"Bei den wenigsten Gründungen läuft es so wie im Bilderbuch!"
Geschrieben am 18-06-2014 |
Berlin/Potsdam (ots) - Claudia Helming, Gründerin der Social
Commerce-Plattform "DaWanda", gibt in einem Kurzfilm anlässlich der
Deutschen Gründer- und Unternehmertage (deGUT) 2014 Tipps für
erfolgreiches Unternehmertum
Selbstgemachtes für Millionen: Claudia Helming gründete zusammen
mit Michael Pütz 2006 die Social Commerce-Plattform "DaWanda". Auf
dem Internetportal können Designer handgemachte, individualisierte,
aufgearbeitete oder veredelte Produkte in limitierter Auflage zum
Kauf anbieten. Die Käufer erwerben die Produkte dabei direkt vom
Hersteller; DaWanda erhält pro verkauften Artikel eine Provision von
5 Prozent. Mit großem Erfolg: Mittlerweile kaufen über 3,8 Millionen
Mitglieder die handgemachten, limitierten und zum Teil
individualisierten Produkte von über 270.000 kreativen Köpfen. In
einem Youtube-Film anlässlich der 30. Deutschen Gründer- und
Unternehmertage (deGUT) 2014 auf www.degut.de schildert Claudia
Helming ihre unternehmerischen Anfänge, Erfolge und Schwierigkeiten
und möchte damit Gründerinnen und Gründer unterstützen: "Ich bin
Repräsentantin der deGUT, weil ich als Gründerin, die mittlerweile
schon einige Jahre Erfahrung hat, Neugründungen, Unternehmertum und
alles, was damit zu tun hat, weiterhin sehr spannend finde. Ich
denke, dass das gerade von Leuten, die schon einmal gegründet haben,
weiterhin gefördert werden muss."
Die Idee zu DaWanda entstand vor acht Jahren in Moskau. Claudia
Helming arbeitete dort mit Michael Pütz für eine Internetfirma und
wollte mit ihm ein eigenes Unternehmen gründen - sie wussten nur noch
nicht genau, was für eines. Der Durchbruch erfolgte nach einem
Bastelabend, an dem sie versuchten, Geschenke selbst zu machen. Die
Geschenke selbst wurden zwar laut Helming "wahnsinnig hässlich",
dafür wurde beiden aber klar, dass sie auf eine Marktlücke gestoßen
waren: "Es war einfach der Moment, an dem wir dachten: Das braucht
die Welt. Die Kreativen, die es überall gibt, die haben ja kaum
Sichtbarkeit und wenn man nicht genau weiß, wo sie sitzen, kann man
sie auch nicht finden." Ein Jahr später waren sie dann bereits mit
DaWanda online. Aber auch bei ihnen lief anfangs nicht alles glatt.
"Bei den wenigsten Gründungen läuft es so wie im Bilderbuch", so
Helming. Wie auch für viele andere Start-ups war für DaWanda die
Finanzierung ein großes Thema; sie mussten relativ lange suchen, bis
sie die ersten Kapitalgeber gefunden hatten. Ein kritischer Moment,
denn: "Früher oder später geht das Geld definitiv aus und man weiß es
auch", erzählt sie. "Entweder man hat dann zu dem Zeitpunkt eine
Lösung oder das war's." DaWanda unterscheidet sich vom klassischen
E-Commerce, da es vom Geschäftsmodell ein Marktplatz ist, d. h. das
Unternehmen besitzt keine Waren und muss sich nicht mit dem Thema
Logistik auseinandersetzen, da die Hersteller und Händler die Waren
selbst verkaufen. Das Besondere an Marktplätzen ist, dass sie erst
relativ schwer in Fahrt zu bringen sind, da es auf beiden Seiten -
Verkäufer und Käufer - eine gewisse Masse braucht. Ein Modell mit
einem wichtigen Vorteil, wie Claudia Helming festgestellt hat: "Wenn
ein Unternehmen wie unseres mal die kritische Masse hat, dann ist es
auch relativ unkaputtbar und unangreifbar von Konkurrenten."
Das Unternehmen hat inzwischen auch Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter in Madrid, Paris und Warschau, dennoch ist der Gründungs-
und Mittelpunkt von DaWanda in Berlin - nicht ohne Grund: "Was schon
damals so war und auch heute noch ist, ist, dass es die Stadt der
Künstler, Designer und Alternativen ist - das passt zu unserem
Geschäftsmodell ja schon ziemlich gut. Berlin ist, wenn man im
Internetumfeld tätig ist und eine internationale Firma betreibt,
schon ein exzellenter Standort." Geholfen habe ihr beim Wachstum
ihres Unternehmens unter anderem auch die Tatsache, dass nicht nur
viele Mütter auf der Plattform einkaufen, sondern dort auch ihre
handgefertigten Produkte verkaufen, da sie in Deutschland im
Gegensatz zu anderen Ländern wie z. B. Frankreich in der Babypause
erst einmal zu Hause bleiben und sich dann für diese Zeit eine
geeignete Beschäftigung suchen.
Unabhängig von der Branche ist ihr wohl wichtigster Ratschlag, als
Start-up auf jeden Fall noch einen Alternativplan in der Tasche zu
haben. "Bei Neugründungen ist es wichtig, dass man sehr realistisch
an die Sache rangeht. Man kann sich in Excel wahnsinnig viel schön
rechnen, das geht ganz einfach und sieht prächtig aus. Ich glaube
aber, es ist gut, auch noch einen Plan B in der Tasche zu haben. Vor
allen Dingen dann, wenn alles doch ein bisschen länger dauert als
geplant und gedacht und vielleicht von Anfang an alles nicht so groß
ausfällt und sich so entwickelt wie man dachte."
Weitere Tipps sind in ihrem Film auf www.degut.de und live bei
ihrem Auftritt auf der deGUT am 17. Oktober 2014 in Berlin zu sehen:
"Ich finde es gut, dass junge Gründer und Gründungswillige durch die
deGUT eine Anlaufstelle haben, wo sie an einem Ort in sehr kompakter
Form sehr viele Informationen bekommen, Gleichgesinnte treffen, die
sich in einer ähnlichen Situation befinden und dadurch Kraft bekommen
und sich gegenseitig beflügeln."
Über die deGUT:
Die Deutschen Gründer- und Unternehmertage (deGUT) finden am 17.
und 18. Oktober 2014 bereits zum 30. Mal statt. Es werden mehr als
6.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu dieser wichtigen Messe rund
um Existenzgründung und Unternehmertum auf dem ehemaligen Berliner
Flughafen Tempelhof erwartet. Ca. 130 Aussteller und das kostenlose
Seminar- und Workshop-Programm bieten den Messebesucherinnen und
-besuchern an zwei Tagen fundiertes Wissen und Beratung sowie
intensive Kontakte zu Gleichgesinnten, Förderern und Mentoren.
Veranstaltet wird die deGUT von der Investitionsbank Berlin (IBB) und
der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB). Gefördert wird die
Messe von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und
Forschung des Landes Berlin und dem Ministerium für Wirtschaft und
Europaangelegenheiten des Landes Brandenburg; Schirmherr ist der
Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Sigmar Gabriel.
Pressekontakt:
Kornelia Kostetzko
deGUT-Pressebüro
Friedrich-Ebert-Straße 91
14467 Potsdam
Tel.: 0331/231 890-44
E-Mail: presse@degut.de
www.degut.de
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