Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Irak
Geschrieben am 20-06-2014 |
Bielefeld (ots) - Barack Obama verdient ein Lob für sein
umsichtiges Vorgehen in Syrien und Irak, das Kritiker als
unverantwortliches Zögern auslegen. Den Vogel schießt der ehemalige
Vize-Präsident Dick Cheney ab, der dem Präsidenten Verrat vorhält.
Dieser Vorwurf aus dem Mund eines Verantwortlichen, der im Amt so
ziemlich alles falsch eingeschätzt hat, klingt absurd.
Glücklicherweise versteht Obama die Komplexität der Konflikte in
Syrien und Irak besser. Es ist eine Mär zu glauben, die
Isis-Extremisten stünden heute nicht vor Bagdad, hätte die Supermacht
vorher moderate Kräfte in Syrien unterstützt. Jenseits einer Invasion
mit hunderttausenden Bodentruppen hätten die Amerikaner damit nur
genau den Extremisten geholfen, die nun Irak terrorisieren. Dass
diese großen Rückhalt in der sunnitischen Bevölkerung finden, ist das
Ergebnis der unfähigen Politik des Schiiten Nuri al-Maliki. Obamas
Plan ist richtig, wenn er vor jedem Einsatzbefehl auf politische
Reformen in Irak drängt. Luftangriffe brächten nur eine Atempause.
Dann könnten die Voraussetzung für eine politische Lösung geschaffen
werden.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
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