(Registrieren)

Börsen-Zeitung: Ja ist denn bald Rezession? Kommentar zum ZEW-Index von Reinhard Kuls

Geschrieben am 17-06-2014

Frankfurt (ots) - Sechs Rückgänge in Folge, ein Stand so niedrig
wie seit eineinhalb Jahren nicht mehr - man sollte meinen, dieses
Ergebnis in einem der wichtigsten Frühindikatoren für die deutsche
Volkswirtschaft kündigt die nächste Rezession an. Offenbar aber
nicht. Denn von Ängsten ist in den Reaktionen auf die Juni-Umfrage
des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) weder an den
Finanzmärkten noch unter Volkswirten etwas zu spüren. Im Gegenteil,
nachgerade unisono wird das starke Grundmomentum der führenden
Ökonomie der Eurozone betont.

Gerade am Ergebnis der aktuellen ZEW-Umfrage lässt sich wieder
einmal studieren, dass dieser Indikator, wie letztlich auch sein
Münchener Pendant, das Ifo-Geschäftsklima, ein qualitativer Indikator
ist: Er zeigt die Richtung an, in die sich die deutsche
Volkswirtschaft bewegt - aber nur bedingt, wie weit sie dabei kommt.

Die derzeit auf breiterer Front nachlassenden Stimmungsindikatoren
für Deutschland müssen alle vor dem Hintergrund des sehr starken
ersten Quartals gesehen werden. Das ungewöhnlich warme Klima im
Winter hat das Bruttoinlandsprodukt, insbesondere wenn man es in
seinem saisonbereinigten Ergebnis dem Vorquartal gegenüberstellt, in
einem überaus großen Umfang expandieren lassen. Bei normal
ausgelasteten Kapazitäten bekäme die deutsche Volkswirtschaft noch
nicht einmal halb so viel hin.

Dass ein solch stürmisches Tempo nicht auf Dauer gehalten werden
kann, versteht sich. Schon aus rein statistischen Gründen wird die
Wachstumsrate im laufenden Quartal erheblich niedriger ausfallen -
das Wetter bewegt sich in gewohnter Bahn, zudem sind neue latente
Gefahren aufgetaucht wie etwa die Ukraine-Krise und der daraus
resultierende Gasstreit oder die brandgefährlich gewordene Lage im
Nahen Osten.

Genau dies aber sagt der aktuelle ZEW-Indikator aus: Das
Wachstumstempo in Deutschland wird nachlassen, denn weniger
Umfrageteilnehmer als im Vormonat gehen davon aus, dass es noch
steigt. Und: Das Wachstum wird dennoch nicht in Gefahr kommen, denn
der Indikator notiert noch immer über seinem langfristigen
Mittelwert.

Fundamental sind die Umstände - gerade die binnenwirtschaftlichen
- für ein Anhalten des Aufschwungs in Deutschland gut. Die
Beschäftigung bleibt in der Nähe ihres Rekordhochs oder steigert es
sogar noch, die Lohnerhöhungen stärken zusammen mit der niedrigen
Inflation die Kaufkraft der Bürger - und die Investitionen dürften
letztlich gerade aus diesem Grund auch wieder anspringen.



Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

533284

weitere Artikel:
  • Huawei erhält Best of Show Awards für Unternehmensnetzwerke sowie für Rechenzentrum und Speicherung auf der Interop Tokyo 2014 Tokio (ots/PRNewswire) - Huawei, einer der weltweit führenden Anbieter von Lösungen für die Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT), hat an der Interop Tokyo 2014 teilgenommen und eine besondere Auszeichnung in zwei Kategorien der Best of Show Awards errungen; einmal in der Kategorie Unternehmensnetzwerke für seinen agilen Switch S12700 und in der Kategorie Rechenzentrum und Speicherung für seine Oceanstor Universal Distributed Storage (UDS). IT-Experten haben aus Lösungen, die von fast dreihundert Unternehmen gezeigt wurden, mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Ende des Bertelsmann-Buchclubs Bielefeld (ots) - Ausgerechnet in jenem Monat, in dem der Börsenverein des deutschen Buchhandels über endlich wieder steigende Umsätze im stationären Buchhandel jubelt, verkündet Bertelsmann das Ende seines legendären Buchclubs. Daraus einen »Verrat« am Erbe Reinhard Mohns zu konstruieren, liegt fern jeder wirtschaftlichen Vernunft. Der Club schreibt seit Jahren rote Zahlen. Jeder Reformversuch, jede Umbenennung ist gescheitert. Die Mitglieder kaufen nicht mehr und treten aus. Also klappt Bertelsmann das Buch zu. Das Erbe Mohns mehr...

  • BioCatch bringt mithilfe von OurCrowd und Blumberg Capital 10 Millionen US-Dollar auf, um schnelles Wachstum zu fördern Boston (ots/PRNewswire) - Die Investitionen werden den Ausbau biometrischer/verhaltenstypischer Authentifizierungssysteme und Lösungen zur Bedrohungserkennung des Unternehmens in Nordamerika, Europa und Lateinamerika unterstützen BioCatch, der Weltmarktführer in der Entwicklung biometrischer/verhaltenstypischer Authentifizierungssysteme und Lösungen zur Bedrohungserkennung, gab heute bekannt, dass das Unternehmen eine Finanzierungsrunde in Höhe von 10 Millionen US-Dollar abgeschlossen hat. Die Mittel werden eingesetzt, mehr...

  • Carrier liefert hochmoderne Lösung zur Erhaltung von Michelangelos Fresken in der Sixtinischen Kapelle -- United Technologies und die Vatikanischen Museen verkünden Technik- und Innovationspartnerschaft zum Erhalt der Institution und ihres Kulturerbes Vatikanstadt (ots/PRNewswire) - Die Regierung des Staates Vatikanstadt und Carrier [http://www.carrier.com/] haben heute den Beginn der Installation eines einzigartigen Heizungs-, Lüftungs- und Klimasystems (HVAC) für die Sixtinischen Kapelle bekanntgegeben. Es wurde speziell dafür entwickelt, Michelangelos Meisterwerke gegen Verfall zu schützen. Das hochmoderne System, entwickelt mehr...

  • Schwarzer GmbH, Heilbronn (Deutschland) und Cardiotek B.V. Maastricht (Niederlande) geben Fusion beider Unternehmen unter neuem Markennamen Schwarzer Cardiotek bekannt Nizza, Frankreich (ots/PRNewswire) - Schwarzer Cardiotek gab heute die Vervollständigung der Integration beider Unternehmen bekannt. Das Unternehmen wird die kombinierte Produktpalette der fusionierten Einheit und gleichzeitig seine neue Corporate Identity erstmalig auf der Cardiostim vorstellen. "Sowohl Schwarzer als auch Cardiotek haben immer den übergreifenden Ansatz von kreativem Denken und der Zusammenarbeit mit Experten genutzt, um bahnbrechende Innovationen zur Verbesserung des klinischen Arbeitsalltags zu entwickeln. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht