Preisträger aus Aschaffenburg, Hamburg, Hameln und Osnabrück / Daniela Schadt übernimmt Schirmherrschaft für Verleihung der 33. HanseMerkur Preise für Kinderschutz
Geschrieben am 17-06-2014 |
Hamburg (ots) - Heute werden die HanseMerkur Preise für
Kinderschutz zum 33. Mal vergeben. Als diesjährige Schirmherrin nimmt
die Lebensgefährtin des Bundespräsidenten Joachim Gauck und
Schirmherrin von UNICEF Deutschland, Daniela Schadt, an der
Festveranstaltung um 17.00 Uhr im Atrium der HanseMerkur
Versicherungsgruppe in Hamburg teil. Der älteste Sozialpreis
Deutschlands wird seit 1980 ausgeschrieben und ist mit insgesamt
50.000 Euro dotiert. Bisher wurde ein Preisgeld in Höhe von über
einer Million Euro ausgeschüttet. Die Auszeichnungen für das Jahr
2013 gehen an vier Initiativen aus Aschaffenburg, Hamburg, Hameln und
Osnabrück. Die Laudationes auf die Preisträger hält Heinz Hilgers,
Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes (DKSB). Das kulturelle
Rahmenprogramm der Festveranstaltung gestaltet Gospel Train, der
internationale Jugendchor der Goethe-Schule-Harburg.
DER HAUPTPREISTRÄGER 2013
Der mit 20.000 Euro dotierte Hauptpreis geht an folgendes Projekt:
Ob im Altonaer Kinderkrankenhaus oder auf den
Kinder(krebs)stationen des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf:
seit dem Jahre 2002 sind die Klinik-Clowns Hamburg e.V. Mutmacher für
Kinder im tristen Klinikalltag. Die Spaßbotschafter machen sich die
aus den USA stammende Wissenschaft von den therapeutischen
Auswirkungen des Lachens auf Psyche, Immunsystem und
Schmerzempfindlichkeit zunutze. Getreu des Shakespeareschen Mottos:
"Das Theater kann die Medizin nicht ersetzen, aber alles was hilft,
hilft". Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger bestätigen, dass die
Clowns für eine nicht mehr wegzudenkende Bereicherung des
Stationslebens sorgen. Die Kinder sind nach den Spaßvisiten
wesentlich zugänglicher, fröhlicher und vergessen für wichtige
Momente unangenehme Krankenhaus-Erfahrungen. Angst, Schmerzen und
Hoffnungslosigkeit weichen einer fröhlichen Ausgelassenheit. Die
Clowns schauen nach dem Kind im kranken Körper, tun alles, damit die
jungen Menschen - und nicht selten auch deren Eltern - gestärkt aus
ihren "Visiten" hervorgehen. Damit dies in einem sensiblen
Arbeitsumfeld gelingt, haben alle Spaßfachkräfte des Vereins
professionelle Klinik-Clown-Ausbildungen absolviert und bilden sich
regelmäßig fort. Denn: wer mit Spaßkoffer, Ukulelen und Luftballons
so leicht daherkommt, berücksichtigt höchst sensibel die belastende
Situation der Kinder und verknüpft so künstlerisches Wirken mit
sozialem Engagement.
ANERKENNUNGSPREISTRÄGER 2013
Die drei mit jeweils 10.000 Euro dotierten Anerkennungspreise
gehen an folgende Projekte:
1. Seit 33 Jahren ist RESOHELP Hameln in Trägerschaft des
Caritasverbandes Weserbergland e.V. eine Anlaufstelle für
Straffällige und ihre Familien. Seit dem Jahr 2000 läuft das Projekt
"...und morgen sind sie wieder unsere Nachbarn!", ein freiwilliger
Entlassungsvorbereitungskurs für inhaftierte Jugendliche der
Jugendanstalt Hameln, der zweimal jährlich angeboten wird. In 13
Jahren haben 485 Insassen der größten Jugendstrafvollzugseinrichtung
Deutschlands erfolgreich daran teilgenommen. In elf Wochen lernen die
Teilnehmer alles über die ersten Schritte in die Freiheit,
Schuldenregulierung und -vermeidung, notwendige und verpflichtende
Behördengänge, Anlauf-stellen für Haftentlassene, Konfliktvermeidung,
Kommunikation, Freizeitgestaltung, gesunde Ernährung und
Gesundheitsvorsorge. Rollen-spiele zur Vorbereitung auf Behördengänge
und das Erstellen einer Bewerbungsmappe komplettieren das Programm,
das den Jugendlichen vermittelt, wieder die Verantwortung für sich,
ihr Leben und ihr Handeln zu übernehmen. RESOHELP Hameln hat auch
einen Schuldenregulierungsfonds eingerichtet, um möglichst viele der
jungen Inhaftierten schuldenfrei zu entlassen. Auch das verbessert
ihre Prognose für eine erfolgreiche Reintegration in die
Gesellschaft.
2. Im Jahre 1986 wurde die Gesellschaft für Mukopolysaccharidosen
(MPS) e.V. gegründet. Sie steht Familien mit Kindern zur Seite, die
an der chronisch seltenen Erkrankung MPS leiden, deren sieben Formen
für unterschiedlich schwere Krankheitsverläufe stehen. MPS ist eine
genetisch bedingte, progressive und unheilbare
Stoffwechselerkrankung, die das Leben in der Regel deutlich verkürzt.
