Weser-Kurier: Kommentar von Ralf Michel zum Salafismus in Bremen
Geschrieben am 17-06-2014 |
Bremen (ots) - Zehn junge Männer aus Bremen sind in den
vergangenen Monaten nach Syrien ausgereist, um dort Seite an Seite
mit selbst ernannten "Gotteskriegern" zu kämpfen. Zwei von ihnen
haben das jetzt vermutlich mit ihrem Leben bezahlt. Was in den Köpfen
dieser Männer vorgeht, sei nicht nachvollziehbar, sagt Innensenator
Ulrich Mäurer. Aber er will verhindern, dass noch mehr von ihnen in
den Krieg ziehen. Und wenn das nicht gelingt, will er unterbinden,
dass sie wieder zurück nach Deutschland und Bremen kommen. Doch dafür
bewegt sich der SPD-Senator hart an der Grenze dessen, was in unserem
Rechtsstaat zulässig ist. Denn die Beweislage, die das Einkassieren
von Pässen oder das Entziehen eines Aufenthaltstitels erlaubt, ist in
der Regel mehr als dürftig. Während der deutsche Rechtsstaat nun aber
alle möglichen Verrenkungen unternimmt, um der Bedrohung insbesondere
durch den Salafismus Herr zu werden, bleibt es in den islamischen
Gemeinden Bremens auffallend ruhig. Warum eigentlich? Es sind ihre
Mitglieder, die in Syrien umkommen. Ihre Ehemänner, Söhne und Brüder.
Höchste Zeit für mehr Engagement von innen heraus gegen die, die im
Namen Allahs für den Tod werben. Vielleicht ja sogar im
Schulterschluss mit den deutschen Behörden.
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Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
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