G7: Gesundheit und Familienplanung ganz oben auf der Entwicklungsagenda / Stiftung Weltbevölkerung: "Dokument darf nicht zum Papiertiger werden"
Geschrieben am 06-06-2014 |
Hannover (ots) - Positive Signale aus Brüssel: Im
Abschlussdokument der G7-Konferenz räumen Merkel, Obama, Hollande und
Co. den Entwicklungszielen höchste Priorität ein. Um die extreme
Armut zu bekämpfen und zu einer nachhaltigen Entwicklung zu gelangen,
müsse das unvollendete Werk der auslaufenden
Millenniums-Entwicklungsziele mit neuen, wirkungsvollen Zielen
ausgestattet werden. Im Mittelpunkt sollen dabei Familienplanung,
Aufklärung und Verhütung sowie die Gesundheit und Rechte von Frauen
und Kindern stehen. Deutschland wird den nächsten G7/G8-Gipfel
ausrichten und kann bei der Umsetzung eine tragende Rolle spielen.
"Investitionen in freiwillige Familienplanung und die Gesundheit
von Müttern und Kindern lohnen sich!", sagt Renate Bähr,
Geschäftsführerin der Stiftung Weltbevölkerung. "Seit 1990 konnten
wir die Müttersterblichkeit weltweit halbieren. Deswegen freut es
mich umso mehr, dass die G7-Staaten ihre Bemühungen verstärken
wollen, statt sich auf den Erfolgen auszuruhen. Denn noch immer
sterben an jedem einzelnen Tag 800 Frauen, nur weil sie ein Kind zur
Welt bringen. 99 Prozent dieser Todesfälle ereignen sich in
Entwicklungsländern und hier vor allem in Afrika südlich der Sahara."
Im Abschlussdokument bekennen sich die G7-Staaten auch zur
kanadischen Muskoka-Initiative - ein finanzielles Mittel, um die
Kindersterblichkeit zu senken und die Müttergesundheit zu verbessern.
"Das gibt uns und Millionen von Frauen Hoffnung, dass diese
Initiative nun auch weiter geführt wird", so Bähr. "2015 läuft die
Muskoka-Initiative formell aus. Doch es muss eine Fortsetzung geben,
denn von allen Entwicklungszielen verzeichnen wir bei der
Müttergesundheit und der Kindersterblichkeit die geringsten
Fortschritte.
In ihrem Abschlussdokument rufen die G7-Staaten deutlich dazu auf,
den Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria
und die GAVI Impfallianz finanziell stärker zu unterstützen.
Besonders GAVIs Vorhaben bis 2020 300 Millionen Kindern zusätzlich
mit Impfungen zu schützen findet bei den G7-Staaten großen Rückhalt.
"Ein so großartiges Ziel lässt sich nicht mit dem Zauberstab
herbeihexen", sagt Renate Bähr. "Die G7-Staaten fordern, dass sich
möglichst viele Geber finanziell an dieser wichtigen Investition
beteiligen."
2015 wird für Deutschland ein bedeutendes Jahr: Die Bundesrepublik
richtet nicht nur die GAVI-Auffüllungskonferenz aus, sondern ist
auch Gastgeber des G7/G8-Gipfels im kommenden Sommer auf Schloss
Elmau bei Garmisch-Partenkirchen. "Deutschland kann nun dafür sorgen,
dass aus den guten Ansätzen der G7-Konferenz Taten folgen und das
Abschlussdokument nicht zum Papiertiger verkommt", so Bähr.
Über die Stiftung Weltbevölkerung
Die Stiftung Weltbevölkerung ist eine international tätige
Entwicklungsorganisation. Sie hilft jungen Menschen in Afrika und
Asien, sich selbst aus ihrer Armut zu befreien. Ungewollte
Schwangerschaften und Aids verschärfen die Armut und bedeuten für
viele Jugendliche den Tod. Deshalb unterstützt die Stiftung
Gesundheitsinitiativen sowie Aufklärungs- und
Familienplanungsprojekte in Ostafrika und Asien.
Pressekontakt:
Denny Ehrlich
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Stiftung Weltbevölkerung
Göttinger Chaussee 115 | 30459 Hannover
Telefon: 0511 94373-20 | Fax: 0511 94373-73
E-Mail: denny.ehrlich@dsw.org
Internet: www.weltbevoelkerung.de
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