Bis heute handelt es sich um eine weitgehend unerkannte Krankheit;
bis zur endgültigen Diagnose vergehen in der Regel eineinhalb bis zu
drei Jahre. Wichtige Zeit verstreicht, in denen sich Zucker in den
Zellen der jungen Betroffenen ablagert, diese beschädigt und
zerstört. Darum betreibt der Aschaffenburger Verein eine
kontinuierliche Öffentlichkeits- und Aufklärungsarbeit. Dazu hat er
1999 das Projekt MPS-Regio: Ehrenamt, full-time. Von Betroffenen für
Betroffene" aufgesetzt. 34 Regionalbeauftragte unterstützen
bundesweit 400 MPS-Kinder und ihre Familien in Krisensituationen,
geben praktische Unterstützung, organisieren Treffen für Betroffene
und ermuntern die Pharmaindustrie zu weitergehenden Forschungen etwa
bei der Enzymersatztherapie sowie der Überwindung der
Blut-Hirn-Schranke.
3. Bundesweit gibt es rund 300.000 hochbegabte Kinder mit einem
Intelligenzquotienten von über 130. Aber ein differenziertes Wissen
zum Thema Hochbegabung in pädagogischen, medizinischen und
therapeutischen Bereichen ist noch nicht ausreichend etabliert. Durch
fehlende bzw. unpassende emotionale Förderung, lang andauernde
Unterforderung und mangelnde persönliche Wertschätzung entsteht eine
schwierige und belastende psychosoziale Situation für Hochbegabte.
Viele Kinder pendeln zwischen Schulverweigerung, Langeweile und
Nachhilfeunterricht. Die daraus entstehenden
Verhaltensauffälligkeiten führen nicht selten zu psychischen und
psychosomatischen Erkrankungen sowie zu einer großen Belastung des
gesamten Familiensystems. Seit dem Jahre 2008 finden 300 Mitglieder
bei Grips & Co., Verein zur Förderung hochbegabter Kinder und
Jugendlicher e.V. in Osnabrück Rat und Unterstützung bei der
ganzheitlichen Förderung hochbegabter Kinder im Bereich Bildung und
Erziehung. Das auf Vernetzung angelegte Angebot reicht von einer
Telefonhotline über Vorträge und Weiterbildungen zum Thema für
Erzieher oder Lehrer bis zu Elternstammtischen sowie Kinder- und
Familienveranstaltungen.
Zur Geschichte
Im UNO-Jahr des Kindes 1979 gab die HanseMerkur eine Studie bei
Prof. Dr. Hedwig Wallis, Direktorin der Psychosomatischen Abteilung
an der Hamburger Universitäts-Kinderklinik in Auftrag, welche
nachwies, dass die begleitende Mutter zur Beschleunigung des
Genesungsverlaufs und zur Vorbeugung gegen seelische Schäden bei
stationären Aufenthalten von Kindern entscheidend ist. Diese
Erkenntnis mündete ein Jahr später in den "Mutter-und-Kind-Tarif",
mit dem die HanseMerkur als erster privater Krankenversicherer das
"Rooming-in" absicherte. Parallel dazu wurde 1980 erstmals unter dem
Motto "Sorge für Kinder ist Vorsorge für die Zukunft" der HanseMerkur
Preis für Kinderschutz ausgeschrieben.
Ausgezeichnet werden einzelne Personen, private Initiativen und
Gruppen in Deutschland, die sich weitgehend ehrenamtlich und höchst
engagiert sowie beispielhaft für die Belange von Kindern und
Jugendlichen einsetzen. Dies kann im Bereich der psycho-sozialen, der
medizinischen oder gesellschaftlichen Hilfe bzw. Vorbeugung
geschehen. Eine zehnköpfige Jury aus renommierten Kinderschützern,
der unter anderem Eva Luise Köhler (Allianz Chronischer Seltener
Erkrankungen), Dr. Jürgen Heraeus (Deutsches Komitee für UNICEF),
Heinz Hilgers (Deutscher Kinderschutzbund) und Prof. Dr. Sabine
Walper (Deutsche Liga für das Kind) angehören, sorgt für den
Know-how-Transfer und die Qualitätskontrolle bei der alljährlichen
Auswahl exzellenter Initiativen im Kinder- und Jugendschutz. Seit
1980 haben sich über 3.000 Projekte beworben. Ausgezeichnet wurden
bislang 137 Projekte, was der Ausschüttung eines Preisgeldes von mehr
als einer Million Euro entspricht.
Ausschreibung 2014
Parallel zur Preisverleihung läuft bereits die Ausschreibung für
Bewerbungen um den HanseMerkur Preis für Kinderschutz 2014. Als
Einsendungsschluss hat die Jury den 30. August 2014 festgelegt.
Weiterführende Informationen: Anlässlich der 33. Verleihung der
HanseMerkur Preise für Kinderschutz stehen unter
www.hansemerkur.de/unternehmen/presse weitere Informationen zum
Download bereit:
- Ausführliche Pressetexte zu den vier Preisträgern 2013
- Fotomaterial zu den Preisträgern 2013
- Gruppenfoto mit allen Preisträgern des Jahres 2013 (am 17.6.2014
ab 13.00 Uhr)
- Gruppenfoto mit Preisträgern, Jurymitgliedern und Schirmherrin
Daniela Schadt (am 17.6.2014 ab 17.30 Uhr)
- Grußwort von Daniela Schadt, Schirmherrin der Preisverleihung
- Chronik "33 Jahre HanseMerkur Preis für Kinderschutz"
- Logo "HanseMerkur Preis für Kinderschutz"
Pressekontakt:
HanseMerkur Versicherungsgruppe
Heinz-Gerhard Wilkens
Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Siegfried-Wedells-Platz 1
20354 Hamburg
Tel.: 040/4119-1357
Fax: 040/4119-3626
E-Mail: presse@hansemerkur.de
www.hansemerkur.de
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