisse fest: CDU verliert
leicht, siegt aber. Die SPD gewinnt stark, bleibt aber Zweiter. Die
eurokritische Alternative für Deutschland liegt bei den erwarteten
mehr als fünf Prozent. Die Hürde ist für Europa ohnehin irrelevant.
Wie geht es in den kommenden Monaten weiter? Die Aufbauphase der
europäischen Union ist weitgehend beendet. Was bleibt als Ziel der
Gemeinschaft? Und kann dabei Deutschland seiner Rolle als mächtigster
EU-Staat gerecht werden? Wird der Umgang der Europäischen Union mit
der Ukraine weniger tölpelhaft sein? Und wie lässt sich der russische
Präsident Putin in seinem Macht- und Geltungsdrang und seiner
Aufrüstungspolitik bremsen? Gelingt es den 28 EU-Ländern den
Interessen der USA zu widerstehen, deren Außenpolitik das Ziel
verfolgt, die wirtschaftlichen Interessen der Nation zu bedienen, die
sich selbst irgendwo zwischen Selbstbewusstsein und
Selbstherrlichkeit als Weltmacht definiert?
Diese kleine Auswahl naheliegender Fragen zeigt, wie eng globaler
Handel und politische Beziehungen miteinander verwoben sind. Man muss
fürchten, dass Europaparlament und Europäische Kommission beim
Freihandelsabkommen mit den USA, das momentan völlig intransparent
ausgehandelt wird, über den Tisch gezogen werden. Die diplomatischen
Bemühungen um eine Sicherstellung des Friedens in der Ukraine sind
erkennbar. Aber noch muss man den Atem anhalten. Putin rief zwar im
Jahr 2001 vor dem Deutschen Bundestag dazu auf, Europa mit Russland
zu vereinen. Aber mittlerweile will Putin keine Gemeinschaft mehr.
Putin versucht ein eigenes Reich östlich der EU-Außengrenzen zu
etablieren.
Da wünscht man sich, dass die stärkere werdende SPD agieren hilft.
Der präsidial-moderierende Führungsstil von Angela Merkel als
Regierungs- und CDU-Parteichefin fördert gute Wahlergebnisse. Aber
Politik gestalten kann man mit dieser Passivität nicht. Deshalb hat
man innenpolitisch das Gefühl, die SPD treibe die CDU inhaltlich vor
sich her. Deutschland sollte nun die Politik der Europäischen Union
aktiv gestalten. Als unabhängige Gemeinschaft, die den beiden
Hegemonialmächten Russland und USA mit klaren eigenen Positionen und
Zielsetzungen entgegentritt.
Pressekontakt:
Ostthüringer Zeitung
Redaktion Ostthüringer Zeitung
Telefon: +49 365 77 33 11 13
redaktion@otz.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
529465
weitere Artikel:
- Mitteldeutsche Zeitung: EU-Kommissionspräsident
Linkenchef Riexinger will Martin Schulz unter Bedingungen unterstützen Halle (ots) - Der Vorsitzende der Linkspartei, Bernd Riexinger,
hat Bedingungen für den Fall einer Unterstützung des SPD-Aspiranten
Martin Schulz für das Amt des EU-Kommissionspräsidenten genannt.
"Wenn Schulz Kommissionspräsident werden will, braucht er eine
parlamentarische Mehrheit", sagte er der in Halle erscheinenden
"Mitteldeutschen Zeitung" (Online-Ausgabe). "GroKo in Brüssel bringt
den Konservativen die Präsidentschaft. Schulz muss jetzt mit uns
reden. Die Linksfraktion ist deutlich stärker." Riexinger fügte
hinzu: "Wir mehr...
- Europawahl 2014: Vorläufiges amtliches Ergebnis Wiesbaden (ots) - WIESBADEN/BERLIN - Der Bundeswahlleiter hat am
26. Mai 2014 um 2.40 Uhr das vorläufige amtliche Ergebnis der achten
Direktwahl der 96 Abgeordneten des Europäischen Parlaments aus der
Bundesrepublik Deutschland vom 25. Mai 2014 bekannt gegeben.
Bei einer Wahlbeteiligung von 48,1 Prozent (2009: 43,3 Prozent)
haben die
- CDU 30,0 Prozent (2009: 30,7 Prozent),
- SPD 27,3 Prozent (2009: 20,8 Prozent),
- GRÜNE 10,7 Prozent (2009: 12,1 Prozent),
- FDP 3,4 mehr...
- Europawahl 2014: Vorläufiges amtliches Ergebnis (Textkorrektur) Wiesbaden (ots) - Textkorrektur in der zweiten Tabelle,
viertletzte Zeile: NICHT "DP" SONDERN "ÖDP".
WIESBADEN/BERLIN - Der Bundeswahlleiter hat am 26. Mai 2014 um
2.30 Uhr das vorläufige amtliche Ergebnis der achten Direktwahl der
96 Abgeordneten des Europäischen Parlaments aus der Bundesrepublik
Deutschland vom 25. Mai 2014 bekannt gegeben.
Bei einer Wahlbeteiligung von 48,1 Prozent (2009: 43,3 Prozent)
haben die
- CDU 30,0 Prozent (2009: 30,7 Prozent),
- SPD 27,3 Prozent (2009: 20,8 Prozent), mehr...
- LVZ: Stegner: AfD und Rechtspopulisten sind ein Problem für alle Parteien - aber ganz besonders für die CSU Leipzig (ots) - Ralf Stegner, SPD-Vize, hat nach dem Erfolg bei
der Europawahl seine Partei vor Übermut gewarnt. "Wir müssen uns vor
Überheblichkeit hüten, aber es ist schön, dass wir endlich mal wieder
was zu feiern habe", sagte Stegner in einem Interview mit der
"Leipziger Volkszeitung" (Montag-Ausgabe). Seine Partei habe
gewonnen, "weil wir den richtigen Kandidaten hatten, weil wir auf ein
soziales Europa gesetzt haben", meinte Stegner. Mit dem starken
Abschneiden der AfD hätten "alle ein Problem, weil wir keine
Rechtspopulisten mehr...
- Thüringische Landeszeitung: FDP in Existenznot / Kommentar von Bernd Hilder zur Europawahl Weimar (ots) - Weder der Höhenflug der SPD noch die Watschn für
die CSU sind die markantesten Ergebnisse der Europa-Wahl in
Deutschland. Stärkere Auswirkungen auf das Parteienspektrum werden
der Aufstieg der AfD und der anhaltende Niedergang der FDP haben. Die
EU- und Euro-Kritiker haben nun die Chance, dauerhaft Sitze in
Deutschlands Parlamenten zu ergattern, wenn sie sich nicht
undemokratisch radikalisieren - was ihr Vorsitzender Lucke geradezu
gebetsmühlenartig ausschließt - und sie ihr Image als
Denkzettel-Partei loswerden.
mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|