phoenix-ERSTAUSSTRAHLUNG: Chinas großes Tabu - Mittwoch, 4. Juni 2014, 21.45 Uhr
Geschrieben am 02-06-2014 |
Bonn (ots) - In der Nacht vom 3. auf den 4. Juni 1989 wurde Wu
Xiangdong, der Sohn von Wu Jue, erschossen. Die Beerdigung musste
heimlich geschehen, denn die Opfer des Massakers am "Platz des
Himmlischen Friedens" in Peking galten als Gewalttäter und wurden
kriminalisiert. Frau Wu ist Mitglied der "Mütter von Tiananmen", ein
Zusammenschluss von Angehörigen der Opfer. Heute, kurz vor dem 25.
Jahrestag, steht sie unter Hausarrest. Gespräche mit Journalisten
werden unterbunden.
Bao Tong war 1989 der Berater von Zhao Ziyang, dem Generalsekretär
der Kommunistischen Partei, und damit einer der mächtigsten Männer
Chinas. Er gehörte dem liberalen Flügel der Partei an. Deng Xiaoping
hingegen - damals Vorsitzender des Militärausschusses - war für ein
hartes Durchgreifen gegen die Studenten. Deng schaltete seinen
Gegenspieler Zhao Ziyang und mit ihm Bao Tong aus, der die nächsten
sieben Jahre im Gefängnis einsaß. Seit seiner Entlassung steht er
unter Hausarrest, rund um die Uhr wird er von der Polizei überwacht.
Seit 25 Jahren verheimlicht die Kommunistische Partei Chinas die
Wahrheit über die Ereignisse vom 4. Juni 1989 vor der Welt und vor
ihrer eigenen Bevölkerung. Korrespondentin Christine Adelhardt konnte
dennoch mit Wu Jue, Bao Tong und weiteren Zeitzeugen sprechen. Kurz
danach untersagte die Polizei Interviews zum Massaker auf dem
Tiananmen-Platz. Das blutige Niederschlagen der friedlichen
Protestbewegung durch die chinesische Armee ist immer noch das große
Tabu in China, die Zahl der Getöteten eines der bestgehüteten
Geheimnisse des autoritären Regimes. Totschweigen, Zeitzeugen mundtot
machen, Kritiker verfolgen. Damit will die herrschende Elite die
Ereignisse aus dem historischen Gedächtnis löschen.
Doch Millionen Bürger waren damals auf den Straßen, zehntausende
Soldaten im Einsatz. Was denken die Akteure von damals heute? Wie ist
es ihnen in den letzten 25 Jahren in China ergangen? Was wünschen sie
sich für die Zukunft ihres Landes? Unterstützt von historischen
Aufnahmen ziehen die Zeitzeugen Bilanz. Sie legen mutig Zeugnis ab
über ein Verbrechen, das bis heute nicht aufgearbeitet wurde, und
riskieren damit viel. Denn wer darüber spricht, wird verfolgt. Immer
noch.
Reportage von Christine Adelhardt, ARD-Studio Peking, phoenix
2014, 30 Minuten
Pressekontakt:
phoenix-Kommunikation
Pressestelle
Telefon: 0228 / 9584 192
Fax: 0228 / 9584 198
presse@phoenix.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
530638
weitere Artikel:
- BA-Presseinfo Nr. 20: Auch schwerbehinderte Menschen profitieren vom Aufschwung Nürnberg (ots) - Auf den ersten Blick scheinen die Zahlen nicht
zusammen zu passen: Sowohl die Beschäftigung als auch die
Arbeitslosigkeit schwerbehinderter Menschen steigt. Dahinter steckt
zu allererst eine gute Nachricht: In den letzten Jahren ist die
Beschäftigung schwerbehinderter Menschen kontinuierlich gewachsen. So
waren 2012 - neuere Angaben liegen nicht vor - 965.000
schwerbehinderte Menschen beschäftigt, ein Fünftel mehr als noch
2007. Die Zunahme ist stärker als das Plus bei der Zahl der in
Deutschland lebenden schwerbehinderten mehr...
- Rheinische Post: SPD und Grüne mit Eilantrag gegen Fracking Düsseldorf (ots) - Mit einem Eilantrag für die nächste Sitzung des
Landtags am Mittwoch wollen SPD und Grüne für Klarheit beim Thema
Fracking im grenznahen Raum sorgen. Nach einem Bericht der
Rheinischen Post (Dienstagausgabe) wird die Landesregierung in dem
Antrag aufgefordert, mit der niederländischen Regierung in Kontakt zu
treten. Dabei müsse den Niederlanden deutlich gemacht werden, dass
NRW die Aufsuchung und Gewinnung von konventionellem Erdgas mithilfe
der Fracking-Technologie "für nicht verantwortbar" hält. Es könne
nicht mehr...
- Schön/Jarzombek: Wir haben eine breit aufgestellte Startup-Agenda Berlin (ots) - Deutschland als Investitionsstandort fördern
Der Bundesverband Deutscher Kapitalgesellschaften, Bitkom und der
Bundesverband Deutsche Startups haben am heutigen Montag
stellvertretend für 16 Verbände und Organisationen die "Allianz für
Venture Capital" vorgestellt. Dazu erklären die stellvertretende
Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Nadine Schön, und der
Vorsitzende der Arbeitsgruppe Digitale Agenda, Thomas Jarzombek:
"Wir begrüßen die Initiative der 'Allianz für Venture Capital',
denn Deutschland mehr...
- FREIE WÄHLER Sachsen kritisieren AfD-Pläne zur Rückkehr zur Kernenergie / Große: "Wer Atomkraft ins Spiel bringt, darf das Risiko nicht woanders abladen" Dresden (ots) - Die FREIEN WÄHLER Sachsen wenden sich gegen Pläne
der AfD, zur Kernenergie zurückzukehren. Entsprechend hatte sich
Sachsens AfD-Landesvize Thomas Hartung in der Welt am Sonntag
geäußert. Der stellvertretende Landesvorsitzende der FREIEN WÄHLER
Steffen Große: "Wer die Kernenergie ins Spiel bringt, muss auch
Standorte im eigenen Bundesland für ein Atomkraftwerk und vorsorglich
für ein Endlager benennen. Man kann nicht das Risiko anderen
zuschieben. Uns sind keine Bewerbungen sächsischer Kommunen um
Atomkraftwerke bekannt." mehr...
- phoenix-Runde: Pannendesaster BER - Können wir keine Großprojekte? - Dienstag, 3. Juni 2014, 22.15 Uhr Bonn (ots) - Das Milliardengrab Berliner Großflughafen (BER) wird
immer größer. Eigentlich sollten schon vor Jahren Flugzeuge starten,
aber die Pleiten und Pannen bei dieser Großbaustelle nehmen kein
Ende. Die Entrauchungsanlage ist längst nicht das größte Problem.
Jetzt steht auch noch der Technikchef unter Korruptionsverdacht.
Ist Flughafenchef Mehdorn zu halten? Welche Verantwortung trägt
die Politik? Ist das Großprojekt BER noch zu retten?
Pinar Atalay diskutiert in der phoenix-Runde mit
Martin Delius, Piratenpartei, mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|