Weser-Kurier: Kommentar von Hans-Ulrich Brandt zu Krankenhaus-Abrechnungen
Geschrieben am 10-06-2014 |
Bremen (ots) - Der Schlagabtausch zwischen Krankenkassen und
Krankenhäusern über fehlerhafte Abrechnungen kommt in jedem Sommer so
sicher wie ein Gewitter. Und immer wird diese aufgeladene
Konfrontation der beiden Leistungspartner im Gesundheitssystem von
viel Blitz und Donner begleitet. Und was bleibt übrig, wenn sich die
Wetterlage beruhigt hat? Wenig bis nicht viel - jedenfalls kein
Skandal. Ja, es stimmt! Nicht jede Rechnung, die ein Krankenhaus an
die Krankenkasse schickt, ist ohne Fehler. Meldungen jedoch, die den
Kliniken unterstellen, dass jede zweite von ihnen ausgestellte
Rechnung falsch ist und den Kassen damit Milliardenbeträge entgehen,
sind unlauter. Wer so etwas behauptet, verdreht die Fakten. Letztlich
werden nämlich nur etwa zehn Prozent aller gestellten Rechnungen
überhaupt von den Krankenkassen beanstandet. Und nur etwa die Hälfte
dieser beanstandeten Fälle erweist sich als haltbar und begründet,
sodass die Klinken Geld an die Kassen zurückzahlen müssen. Mag auch
das ein Ärgernis sein - skandalös ist es nicht. Und schon gar nicht
Abrechnungsbetrug, denn dann müssten die Kliniken vorsätzlich
handeln. Das aber mögen ihnen auch die Kassen nicht unterstellen. Wie
aber kommt es, dass die Prüfung der Abrechnungen für die Kassen
durchaus ein lohnendes Geschäft ist? Hier muss hingewiesen werden auf
das undurchschaubare und nur durch Computertechnik überhaupt zu
bewältigende Abrechnungssystem von medizinischen Diagnosen und
Leistungen. Etwa 35.000 verschiedene Codes regeln dieses komplizierte
Verfahren, das logischerweise nicht frei von
Interpretationsmöglichkeiten ist. Wen würde es wundern, wenn die
Kliniken dies nicht zu ihrem Vorteil nutzten? Dies dann wiederum
hinterher von den Krankenkassen zu überprüfen, ist gut und richtig
und natürlich im Sinne der Versicherten, die ihre Beiträge
schließlich nicht verpulvert sehen wollen. Den Krankenhäusern
allerdings die Rolle des Schwarzen Peter anzuhängen, ist unfair, die
Kassen machen es nämlich immer dann genauso, wenn sie der
Leistungserbringer sind.
Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
532103
weitere Artikel:
- Weser-Kurier: Kommentar von Joerg Helge Wagner zum Bundespräsidenten-Urteil des Bundesverfassungsgerichts Bremen (ots) - Muss unser Bundespräsident eigentlich der gütige
Ersatz-Monarch für ausnahmslos alle Bundesbürger sein - auch für
jene, die diesen Staat mit seinen garantierten Rechten und Freiheiten
ablehnen? Nein, er muss nicht! Darf er diese Leute aber auch offensiv
in die Schranken weisen, ihre gefährliche Verschrobenheit deutlich
ansprechen, gar vor ihnen warnen? Ja, er darf! So haben es jene
entschieden, die noch über dem Staatsoberhaupt stehen: die Richter
des Bundesverfassungsgerichts, gleichsam die Hohepriester unserer
freiheitlich-demokratischen mehr...
- Rheinische Post: Kommentar /
Hilfloses Europa
= Von Julius Müller-Meiningen Düsseldorf (ots) - Europa ist hilflos. Seit Jahren schauen die
EU-Staaten zu, wie Flüchtlinge über das Mittelmeer nach Italien
übersetzen, unter lebensgefährlichen Bedingungen. Passiert ist
bislang nichts, weiterhin ertrinken Menschen unter tragischen
Umständen im Meer. Man muss dankbar sein für die humanitäre Operation
"Mare Nostrum", die Italien ohne EU-Hilfe alleine stemmt. Man kann
Italiens Regierung auch nicht dafür verantwortlich machen, dass sie
die Flüchtlingswelle mit milder Hand zu regeln versucht. Das Ziel der
meisten Flüchtlinge mehr...
- Rheinische Post: Kommentar /
Wehrhafte Demokratie
= Von Reinhold Michels Düsseldorf (ots) - Der Bundespräsident ist das Oberhaupt des
Staates; dieser Staat hat sein Oberhaupt klein gehalten. Wenn der
Bundespräsident groß erscheinen will, bleibt ihm hauptsächlich das
öffentlich gesprochene Wort. Er muss sowohl gehört als auch
verstanden werden. So wird der Bundespräsident über die Gefahren des
Rechtsextremismus im Allgemeinen und der NPD im Besonderen vor
Hochschullehrern anders reden als vor Berufsschülern. Wenn Joachim
Gauck das schwer Begreifbare und Erträgliche des NPD-Extremismus vor
Schülern als mehr...
- Rheinische Post: Kommentar /
Der Orkan legt Schwachstellen bloß
= Von Klaus Peter Kühn Düsseldorf (ots) - Naturgewalten - wir haben sie zu spüren
bekommen. Sehr heiße und deutlich kühlere Luftschichten treffen
aufeinander, die Spannungen entladen sich in so heftigen
Gewitterstürmen, dass Menschen ums Leben kommen und ganze Straßenzüge
verwüstet werden. Auf einmal erkennt jedermann den Sinn von
Baumpflege - vor allem an Verkehrswegen sind morsche oder nicht
standfeste Bäume eine große Gefahr. Ob man, wie Innenminister Ralf
Jäger, dem schlimmsten Unwetter in NRW seit Jahren "apokalyptische
Ausmaße" zumisst oder nicht mehr...
- Badische Zeitung: NPD scheitert in Karlsruhe: Die Freiheit des Präsidenten
Kommentar von Thomas Fricker Freiburg (ots) - So wie Neonazis trotz allem Bürger sind - die
übrigens alle Rechte eifrig in Anspruch nehmen, die ihnen eben der
Staat garantiert, den sie doch in seinem Kern am liebsten abschaffen
würden -, ist auch der Präsident zunächst einmal Bürger dieser
Republik. Als solcher darf er seine Meinung sagen, wie es ihm passt,
solange er damit nicht gegen die Gesetze verstößt. Von einer Pflicht
zur Neutralität ist im Grundgesetz nicht die Rede. Gäbe es sie,
verkäme ein Staatsoberhaupt zum politischen Eunuchen. Das war
ausdrücklich mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|