Deutschland ist sicherer Hafen für Investoren
Geschrieben am 03-06-2014 |
Düsseldorf (ots) - Neuer FDI Confidence Index® von A.T. Kearney:
USA, China und Kanada vorne, Deutschland auf Rang 6. In Europa wächst
das Vertrauen in eine positive wirtschaftliche Entwicklung.
Die USA bauen ihre Führung bei den Ländern mit den höchsten zu
erwartenden ausländischen Direktinvestitionen weiter aus. China
festigt Rang 2 und Kanada rückt auf Rang 3 vor. Deutschland
verbessert sich um einen Rang und liegt mit Rang 6 im Spitzenfeld.
Insgesamt schätzen die Investoren die Zukunftsaussichten für Europa
und die gesamte globale Wirtschaft deutlich positiver ein als im
Vorjahr. Das geht aus den Ergebnissen des aktuellen Foreign Direct
Investment (FDI) Confidence Index® (FDICI) der Unternehmensberatung
A.T. Kearney hervor, der kürzlich auch im White House Report "Winning
Business Investment in the United States" zitiert wurde. Die
Rangliste basiert auf einer regelmäßigen Befragung von Vorständen und
Top-Managern der 1.000 weltweit größten Unternehmen zu ihren
Investitionsplänen. In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass die
zehn Top-Investitionsziele aus dem Index etwa ein Jahr nach
Veröffentlichung tatsächlich den größten Zufluss an ausländischen
Direktinvestitionen verzeichnen.
"Trotz der anhaltenden Volatilität und wirtschaftlichen
Unsicherheit deuten die Ergebnisse des aktuellen FDICI auf eine
Trendwende hin. Viele Konzerne, die große Liquiditätsreserven
angesammelt haben, sind überzeugt, dass der Zeitpunkt für
Investitionen mit attraktiven Renditen gekommen ist", fasst Dr.
Martin Sonnenschein, Partner und Managing Director Central Eu-rope
die Studienergebnisse zusammen.
Deutschland ist sicheres Investitionsziel
Als weltweit führender Produktionsstandort bleibt Deutschland für
Investoren interessant, die ein sicheres, renditeträchtiges Umfeld
suchen und rückt um eine Position auf Rang 6 vor. Vor kurzem
eröffnete zum Beispiel das amerikanische Forschungsunternehmen
ApoCell ein Labor in Leipzig und gab die Zusammenarbeit mit dem
Fraunhofer-Institut bei der Entwicklung seiner zirkulierenden
Tumorzellentechnologie bekannt. Der Schweizer Spezialchemiekonzern
Clariant, der Deutschland schon seit Jahrhunderten verbunden ist, hat
sein internationales F&E-Zentrum in Frankfurt am gleichen Standort
eröffnet, an dem sich auch seine größte Fertigungsstätte befindet.
Der japanische Automobilzulieferer DENSO erweitert seine beiden
Technikzentren in Deutschland und wird in Zukunft mehr Produkte vor
Ort entwickeln sowie marktspezifischere Systeme anbieten.
"Internationale Unternehmen schätzen Deutschland als starken und
stabilen Wirtschaftsstandort und somit als sicheren Hafen für ihre
strategischen Investitionen", erklärt Sonnenschein. "Zu den
wichtigsten Erfolgsfaktoren Deutschlands gehören dabei die hoch
qualifizierten Arbeitskräfte, die anspruchsvollen und kaufkräftigen
Verbraucher, die gut ausgebaute Infrastruktur sowie die hohe
Innovationsfähigkeit."
USA, China und Kanada Spitzenreiter, Russland abgestiegen
Im Januar 2014 bezog sich US-Präsident Barack Obama während seiner
Rede zum "State of the Union" auf die FDICI-Ergebnisse des Vorjahres
und erklärte: "Zum ersten Mal seit mehr als zehn Jahren haben
Top-Manager nicht mehr China als die weltweit erste Adresse für
Investitionen genannt, sondern die USA." Die Hälfte der für den FDICI
2014 Befragten gab an, dass sie die wirtschaftliche Entwicklung in
den USA positiver sieht als noch von zwei Jahren. Seit Einführung des
Index hat kein anderes Land bei der Bewertung der Zukunftsaussichten
für Investoren so gut abgeschnitten. Als einen der wichtigsten
Faktoren für zunehmende Investitionsaktivitäten in den USA nannten
die befragten Top-Manager die Aussicht auf eine unabhängige
Energieversorgung des Landes.
39 Prozent der Befragten sahen die Entwicklung des
zweitplatzierten China positiver als im Vorjahr. Kanada konnte sich
auf den dritten Platz verbessern. Russland (im Vorjahr auf Rang 11)
ist nicht mehr unter den Top 25 vertreten, obwohl die Befragung vor
den aktuellen politischen Unruhen in der Ukraine durchgeführt wurde.
Europa: Trotz unsicherer Konjunkturentwicklung wachsende
Zuversicht Auf Europa entfällt etwa ein Viertel aller ausländischen
Direktinvestitionen. Trotz anhaltender Budgetdefizite in der Eurozone
finden sich elf europäische Länder unter den Top 25. Einige davon,
wie zum Beispiel Schweden und Dänemark, sind das erste Mal in der
Rangliste vertreten, während Belgien und die Niederlande nach einem
zwischenzeitlichen Rückgang der Auslandsinvestitionen nun in den
Index zurückgekehrt sind. Großbritannien, wo immer wieder
Diskussionen um einen EU-Austritt stattfinden, verbesserte sich um
vier Positionen auf Rang 4. Frankreich bemüht sich zurzeit um eine
Verbesserung seiner Wettbewerbsfähigkeit und meldet sich zurück unter
den Top Ten.
