neues deutschland: Justiz und NSA
Geschrieben am 29-05-2014 |
Berlin (ots) - Vor dem Bundesverwaltungsgericht blieb die
Beweislast am Kläger selbst hängen. Ohne Nachweis der eigenen
Bespitzelung könne der Rechtsstaat nichts unternehmen. Und nun die
Kehrseite der Medaille: Beim Nachweis der Bespitzelung kann der
Rechtsstaat auch nichts tun. Der Generalbundesanwalt nimmt trotz
flächendeckender Bespitzelung durch NSA und britischen Geheimdienst
keine Ermittlungen auf. Kann er angeblich nicht, weil er an keine
beweiskräftigen Fakten herankommt. Dies ist eine hochamtliche
Kapitulationserklärung, die Bespitzelung wird ja nicht bezweifelt.
Das heißt dann wohl zugleich für beide obige Fälle, dass der
Rechtsstaat erst dann Rechtsstaat werden kann, wenn ihm die
Rechtsverletzungen mundgerecht zur wohlwollenden Verdauung serviert
werden. Vom System der Gewaltenteilung bliebe dann nicht viel - denn
geteilte Macht heißt ja nicht »verschenkte« Macht. Angeblich ist die
parlamentarische Macht über Geheimdienste gerade Bedingung und
Unterschied zu Geheimdiensten in Diktaturen. Zugleich ist die
Daseinsberechtigung von Ermittlungsbehörden in Frage gestellt, deren
Aufgabe ja in der Ermittlung, nicht in der Verdauung von Fakten
besteht. Vor allem ist die Daseinsberechtigung des
Generalbundesanwalts in Frage gestellt, oder besser: die des
Amtsinhabers. Es sei denn, politischer Druck führt zu der
Kapitulation. Damit wäre dann auch eine letzte Illusion zum Teufel -
die nämlich von der Unabhängigkeit der Justiz.
Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion
Telefon: 030/2978-1715
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
530199
weitere Artikel:
- Ostsee-Zeitung: Kommentar zu künftigem EU-Kommissionschef Rostock (ots) - Daher ist es ein Gebot des Respekts, dass der
EU-Rat jetzt nicht in Hinterzimmern einen Dritten auskungelt. Das
wäre eine Verhöhnung des Souveräns, eine anrüchige Entmündigung des
Wählers. Merkel & Co. würden nicht nur den Rechtspopulisten mehr
Wasser auf ihre Mühlen pumpen. Sie würden der europäischen Demokratie
einen wahren Bärendienst erweisen.
Pressekontakt:
Ostsee-Zeitung
Jan-Peter Schröder
Telefon: +49 (0381) 365-439
jan-peter.schroeder@ostsee-zeitung.de mehr...
- Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zum "Little Shop of Horrors": Mangelndes Feingefühl von Thomas Spang Regensburg (ots) - Die Kontroverse um den kleinen Horrorladen auf
Ground Zero verleiht der Eröffnung des "Nationalen 11. September
Museums" einen bitteren Beigeschmack. Erweckt sie doch den Eindruck,
hier seien skrupellose Geschäftemacher am Werk, die den Kommerz über
die Würde des Ortes stellten. Tatsächlich handelt es sich um eine
völlig unnötige Petitesse. Sie wäre genauso vermeidbar gewesen wie
die um das aus dem Zusammenhang gerissene Vigil-Zitat. In beiden
Fällen handelte es sich um fehlendes Fingerspitzengefühl der
Verantwortlichen. mehr...
- Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zur Außenpolitik Obamas: Zweischneidig von Christian Kucznierz Regensburg (ots) - Obama hat außenpolitisch nichts Neues erzählt.
Wie könnte er auch? Nach den Kriegen im Irak und in Afghanistan ist
sein Land müde - und vor allem pleite. Die Strategie, die er in West
Point vorgestellt hat, bedeutet vor allem eines: Die Verbündeten
müssen ran. Die USA werden ihnen zwar wenn nötig zur Seite stehen,
aber die Arbeit nehmen sie ihnen nicht mehr ab. Was im ersten Moment
beunruhigend klingen mag, hat auch seine guten Seiten. Denn die USA
werden nicht immer von einem Präsidenten geführt werden, dessen mehr...
- Mittelbayerische Zeitung: Leitartikel zum Katholikentag: Christ trifft Christ von Christine Straßer Regensburg (ots) - Seit Jahren kommen die Kirchen bei einer
Annäherung nicht voran. Dank Papst Franziskus keimt Hoffnung.
Ein evangelischer Bundespastor und eine evangelische Bundesmutti
sind die Stars auf dem 99. Katholikentag. Das allein ist ein Triumph
über jene separatistischen Kleriker, die von Kirchenspaltung
sprechen, wenn sie Reformation meinen. Diese Kleriker waren pikiert
über einen Youtube-Clip von Papst Franziskus, der im Februar für
Aufsehen sorgte. Gedreht hat die Grußbotschaft ein Bischof der
evangelikalen Pfingstler-Bewegung, mehr...
- Weser-Kurier: Kommentar von Joerg Helge Wagner zur Karlspreis-Verleihung Bremen (ots) - Das Besondere an der diesjährigen
Karlspreis-Verleihung ist, dass nicht so sehr der Geehrte im
Mittelpunkt stand, sondern vielmehr drei eingeladene Regierungschefs:
jene der Ukraine, Georgiens und Moldawiens. Damit hat der
Preisträger, EU-Ratspräsident Herman van Rompuy, klug ein Signal in
zwei Richtungen gegeben: in die Union hinein und über ihre Grenzen
hinaus, vor allem nach Osten. Indem er die drei Premiers sagen ließ,
was ihnen Europa bedeute, machte er den oft desinteressierten und
missmutigen EU-Bürgern klar, mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|