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Dramen der Moderne / Kulturprogramm zur Ausstellung "1914 - Mitten in Europa" (FOTO)

Geschrieben am 23-06-2014

Essen (ots) -

Begleitend zur großen Publikumsausstellung "1914 - Mitten in
Europa", die bis zum 26. Oktober 2014 den Ersten Weltkrieg und die
ihn begleitenden gewaltigen gesellschaftlichen Umwälzungen
thematisiert, präsentieren die Stiftung Zollverein und das Ruhr
Museum in Kooperation mit dem LVR-Industriemuseum ein begleitendes
Kulturprogramm. Theaterschaffende, DJs, Videokünstler, Musiker und
Studierende, unter anderem der Folkwang Universität der Künste,
setzen sich in drei spannenden Produktionen mit Ursachen und
Wirkungen des Ersten Weltkrieges auseinander und beleuchten den
Zusammenhang von Gewalt, Kunst, Medialität und Moderne.

Wie sahen zeitgenössische Sichtweisen und künstlerische
Herangehensweisen an die Schreckensereignisse einer Zeit aus, in der
technische Innovationen gerade erst begonnen haben, Raum und Zeit zu
negieren? Und wie geht eine neue Generation von Künstlern damit um,
die es gewohnt ist, dass in Echtzeit aus der ganzen Welt berichtet
wird? Aus verschiedenen künstlerischen Perspektiven spüren die
Veranstaltungen, die zugleich Bestandteil der Reihe "1914 - Schönheit
und Schrecken" des Kulturbüros Essen sind, den Zusammenhängen von
Gewalt, Kunst, Medialität und Moderne nach.

Das Stationen-Theater "14/18 - Die Welt in Brand. Theatercollage
in Bewegung" ist eine multimediale Annäherung an den Ersten Weltkrieg
und eine Auseinandersetzung mit der Frage, auf welche Weise sich
zeitgenössische Künstler mit den Ereignissen ihrer Zeit
auseinandergesetzt haben und auf welche Weise sich die heutige
Generation - im Zeitalter von Internet und Twitter - ein Bild von
den Schreckensereignissen des Krieges machen. Dramaturg Gerold
Theobalt hat verschiedene Künstler-Stimmen der Kriegsgeneration zu
einer szenischen Collage zusammengetragen: von Otto Dix über Max
Beckmann, bis hin zu Oscar Kokoschka, von Erich Maria Remarque, Ford
Maddox Ford bis hin zu Michail Bulgakow. Zusammen mit Studierenden
der Studiengänge Schauspiel, Musik und Tanz der Folkwang Universität
der Künste und des Instituts für Bewegtbildstudien der FH Dortmund
inszeniert Regisseur Johannes Klaus diese Szenen inmitten der
schwerindustriellen Atmosphäre der Kokerei Zollverein. Ein wichtiger
Teil des Regiekonzepts sind dabei filmische Interventionen, mit denen
der Dortmunder Filmemacher Adolf Winkelmann und seine Kamerateams
aktiv in das Spielgeschehen eingreifen und unsere Sichtweise auf
vergangene, aber auch aktuelle Kriege thematisieren. "14/18 - Die
Welt in Brand" wird am 2. und 3. Juli sowie vom 14. bis zum 17. Juli
2014 an verschiedenen Stationen auf der Kokerei Zollverein zur
Aufführung gebracht.

Auf der Grundlage von Feldpostbriefen rekonstruiert das
niederländische Theaterkollektiv "Hotel Modern" zusammen mit dem
Komponisten Arthur Sauer Szenen aus dem Ersten Weltkrieg. Der
Live-Animationsfilm "The Great War" ist eine Kombination aus Video,
Musik und Objekttheater. Mit verblüffender Erfindungsgabe stellen die
Künstler - mit einem Werkzeugkasten bewaffnet - den Grabenkrieg nach
und verwandeln die Bühne im Salzlager auf dem UNESCO-Welterbe
Zollverein am 6. und 7. Juli 2014 in einen winzigen und zugleich
gigantischen Kriegsschauplatz. In Echtzeit werden auf eine große
Leinwand beeindruckende Videobilder projiziert. Der
"Geräusche-Macher" und Komponist Arthur Sauer liefert den Soundtrack:
Bild und Ton werden zudem von gesprochenen Zeugenaussagen durchsetzt.

Der Film "Metropolis" von Fritz Lang bildet mit seinen visionären
Bildern den Höhepunkt des deutschen Expressionismus und ist Teil des
UNESCO-Dokumentenerbes "Das Gedächtnis der Menschheit". 1927
uraufgeführt, gilt Metropolis als die vielleicht bekannteste Parabel
auf die Dialektik zwischen Unterdrückung und Freiheit in der modernen
industrialisierten Welt. Musikalisch begleitet wird der Stummfilm
live von dem ACTUEL REMIX der DJs Xavier Garcia und Guy Villerd, die
den ACTUAL REMIX Soundtrack von Iannis Xenakis und Richie Hawtin
remixen. Die Einleitung in das Kino-Konzert gestaltet der
Kunsthistoriker und Medientheoretiker Prof. Dr. Jürgen Müller (TU
Dresden) mit seiner Neuinterpretation des Filmklassikers.

Veranstaltung: 14/18 - Die Welt in Brand. Theatercollage in Bewegung
Zeit: Mi, 02.07. / Do, 03.07. / Mo, 14.07. / Di, 15.7. / Mi 16.7. /
Do, 17.07.2014, jeweils 20.30 Uhr

Veranstaltung: Hotel Modern & Arthur Sauer: "The Great War".
Figurentheaterprojekt
Zeit: So, 06.07. und Mo, 07.07.2014, jeweils 20 Uhr

Veranstaltung: "Metropolis". Kino-Konzert
Zeit: Do, 10.07. und Fr, 11.07.2014, jeweils 20 Uhr

Für alle Veranstaltungen:

Eintritt: 20 EUR [erm. 15 EUR]
Veranstalter: Stiftung Zollverein und Ruhr Museum in Kooperation
mit dem LVR-Industriemuseum
Info: Fon +49 201 2 4 6 8 10 / info@zollverein.de /
www.zollverein.de
Tickets: Fon +49 0201 8122-200 / tickets@theater-essen.de sowie an
allen bekannten Vorverkaufsstellen über CTS
Ort: Areal C [Kokerei], Salzlager [C88]



Pressekontakt:
Stiftung Zollverein
Kommunikation und Marketing
Ute Durchholz
Fon +49 201 246 81-121

ute.durchholz@zollverein.de


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