Asien und Mittel- und Südamerika bewähren sich
In Asien, dem Ziel von etwa einem Drittel ausländischer
Investitionen, erwies sich die Wirtschaft in Zeiten von Rezession und
darauffolgender wirtschaftlicher Turbulenzen als sehr belastbar.
China ist dabei in der Region weiter führend, weil das Land besonders
für ausländische Investitionen in die Highend-Fertigung interessant
ist. Australien und Indien verzeichneten eine Abkühlung der
Investitionsaktivitäten, während Singapur, das für seine stabilen
Rahmenbedingungen und niedrigen Unternehmenssteuern bekannt ist, sich
um zwei Plätze verbessern konnte.
Von den Ländern Nord-, Mittel- und Südamerikas konnte sich
Brasilien, auch aufgrund seiner neuen Industriepolitik, bereits zum
vierten Mal in Folge unter den Top 5 des FDI Confidence Index
platzieren. Mexiko liegt auf Rang 12 und profitiert von der engen
Integration in die US-amerikanischen Wertschöpfungsketten. In Chile
haben die stabile Wirtschaft und das positive Investitionsklima dazu
beigetragen, dass sich das Land um fünf Positionen auf Platz 17
verbessern konnte.
"Wir sind davon überzeugt, dass die Führungskräfte, die über
Investitionen im Ausland entscheiden, trotz der langsamen und
ungleichmäßigen wirtschaftlichen Erholung mit zunehmendem Optimismus
in die Zukunft blicken", sagt Sonnenschein und ergänzt: "Der aktuelle
Index ist nicht nur ein Indikator für die zukünftigen
Investitionsaktivitäten, sondern gibt auch einen Ausblick auf die
globale wirtschaftliche Entwicklung. Wir freuen uns, dass der
diesjährige Index insgesamt ein positiveres Bild zeichnet."
Über den 2014 Foreign Direct Investment Confidence Index®
Der FDI Confidence Index® basiert auf der Befragung von Vorständen
und Führungskräften der weltweit führenden Unternehmen. Zu den
Befragten gehören auch "C-Level Executives" sowie leitende Manager
von Unternehmensbereichen und regionalen Niederlassungen. Die 300
teilnehmenden Unternehmen kommen aus allen Branchen und sind in 26
Ländern angesiedelt. Alle Unternehmen verzeichneten einen globalen
Jahresumsatz von mehr als 500 Millionen US-Dollar. Etwa ein Drittel
der Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Europa, ein Drittel in der
Region Asien-Pazifik und ein Drittel in Nord-, Mittel- oder
Südamerika. Die Befragung wurde im Januar und Februar 2014
durchgeführt.
Der FDI Confidence Index® vermittelt einen Ausblick auf zukünftige
Pläne von Investoren, nennt jedoch keine expliziten Gründe für die
Ergebnisse. Im Rahmen dieses Index werden mögliche Ursachen für
positive oder negative Entwicklungen angeführt, dabei handelt es sich
jedoch lediglich um fundierte Einschätzungen und Bewertungen des A.T.
Kearney's Global Business Policy Council.
Kalkulationsbasis für den Index ist das gewichtete Mittel der
Einschätzungen (hoch, mittel und niedrig) der Wahrscheinlichkeit von
direkten Investitionen in einem Markt innerhalb der nächsten drei
Jahre. Die Index-Werte basieren auf Antworten, die jeweils nicht aus
dem betreffenden Land kommen. So wurde beispielsweise der Index-Wert
für die USA ohne Berücksichtigung der Antworten von Investoren in den
USA berechnet. Höhere Index-Werte stehen für Investitionsziele mit
höherer Attraktivität.
Die FDI-Bewegungszahlen stammen aus den neuesten verfügbaren
Statistiken der United Nations Conference on Trade and Development
(UNCTAD). Zu den weiteren sekundären Quellen gehören Agenturen für
Investitionsförderung, Zentralbanken, Ministerien für Finanzen und
Handel sowie große Fachzeitschriften.
Ältere Ausgaben des FDICI finden Sie unter:
www.atkearney.com/gbpc/foreign-direct-investment-confidence-index.
Der FDI Confidence Index® 2014:
Land Platz 2014 Platz 2013 Änderung
USA 1 1 0
China 2 2 0
Kanada 3 4 +1
Großbritannien 4 8 +4
Brasilien 5 3 -2
Deutschland 6 7 +1
Indien 7 5 -2
Australien 8 6 -2
Singapur 9 10 +1
Frankreich 10 12 +2
VAE 11 14 +3
Mexiko 12 9 -3
Südafrika 13 15 +2
Schweiz 14 18 +4
Malaysia 15 25 +10
Schweden 16 -- N/A
Chile 17 22 +5
Spanien 18 16 -2
Japan 19 13 -6
Italien 20 -- N/A
Belgien 21 -- N/A
Niederlande 22 -- N/A
Dänemark 23 -- N/A
Türkei 24 -- N/A
Indonesien 25 24 -1
Pressekontakt:
Stefanie Freyer
A.T. Kearney Ges.m.b.H.
Marketing & Communications
Trattnerhof 1/5. Stock
1010 Wien
+43 1 53667 146 Office
+43 664 60648 146 Mobil
stefanie.freyer@atkearney.com
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