Thüringische Landeszeitung: Guter Rat ist teuer / Kommentar von Axel Zacharias zur verfahrenen Lage im Irak
Geschrieben am 24-06-2014 |
Weimar (ots) - Es kommt jetzt so, wie es kommen musste: Als vor
drei Jahren die Amerikaner den Irak verließen, frohlockten alle
beteiligten Seiten. Trotzdem war ein mulmiges Gefühl allgegenwärtig,
ob der irakische Staat unter Regierungschef Nuri al-Maliki dem Land
wirklich eine stabile Zukunft garantieren könne. Wie wir nun wissen,
ist dem nicht so.
Das Problem aber ist, dass al-Maliki an seinem Posten klebt. Jeder
einigermaßen an der politischen Lage im Irak interessierte Beobachter
aber weiß längst, dass der schiitische Premier dem Land einen letzten
Dienst erweisen könnte, indem er für eine Einheitsregierung von
Sunniten, Schiiten und Kurden Platz macht. Nur so bestünde noch ein
Fünkchen Hoffnung für einen einheitlichen Irak.
Nun soll US-Außenminister John Kerry den widerborstigen al-Maliki,
den Amerika so lange gestützt hat, bewegen, nachzugeben - ein
wahrhaft undankbarer Job, nicht zuletzt deshalb, weil er wohl
aussichtslos ist. Jetzt rächt sich, dass US-Präsident Obama in der
Heimat Punkte sammeln wollte, indem er die unsägliche Politik seines
Vorgängers Bush korrigierend, sein Militär vorzeitig zurückholte.
Jetzt rächt sich ebenfalls, dass man in Washington zu lange planlos
auf al-Maliki setzte. Dessen Militär ist zu schwach, um den
fanatisierten Isis-Kämpfern Einhalt gebieten zu können. Der Prozess
eines Nation-Building hat im Irak nie wirklich stattgefunden.
Und Amerika will alles mögliche tun, sich aber bloß nicht
militärisch wieder in jener Region engagieren. Guter Rat ist teuer.
Und US-Chefdiplomat Kerry weiß letztlich auch nicht weiter. Es droht
ein Flächenbrand in der Region, den letztlich die USA zu verantworten
haben.
Pressekontakt:
Thüringische Landeszeitung
Chef vom Dienst
Norbert Block
Telefon: 03643 206 420
Fax: 03643 206 422
cvd@tlz.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
534022
weitere Artikel:
- LVZ: CDU-Reformer Spahn: CDU braucht neue Selbstvergewisserung im Grundsätzlichen / Kandidaten-Urwahl mit Merkel an der Spitze wäre absurd Leipzig (ots) - Jens Spahn, einer der Wortführer der
CDU-Reformerriege "CDU 2017", hält eine Urwahl des Kanzlerkandidaten
der Union in den aktiven Zeiten von Angela Merkel für absurd. Vor dem
Hintergrund der in der CDU angeschobenen Parteireform meinte Spahn in
einem Gespräch mit der "Leipziger Volkszeitung" (Dienstag-Ausgabe):
"Eine Urwahl des Spitzenkandidaten ist in Zeiten des Umbruchs
sinnvoll, vor allem, wenn es mehrere Kandidaten gibt. Das kann den
Prozess befrieden und macht es spannend. Mit einer erfolgreichen
Bundeskanzlerin mehr...
- Starke Allianz für Erdgasmobilität: Beirat von erdgas mobil formiert sich neu und fordert eine zeitnahe Umsetzung der Steuerermäßigung für Erdgas und Bio-Erdgas als Kraftstoff Berlin (ots) - Dem Beirat von erdgas mobil zufolge sind erste
wichtige Erfolge für eine stärkere Marktdurchdringung von Erdgas und
Bio-Erdgas als Kraftstoff zu verzeichnen. Dazu zählt zum Beispiel die
im Frühjahr verabschiedete EU-Richtlinie für den weiteren
Erdgastankstellen-Ausbau in Europa. Nun müssten jedoch weitere
Schritte folgen, um das Potenzial der Erdgasmobilität gänzlich
auszuschöpfen. So ist es dringend erforderlich, die im
Koalitionsvertrag festgehaltene Steuerermäßigung für Erdgas als
Kraftstoff zeitnah umzusetzen, mehr...
- Auswirkungen der ISIS-Offensive auf die Hilfe im Nordirak und Syrien / Einladung zur Jahrespressekonferenz von medico international (Frankfurt; 26.6.14) Frankfurt/Main (ots) - Aufgrund der aktuellen Entwicklungen durch
die ISIS-Offensive im Nahen und Mittleren Osten haben wir uns
kurzfristig entschlossen, das Hauptthema der diesjährigen
medico-Jahrespressekonferenz zu ändern.
Neben der kritischen Reflektion einer internationalen Politik, die
zum Krisenmanagement verkümmert, statt die Ursachen von Konflikten in
den Blick zu nehmen, wollen wir Sie auch über die Auswirkungen der
ISIS-Offensive auf die Hilfe unserer lokalen Partner im Nordirak und
Syrien informieren.
medico mehr...
- Röttgen: Putin muss handeln statt taktieren Bonn/Berlin (ots) - Norbert Röttgen (CDU) hat das Verhalten des
russischen Präsidenten Wladimir Putin im Ukraine-Konflikt scharf
kritisiert. "Vonseiten Putins gab es in den letzten Wochen vielleicht
eine gewisse rhetorische Deeskalation, aber keine Veränderung des
Handelns", sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im
phoenix-Interview. Putin spiele Katz und Maus. "Die Gretchenfrage
ist, gibt es eine Kontrolle der russisch-ukrainischen Grenze auf der
russischen Seite, die verhindert, dass Waffen weiter über die Grenze
transportiert mehr...
- phoenix-Programmhinweis: Im Dialog: Alfred Grosser zu Gast bei Alfred Schier - Freitag, 27. Juni 2014, 24.00 Uhr Bonn (ots) - Alfred Schier spricht Im Dialog mit dem
Politikwissenschaftler Alfred Grosser über Europas Weg in die
Zukunft. Im Mittelpunkt stehen Frankreich und der Triumph der
Nationalisten bei der Europawahl sowie das deutsch-französische
Verhältnis.
Der Deutsch-Franzose Grosser wird im kommenden Jahr 90 Jahre alt.
Er ist ein Wegbereiter des Elyséevertrages, dem Abkommen über die
deutsch-französische Zusammenarbeit, das 1963 geschlossen wurde.
Schier spricht mit ihm über seine ereignisreiche Biografie.
Erneute Ausstrahlung: mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|