Vor der Revisionskonferenz zum Minenverbotsvertrag in Maputo: Mosambik soll bald von Minen befreit sein
Geschrieben am 16-06-2014 |
München/Maputo (ots) - Mosambik befreit sich derzeit von einer
historischen Bedrohung: Einst galt es als eines der am stärksten
verminten Länder der Welt, nun sollen diese Kriegsreste bis Ende des
Jahres beseitigt sein. Im Juni lädt Mosambik die Mitgliedsstaaten des
Minenverbotsvertrages zur UN-Konferenz nach Maputo ein. Handicap
International ist daran beteiligt, die letzten bekannten Minenfelder
im Land zu räumen, und weist gleichzeitig auf die großen
Herausforderungen für die Opferhilfe hin.
Die 3. Revisionskonferenz des Minenverbotsvertrags von Ottawa wird
vom 23. bis zum 28. Juni in der mosambikanischen Hauptstadt Maputo
stattfinden. Dabei geht es um die erreichten weltweiten Erfolge und
Herausforderungen (Entminung, Zerstörung von Lagerbeständen,
Opferhilfe etc.) und die Erstellung eines 5-Jahresplans, dem sich
alle Vertragsstaaten verpflichten müssen. Ein weiteres Ziel der
Teilnehmer der Konferenz ist es, Nicht-Vertragsstaaten, allen voran
Schwergewichte wie Russland, die USA oder China zu einer
Unterzeichnung des Vertrags zu bewegen.
Die Wahl Maputos als Austragungsort dieser dritten
Revisionskonferenz hat hohen symbolischen Charakter, da die Regierung
Mosambiks die Möglichkeit haben wird, das Land bis zum Ende des
Jahres für minenfrei zu erklären. Mosambik ist eines der ärmsten
Länder der Welt. Betroffen von insgesamt 25 Jahren Unabhängigkeits-
und Bürgerkrieg, galt Mosambik als eines der vier am stärksten
verminten Länder der Welt - gemeinsam mit Angola, Afghanistan und
Kambodscha. Landminen und Blindgänger waren verantwortlich für
Tausende von Toten und Verletzten seit 1992. Mehr als 2400 Opfer
wurden offiziell festgestellt, die realen Zahlen sind jedoch
wesentlich höher, da die Erfassung der Unfallzahlen sehr
unvollständig ist. Das US Department of State schätzt, dass die
tatsächlichen Zahlen allein von 1992 bis 1998 bei etwa 10.000 bis
30.000 liegen.
Handicap International ist in der Entminung in Mosambik tätig und
räumt derzeit, soweit die Sicherheitslage erlaubt, letzte bekannte
Minenfelder in der Provinz Sofala. Die Organisation unterstützt
außerdem Minenüberlebende, die ihr Leben lang auf orthopädische und
soziale Versorgung angewiesen sind. Hier ist der Bedarf in dem armen
Land noch sehr groß. Als Gründungs- und Vorstandsmitglied der
Internationalen Landminenkampagne ICBL wird Handicap International
auch bei der Minenkonferenz in Maputo mit mehreren Personen vertreten
sein, darunter die deutsche Kampagnensprecherin.
Für Interviews und Vermittlung von Gesprächspartnern in Maputo
(ExpertInnen aus Entminung und Opferhilfe, Minenüberlebende) wenden
Sie sich bitte an Dr. Eva Maria Fischer, Leiterin Kampagnen- und
Öffentlichkeitsarbeit: Mobiltel. Mosambik: 00258-82-7523902,
efischer@handicap-international.de
Ansprechpartner in Deutschland ist Francois De Keersmaeker,
Geschäftsführer Handicap International Deutschland und früherer
Programmleiter Mosambik: 089-54 76 06-14.
Information:
Ausführliche Presseinformationen auf
www.handicap-international.de/presse
Weitere Fakten auf:www.the-monitor.org, www.landmine.de
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