Beifahrer: Gute Kopiloten unterstützen den Fahrer / TÜV Rheinland: Emotionale Gespräche möglichst vermeiden / Ablenkung kann zu Unfällen führen
Geschrieben am 30-05-2014 |
Köln (ots) - Es gibt solche und solche: Beifahrer, die den Fahrer
unterstützen, und andere, die durch ihr Verhalten gefährliche
Situationen im Straßenverkehr provozieren. "Ein guter Kopilot
zeichnet sich durch Ruhe und Besonnenheit aus", sagt Hans-Ulrich
Sander, Kraftfahrtexperte von TÜV Rheinland. Er fährt aufmerksam mit,
hilft bei der Streckensuche, gibt konstruktive Hinweise und warnt
gegebenenfalls ohne Hektik vor Gefahren. In engen Straßen oder beim
Rangieren in unübersichtlichen Situationen sollte der Beifahrer
aussteigen und den Verkehrsraum nach hinten absichern. "Dabei bricht
sich niemand einen Zacken aus der Krone. Das hat nichts mit
Unvermögen oder Diskriminierung zu tun", betont Sander und ergänzt:
"Hier geht es einzig und allein um Sicherheit."
Choleriker und Quasselstrippen
Auf der anderen Seite gibt es die permanenten Mitbremser,
Achtung-Rufer, lautstarken Quasselstrippen und Choleriker, die den
Fahrer permanent in tiefschürfende Gespräche verwickeln wollen und
ihn damit vom Verkehrsgeschehen ablenken. "Grundsätzlich sollten
emotional aufwühlende Auseinandersetzungen - etwa über
wirtschaftliche Streitfragen oder Beziehungsprobleme - nicht während
der Fahrt geführt werden. Die lassen sich in einer solchen Lage meist
sowieso nicht lösen, können aber zu einem Unfall durch Unachtsamkeit
führen", sagt der TÜV Rheinland-Fachmann. Falls die Situation dennoch
eskaliert, bleibt nur eines: Anhalten und warten, bis sich die
Gemüter wieder beruhigt haben. Ist dies nicht möglich, sollten sich
die Wege bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit wie einer
Bushaltestelle trennen. "Das erfordert eine gewisse Disziplin und ist
bestimmt nicht immer leicht, aber im Sinne der Gesundheit aller
Beteiligten die weitaus bessere Lösung", unterstreicht Hans-Ulrich
Sander.
Aufforderung zum Überholen unterlassen
Das Gleiche gilt für Nervensägen, die im Auto laute Musik hören,
ins Lenkrad greifen oder unaufgefordert irgendwelche Schalter an der
Armaturentafel betätigen. "Auch gute Ratschläge wie Aufforderungen
zum Überholen oder schneller zu fahren, sind tabu", erklärt der TÜV
Rheinland-Kraftfahrtexperte.
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