Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Chlorhühnchen
Geschrieben am 10-06-2014 |
Bielefeld (ots) - Zu Anfang wurden das amerikanische Geflügel zum
Symbol aller Widrigkeiten, die ein Freihandelsabkommen zwischen USA
und Europa mit sich bringen würde. Fast schien es so, als sollten die
europäischen Verbraucher vergiftet werden. Das ist natürlich Unsinn.
Symbol ist das Chlorhühnchen allerdings dafür, wie unterschiedlich EU
und USA mit dem Tier- und Verbraucherschutz umgehen. Jenseits des
Atlantiks lächelt man größtenteils über die ethischen Vorbehalte
hierzulande gegen Massentierhaltung. Wichtig ist dort, was am Ende
der Produktionslinie rauskommt. Hauptsache für den Menschen gesund,
heißt es dort. Es ist also nicht schlimm, wenn die Tiere Keime
tragen. Hauptsache, sie werden am Ende beseitigt, und sei es mit
Chlor. Europa folgt einem ganzheitlicheren Anspruch. Aus Sicht der
Hygieniker ist das Ergebnis nicht optimal. Aber soll man die Welt nur
aus der Sicht der Keime sehen? Ohne echte Erkrankungen zu
verharmlosen: Nicht jede Magenverstimmung ist eine
Lebensmittelvergiftung. Und einer der größten Keimträger ist immer
noch der Mensch.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
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